PALMSONNTAG

Der Schmerzenmann

Sonntag

5. April 2020

Wochenspruch

 

Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle,
die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

Lied

 

Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken (EG 91)
Dein König kommt in hiedern Hüllen (EG 14)


Vorabend

Einige, die die Auferweckung des Lazarus gesehen hatten, {aber von ihnen} gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte. Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Lassen wir Ihn gewähren, dann werden sie alle an Ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Tempel und Volk. Einer aber von ihnen, Kaiphas, der in diesem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts; ihr bedenkt auch nicht: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe. Das sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er in diesem Jahr Hoherpriester war, weissagte er. Denn Jesus sollte sterben für das Volk und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen. Von dem Tage an war es für sie beschlossen, dass sie Ihn töteten. Da ging Jesus nicht mehr frei umher unter den Juden, sondern ging von dort weg in eine Gegend nahe der Wüste, in eine Stadt mit Namen Ephraim, und blieb dort mit den Jüngern. Es war aber nahe das Passafest der Juden; und viele aus der Gegend gingen hinauf nach Jerusalem vor dem Fest, dass sie sich reinigten. Da suchten sie Jesus und redeten miteinander, als sie im Tempel standen: Was meint ihr? Er wird doch nicht zum Fest kommen? Die Hohenpriester und Pharisäer aber hatten geboten, wenn jemand wüsste, wo Er wäre, sollte er's anzeigen, damit sie Ihn ergreifen könnten.
Joh 11, 46-57 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der irdische Hohepriester spricht dem himmlischen Hohenpriester das Urteil und dient damit, ohne es zu ahnen, dem Heilsplan Gottes. Wider Willen enthüllt er weissagend als Hoherpriester das Opfergesetz für die Welt: es soll wirklich durch den Tod des Einen das ganze Volk Gottes gerettet werden. Der irdische Priester- und Opferdienst kommt hier an sein Ende; ein neues Hohepriestertum, das ewig bleibt, wird erkennbar. (Spieker [5], S. 107)

Alttestamentliche Lesung

Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Er weckt mich alle Morgen; Er weckt mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören. Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück. Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein; denn ich weiß, dass ich nicht zuschanden werde. Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer will mein Recht anfechten? Der komme her zu mir! Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen? Siehe, sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, Motten werden sie fressen.
Jes 50, 4-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Nun wird erfüllt, was geschrieben steht vom Knecht Gottes. Er geht unbeirrbar seinen Weg. Die Welt kann ihn nicht schrecken - er hört allein auf Den, der ihn gerufen hat. Die Welt kann ihn nicht verdammen - "Er ist nahe, der mich gerecht spricht." (Spieker [5], S. 92)

Epistel

Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte Sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte Sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat Ihn auch Gott erhöht und hat Ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Phil 2, 5-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Obwohl Er der Göttliche ist von Ewigkeit her, steigt Er doch als Mensch von Stufe zu Stufe hinab bis zur tiefsten Erniedrigung, um Seines Vaters Willen zu erfüllen. Davon redet das geheimnisvolle Wort von Seiner "Entäußerung", eigentlichl: "Er machte sich selber leer, da Er die Gestalt eines Knechtes annahm." Darum ist bei Ihm Raum für Gehorsam, für die vollkommene Erfüllung des Gotteswillens; in diesem Gehorsam liegt der Grund für Seine Erhöhung. (Spieker [5], S. 112)

Evangelium

Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus Ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte Sich darauf, wie geschrieben steht: »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.« Das verstanden Seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von Ihm geschrieben stand und man so an Ihm getan hatte. Die Menge aber, die bei Ihm war, als Er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, bezeugte die Tat. Darum ging Ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, Er habe dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft Ihm nach.
Joh 12, 12-19 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der hier einzieht, kommt her von der Auferweckung des Lazarus und nimmt den Kampf auf mit den Todesmächten der Welt. Sein Volk begrüßt Ihn durch die Palmen als Sieger. (Spieker [5], S. 113)

Abend

(Aus dem hohepriesterlichem Gebet Jesu:) Solches redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen: Verherrliche Deinen Sohn, auf dass der Sohn Dich verherrliche; so wie Du Ihm Macht gegeben hast über alle Menschen, auf dass Er ihnen alles gebe, was Du Ihm gegeben hast: das ewige Leben. Das ist aber das ewige Leben, dass sie Dich, der Du allein wahrer Gott bist, und den Du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe Dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das Du Mir gegeben hast, damit Ich es tue. Und nun, Vater, verherrliche Du Mich bei Dir mit der Herrlichkeit, die Ich bei Dir hatte, ehe die Welt war. Ich habe Deinen Namen den Menschen offenbart, die Du Mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren Dein, und Du hast sie Mir gegeben, und sie haben Dein Wort bewahrt. Nun wissen sie, dass alles, was Du Mir gegeben hast, von Dir kommt. Denn die Worte, die Du Mir gegeben hast, habe Ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass Ich von Dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass Du Mich gesandt hast.
Joh 17, 1-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Stunde des Abscheidens von der Welt ist der Beginn der Verklärung unsres Herrn. In dieser Stunde tritt Er priesterlich ein für die Seinen, denen Er das Geheimnis Seines Vaters offenbart hat. Wir lassen uns heiligen durch das hohepriesterliche Gebet unsres Herrn, der Sein Werk auf Erden vollendet und schon teil hat an der Klarheit der zukünftigen Welt. (Spieker [5], S. 112)

