JUDIKA

Das Lamm Gottes

Sonntag

29. März 2020

Wochenspruch

 

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass Er Sich dienen lasse,
sondern dass Er diene und gebe Sein Leben als Lösegeld für viele.

Lied

 

O Mensch, bewein dein Sünde groß (EG 76)
Holz auf Jesu Schulter (EG 97)


Vorabend

Jesus {Er} nahm {aber} zu Sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Denn Er wird überantwortet werden den Heiden, und Er wird verspottet und misshandelt und angespien werden, und sie werden Ihn geißeln und töten; und am dritten Tage wird Er auferstehen. Sie aber verstanden nichts davon, und der Sinn der Rede war ihnen verborgen, und sie begriffen nicht, was damit gesagt war. Es geschah aber, als Er in die Nähe von Jericho kam, da saß ein Blinder am Wege und bettelte. Als er aber die Menge hörte, die vorbeiging, forschte er, was das wäre. Da verkündeten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorüber. Und er rief: Jesus, Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner! Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner! Jesus aber blieb stehen und befahl, ihn zu Sich zu führen. Als er aber näher kam, fragte Er ihn: Was willst du, dass Ich für dich tun soll? Er sprach: Herr, dass ich sehen kann. Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte Ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.
Lk 18, 31-43 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Ziel der Wege Gottes ist uns sterblichen Menschen verborgen; es führt kein anderer Weg zum Ziel als der Weg des Gehorsams und des Glaubens. Gott mache uns Blinde zu Sehenden, daß wir den Weg erkennen, den Er uns führt! Er öffne uns die Augen für die ersten Spuren der künftigen Herrlichkeit, die sich abzeichnen auf unserm irdischen Weg, wenn wir ihn mit Christus gehn! (Spieker [5], S. 81)

Alttestamentliche Lesung

P. JordanNach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und Er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den Ich dir sagen werde. Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. Und Abraham sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird Sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete. Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß Ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um Meinetwillen. Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt. Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR Sich sehen lässt.
[Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her und sprach: Ich habe bei Mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, will Ich dich segnen und deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du Meiner Stimme gehorcht hast. So kehrte Abraham zurück zu seinen Knechten. Und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba und Abraham blieb daselbst.]
1. Mose 22, 1-14 (15-19) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abraham hat die Glaubensprobe bestanden, er hat im Glauben das Opfer gebracht, ehe es bis zum Ende vollzogen wurde. Er gab Gott allein die Ehre und wartete auf den Ausgang Seiner Wege. (Spieker [5], S. 89)

Epistel

{Denn} jeder Hohepriester, der von den Menschen genommen wird, der wird eingesetzt für die Menschen zum Dienst vor Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden. Er kann mitfühlen mit denen, die unwissend sind und irren, weil er auch selber Schwachheit an sich trägt. Darum muss er, wie für das Volk, so auch für sich selbst opfern für die Sünden. Und niemand nimmt sich selbst diese Würde, sondern er wird von Gott berufen wie auch Aaron. So hat auch Christus Sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu Ihm gesagt hat: »Du bist Mein Sohn, heute habe Ich Dich gezeugt.« Wie Er auch an anderer Stelle spricht: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.«]
Und Er hat in den Tagen Seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen vor den gebracht, der Ihn aus dem Tod erretten konnte; und Er ist erhört worden, weil Er Gott in Ehren hielt. So hat Er, obwohl Er der Sohn war, doch an dem, was Er litt, Gehorsam gelernt. Und da Er vollendet war, ist Er für alle, die Ihm gehorsam sind, der Urheber der ewigen Seligkeit geworden,
[von Gott genannt ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.]
Hebr 5, (1-6) 7-9 (10) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gehorchen müssen wir alle, aber es ist ein Unterschied, ob gezwungen gegenüber einer blinden Macht des Schicksals oder willig und gläubig gegenüber dem Willen des Vaters. Christus bleibt auch in der Leidenstiefe in der lebendigen Beziehung zu Seinem Vater, deshalb ward Er nicht bloß hörend für den Willen Gottes, sondern ward auch selber erhört aus der Angst und empfing die Gewißheit, daß Er selbst unter Leiden in der Gemeinschaft Seines Vaters bleibe. (Spieker [5], S. 95)

Evangelium

Da gingen zu Jesus {Ihm} Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen zu Ihm: Meister, wir wollen, dass Du für uns tust, was wir Dich bitten werden. Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass Ich für euch tue? Sie sprachen zu Ihm: Gib uns, dass wir sitzen einer zu Deiner Rechten und einer zu Deiner Linken in Deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den Ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der Ich getauft werde? Sie sprachen zu Ihm: Ja, das können wir. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den Ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der Ich getauft werde; zu sitzen aber zu Meiner Rechten oder zu Meiner Linken, das zu geben steht Mir nicht zu, sondern das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist. Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu Sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass Er sich dienen lasse, sondern dass Er diene und Sein Leben gebe als Lösegeld für viele.
Mk 10, 35-45 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Vor der Erhöhung des Christus zur Rechten Gottes stehen der Leidenskelch und die Todestaufe; diesen Kelch müssen trinken und mit dieser Taufe müssen sich taufen lassen, welche Ihm nachfolgen wollen in Sein Reich. Zuvor aber muß eine kräftige Absage geschehn an alles ehrgeizige Machtstreben und es muß erlernt werden, warum Dienen eine hohe Kunst und eine vornehme Sache sei. (Spieker, [5] S. 96)

Abend

{Und} der HERR redete mit Mose, nachdem die zwei Söhne Aarons gestorben waren, als sie vor den HERRN traten, und sprach: Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum gehe hinter den Vorhang vor den Gnadenstuhl, der auf der Lade ist, damit er nicht sterbe; denn Ich erscheine in der Wolke über dem Gnadenstuhl. Und Aaron soll einen jungen Stier, sein Sündopfer, darbringen, dass er für sich und sein Haus Sühne schaffe, und danach zwei Böcke nehmen und vor den HERRN stellen an den Eingang der Stiftshütte und soll das Los werfen über die zwei Böcke: ein Los dem HERRN und das andere dem Asasel, und soll den Bock, auf welchen das Los für den HERRN fällt, opfern zum Sündopfer. Aber der Bock, auf welchen das Los für Asasel fällt, soll lebendig vor den HERRN gestellt werden, auf dass über ihm Sühne vollzogen und er zu Asasel in die Wüste geschickt werde. Und wenn er die Entsühnung des Heiligtums vollbracht hat, der Stiftshütte und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste bringen lassen, dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste.
3. Mose 16, 1.2.6-10.20-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

JUDIKA

Montag

30. März 2020


Morgen

(Juda sprach zu seinen Brüdern:) Kommt, lasst uns Josef {ihn} den Ismaelitern verkaufen, damit sich unsere Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm. Als aber die midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn heraus aus der Grube und verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den Ismaelitern; die brachten ihn nach Ägypten. Als nun Ruben wieder zur Grube kam und Josef nicht darin fand, zerriss er sein Kleid und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da! Wo soll ich hin? Da nahmen sie Josefs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock ins Blut und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob's deines Sohnes Rock sei oder nicht. Er erkannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein böses Tier hat ihn gefressen, zerrissen, zerrissen ist Josef! Und Jakob zerriss seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit. Und alle seine Söhne und Töchter kamen zu ihm, ihn zu trösten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid zu meinem Sohn in die Grube fahren. Und sein Vater beweinte ihn. Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten an Potifar, des Pharao Kämmerer und Obersten der Leibwache.
1. Mose 37, 27-36 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn Er war eher als ich. Und ich kannte Ihn nicht. Aber damit Er offenbar werde für Israel, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser. Und Johannes bezeugte es und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf Ihm. Und ich kannte Ihn nicht. Aber der mich gesandt hat zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf welchen du siehst den Geist herabfahren und auf Ihm bleiben, der ist's, der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.
Joh 1, 29-34 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Blick des Täufers erkennt Christus am Anfang Seines Weges als das Lamm, welches Gott sich ersehn wird zum Brandopfer , als Sühnopfer für die Sünde der Welt. Aber was ein Opferlamm willenlos mit sich geschehn läßt, das bejaht Christus als den Dienst, den Er zu leisten bereit ist. "Ja Vater, ja von Herzensgrund, leg auf, ich will Dir's tragen". (Spieker, [5] S. 97)

JUDIKA

Dienstag

31. März 2020


Morgen

(Hiob sprach:) Erbarmt euch über mich, erbarmt euch, ihr meine Freunde; denn die Hand Gottes hat mich getroffen! Warum verfolgt ihr mich wie Gott und könnt nicht satt werden von meinem Fleisch? Ach dass meine Reden aufgeschrieben würden! Ach dass sie aufgezeichnet würden als Inschrift, mit einem eisernen Griffel und mit Blei für immer in einen Felsen gehauen! Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird Er über dem Staub Sich erheben. Nachdem meine Haut noch so zerschlagen ist, werde ich doch ohne mein Fleisch Gott sehen. Ich selbst werde Ihn sehen, meine Augen werden Ihn schauen und kein Fremder. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.
Hiob 19, 21-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Leidenschaftlich pocht Hiob an die Tore der Todeswelt und muß doch erfahren, daß kein Mensch sie aufsprengen wird. Sein Rufen geht zu Dem, der allein die Macht hat, ihn dieser Todeswelt zu entreißen. Und bleibt auch - nach dem ursprünglichen Sinn seiner Worte - sein Hoffen noch im irdischen Bereich , so haben sich seine Worte für uns mit tieferem Gehalt gefüllt seit der Auferstehung Jesu Christi von den Toten; in ihr liegt der Grund unserer Hoffnung, durch sie triumphieren wir: "ich weiß, daß mein Erlöser lebt". (Spieker [5], S. 313)

Morgen (Alternative im Lesejahr III - 2020/2021)

Hiob antwortete (Elifas) und sprach: Auch heute lehnt sich meine Klage auf; Seine Hand drückt schwer, dass ich seufzen muss. Ach dass ich wüsste, wie ich Ihn finden und zu Seiner Stätte kommen könnte! So würde ich Ihm das Recht darlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen und erfahren die Reden, die Er mir antworten, und vernehmen, was Er mir sagen würde. Würde Er mit großer Macht mit mir rechten? Nein, Er selbst würde achthaben auf mich. Dort würde ein Redlicher mit Ihm rechten, und für immer würde ich entrinnen meinem Richter! Aber gehe ich nach Osten, so ist Er nicht da; gehe ich nach Westen, so spüre ich Ihn nicht. Wirkt Er im Norden, so schaue ich Ihn nicht; verbirgt Er sich im Süden, so sehe ich Ihn nicht. Er aber kennt meinen Weg gut. Er prüfe mich, so will ich befunden werden wie das Gold. Denn ich hielt meinen Fuß auf Seiner Bahn und bewahrte Seinen Weg und wich nicht ab und übertrat nicht das Gebot Seiner Lippen und bewahrte die Reden Seines Mundes bei mir. Doch Er hat's beschlossen, wer will Ihm wehren? Und Er macht's, wie Er will. Ja, Er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und hat noch mehr derart im Sinn. Darum erschrecke ich vor Seinem Angesicht, und wenn ich darüber nachdenke, so fürchte ich mich vor Ihm. Gott ist's, der mein Herz mutlos gemacht, und der Allmächtige, der mich erschreckt hat; denn nicht der Finsternis wegen muss ich schweigen, und nicht, weil Dunkel mein Angesicht deckt.
Hiob 23, 1-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

P. JordanUnd Petrus war unten im Hof. Da kam eine von den Mägden des Hohenpriesters; und als sie Petrus sah, wie er sich wärmte, schaute sie ihn an und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus von Nazareth. Er leugnete aber und sprach: Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof, und der Hahn krähte. Und die Magd sah ihn und fing abermals an, denen zu sagen, die dabeistanden: Dieser ist einer von denen. Und er leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen die, die dabeistanden, abermals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von denen; denn du bist auch ein Galiläer. Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet. Und alsbald krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da gedachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen. Und er fing an zu weinen.
Mk 14, 66-72 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

JUDIKA

Mittwoch

1. April 2020


Morgen

[In das Innere der Stiftshütte {Dahinein} ist Jesus als Vorläufer für uns gegangen, Er, der Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.]
Dieser Melchisedek aber war König von Salem, Priester des höchsten Gottes; er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige zurückkam, und segnete ihn; ihm gab Abraham auch den Zehnten von allem. Erstens heißt er übersetzt: König der Gerechtigkeit; dann aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens. Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit.
[der es nicht geworden ist nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebots, sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens. Denn es wird bezeugt: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.«]
dieser aber hat, weil Er ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Daher kann Er auch für immer selig machen, die durch Ihn zu Gott kommen; denn Er lebt für immer und bittet für sie. Denn einen solchen Hohenpriester mussten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel. Er hat es nicht nötig wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat Er ein für alle Mal getan, als Er sich selbst opferte.
Hebr (6, 20) 7, 1-3 (16.17) 24-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

In der geheimnisvollen Gestalt des Melchisedek vereinigen sich königliche Würde und priesterlicher Dienst. Im Hebräerbrief wird das Geheimnis gelüftet, das diese Gestalt umgibt: es ist Christus selbst, der in der Gestalt des Melchisedek dem Erzvater begegnet. In Ihm erscheint der ewige Hohepriester, welcher berufen ist, das jüdische Priestertum abzulösen. (Spieker [5], S. 105)

Abend

Ich bin der Mann, der Elend sehen muss durch die Rute Seines Grimmes. Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins Licht. Er hat Seine Hand gewendet gegen mich und erhebt sie gegen mich Tag für Tag. Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen. Er hat mich ringsum eingeschlossen und mich mit Bitternis und Mühsal umgeben. Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind. Er hat mich ummauert, dass ich nicht herauskann, und mich in harte Fesseln gelegt. Und wenn ich auch schreie und rufe, so stopft Er sich die Ohren zu vor meinem Gebet. Ich bin ein Hohn für mein ganzes Volk und täglich ihr Spottlied. Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wermut getränkt. Er hat mich auf Kiesel beißen lassen, Er drückte mich nieder in die Asche. Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben; ich habe das Gute vergessen. Ich sprach: Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den HERRN sind dahin. Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Bitterkeit getränkt bin! Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir's.
Klgl 3, 1-8.14-20 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

JUDIKA

Donnerstag

2. April 2020


Morgen

Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, in denen ihr früher in eurer Unwissenheit lebtet; sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig.« Und da ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden richtet nach seinem Werk, so führt euer Leben in Gottesfurcht, solange ihr hier in der Fremde weilt; denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt war, aber offenbart am Ende der Zeiten um euretwillen, die ihr durch Ihn glaubt an Gott, der Ihn von den Toten auferweckt und Ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr Glauben und Hoffnung zu Gott habt.
1. Petr 1, 14-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Frucht des Dienstes Christi ist unsere Erlösung; das Lösegeld, welches für uns gezahlt worden ist, ist Sein heiliges, teures Blut und Sein unschuldiges Leiden und Sterben. In diesem Opfer steckt stärkste verpflichtende Kraft, es verpflichtet uns zu einem Wandel in Gehorsam und Zucht.

Abend

Ach, HERR, Du weißt es! Gedenke an mich und nimm Dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Raffe mich nicht hinweg, indem Du Deinen Zorn über sie zurückhältst; erkenne, dass ich um Deinetwillen geschmäht werde. Dein Wort ward meine Speise, sooft ich's empfing, und Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach Deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth. Ich saß nicht im Kreis der Fröhlichen und freute mich, sondern saß einsam, gebeugt von Deiner Hand; denn Du hast mich erfüllt mit Grimm. Warum währt doch mein Leiden so lange und ist meine Wunde so schlimm, dass sie nicht heilen will? Du bist mir geworden wie ein trügerischer Born, der nicht verlässlich Wasser gibt. Darum, so spricht der HERR: Wenn du dich zu Mir hältst, so will Ich Mich zu dir halten, und du sollst Mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du Mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen! Denn Ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn Ich bin bei dir, dass Ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, und Ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.
Jer 15, 15-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Gotteswort will "meditiert" d.h. nicht nur überdacht, sondern geradezu geschmeckt und gegessen werden. Dann teilt es auch uns seine Kraft mit wie nährendes Brot, es macht gegenüber den Angriffen der Menschen unüberwindlich. (Spieker [5], S. 183)

JUDIKA

Freitag

3. April 2020


Morgen

{Denn} das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt. Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können. Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat Sich zur Rechten Gottes gesetzt und wartet hinfort, bis Seine Feinde zum Schemel unter Seine Füße gelegt werden. Denn mit einem einzigen Opfer hat Er für immer die vollendet, die geheiligt werden. Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem Er gesagt hat: »Das ist der Bund, den Ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will Meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will Ich sie schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will Ich nicht mehr gedenken.« Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.
Hebr 10, 1.11-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Werk Christi ist abgeschlossen, auch die Zukunft führt nicht über das Kreuz hinaus. Alle Feinde - auch Sünde, Tod und Teufel - haben grundsätzlich ihre Macht verloren. In Christi Opfer sind wir gereinigt, geheiligt und vollendet. Die Opfer des Alten Bundes haben aufgehört. (Spieker [5], S. 107)

Abend (1. Alternative)

Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte empfingen. Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: Den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie. Abermals sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten mit ihnen dasselbe. Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen! Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? Sie sprachen zu ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.
[Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und er ist ein Wunder vor unsern Augen«? Darum sage Ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.]
Mt 21, 33-41 (42.43) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend (2. Alternative)

Und die Priester, Propheten und alles Volk hörten Jeremia, dass er solche Worte redete im Hause des HERRN. Da nun Jeremia alles gesagt hatte, was ihm der HERR befohlen hatte, allem Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester, Propheten und das ganze Volk und sprachen: Du musst sterben! Warum weissagst du im Namen des HERRN: »Es wird diesem Hause gehen wie Silo, und diese Stadt soll so wüst werden, dass niemand mehr darin wohnt«? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN wider Jeremia. Als das die Oberen von Juda hörten, gingen sie aus des Königs Hause hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich an den Eingang des neuen Tors am Hause des HERRN. Und die Priester und Propheten sprachen vor den Oberen und allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt gegen diese Stadt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt. Aber Jeremia sprach zu allen Oberen und zu allem Volk: Der HERR hat mich gesandt, dass ich dies alles, was ihr gehört habt, weissagen sollte gegen dies Haus und gegen diese Stadt. So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes, so wird den HERRN auch gereuen das Übel, das Er gegen euch geredet hat. Ich aber, seht, ich bin in eurer Hand; macht mit mir, wie es euch gut und recht dünkt. Doch sollt ihr wissen: Wenn ihr mich tötet, so werdet ihr unschuldiges Blut auf euch laden, auf diese Stadt und ihre Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, dass ich dies alles vor euren Ohren reden soll.
[Aber mit Jeremia war die Hand Ahikams, des Sohnes Schafans, sodass man ihn nicht dem Volk in die Hände gab, das ihn getötet hätte.]
Jer 26, 7-15 (24) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Prophet ist in der Gewalt der Menschen, welche sich auflehnen gegen die Macht seines Wortes. Aber er ist auch in Gottes Hand. Wer sich an ihm vergreift, vergreift sich an Gott und ladet schwere Schuld auf die Stadt und das Volk. Der Prophet ist bereit zu sterben, aber Gott weiß, wozu Er Seinen Diener noch gebrauchen will. Darum hält Er Seine Hand über ihm. (Spieker [5], S. 97)

JUDIKA

Samstag

4. April 2020


Morgen

Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit Ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten Seinen Namen und den Namen Seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme großer Wasser und wie die Stimme eines lauten Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.
[Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.]
Offb 14, 1-3 (4.5) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wochenspruch

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass Er Sich dienen lasse, sondern dass Er diene und gebe Sein Leben als Lösegeld für viele.
Mt 20, 28  Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Das Selbstzeugnis des Herrn spricht das gleiche Geheimnis des Dienstes aus, das, in einer anderen Sprache, in dem Bild von dem "Lamm Gottes" dargestellt wird: ein Leben, das jedem Mißbrauch der anderen im Dienst des eigenen Lebenswillens abgesagt hat und seinen Sinn in der lauteren Hingabe erfüllt. Es ist nichts von Schwäche in solchem Dienst. Das Lammm, das erwürget ist, ist zugleich der Löwe, der überwunden hat (Offenb. 5,5); nicht sich dienen zu lassen, sondern frei zu sein zum Dienst, zum Dienst an der Freiheit der Brüder, ist das Kennzeichen dar wahren Freiheit und Größe.
(Spieker [5], S. 96)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 20-03-25
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