KARWOCHE

Montag

6. April 2020


Morgen

{Denn} Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott aber erweist Seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Um wie viel mehr werden wir nun durch Ihn gerettet werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch Sein Blut gerecht geworden sind. Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod Seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch Sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.
Röm 5, 6-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Größe der Liebe Gottes wird daran offenbar, daß Gott Seinen Sohn für uns dahingegeben hat, als wir noch im Stande der Sünder waren. Um so mehr dürfen wir hoffen, daß Er solche, die so teuer erkauft sind, in den Schrecken des Endgerichts bewahren werde zur Seligkeit. (Spieker [5], S. 191)

Abend

P. JordanAls nun Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen, trat zu Ihm eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit kostbarem Salböl und goss es auf Sein Haupt, als Er zu Tisch saß. Da das die Jünger sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Vergeudung? Es hätte teuer verkauft und das Geld den Armen gegeben werden können. Als Jesus das merkte, sprach Er zu ihnen: Was bekümmert ihr die Frau? Sie hat ein gutes Werk an Mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, Mich aber habt ihr nicht allezeit. Dass sie dies Öl auf Meinen Leib gegossen hat, hat sie getan, dass sie Mich für das Begräbnis bereite. Wahrlich, Ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.
Mt 26, 6-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

oder Passion nach Matthäus (Mt 26, 6 - 27, 56)

KARWOCHE

Dienstag

7. April 2020


Morgen

Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach: Wer ist's, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand? Gürte deine Lenden wie ein Mann! Ich will dich fragen, lehre Mich! Wo warst du, als Ich die Erde gründete? Sage mir's, wenn du so klug bist! Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie die Messschnur gezogen hat? Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jauchzten und alle Gottessöhne jubelten? Wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es herausbrach wie aus dem Mutterschoß, als Ich's mit Wolken kleidete und in Dunkel einwickelte wie in Windeln, als Ich ihm seine Grenze bestimmte und setzte ihm Riegel und Tore und sprach: »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!«?
[Und der HERR antwortete Hiob und sprach: Wer da meint, alles besser zu wissen, sollte der mit dem Allmächtigen rechten? Wer Gott zurechtweist, der antworte! Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach: Siehe, ich bin zu gering, was soll ich Dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will's nicht wieder tun.]
Hiob 38, 1-11 (40, 1-5)42, 1-6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Erkenntnis des wirklichen Gottes leitet dich zur Buße und macht alle menschlichen Rechtfertigungsversuche für Gottes unbegreifliches Handeln zu schanden. Es bleibt nur die Anbetung vor dem Gott, dessen Wege und Gedanken höher sind als die der Menschen. (Spieker [5], S. 147 f.)

Abend

P. JordanUnd alsbald am Morgen hielten die Hohenpriester Rat mit den Ältesten und Schriftgelehrten, dazu der ganze Hohe Rat, und sie banden Jesus und führten Ihn ab und überantworteten Ihn Pilatus. Und Pilatus fragte Ihn: Bist Du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es. Und die Hohenpriester beschuldigten Ihn hart. Pilatus aber fragte Ihn abermals und sprach: Antwortest Du nichts? Siehe, wie hart sie Dich verklagen! Jesus aber antwortete nichts mehr, sodass sich Pilatus verwunderte. Er pflegte ihnen aber zum Fest einen Gefangenen loszugeben, welchen sie erbaten. Es war aber einer, genannt Barabbas, gefangen mit den Aufrührern, die beim Aufruhr einen Mord begangen hatten. Und das Volk ging hinauf und bat, dass er tue, wie er ihnen zu tun pflegte. Pilatus aber antwortete ihnen: Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden losgebe? Denn er erkannte, dass ihn die Hohenpriester aus Neid überantwortet hatten. Aber die Hohenpriester wiegelten das Volk auf, dass er ihnen viel lieber den Barabbas losgebe. Pilatus aber antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Was wollt ihr dann, dass ich tue mit dem, den ihr den König der Juden nennt? Sie schrien abermals: Kreuzige ihn! Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Aber sie schrien noch viel mehr: Kreuzige ihn! Pilatus aber wollte dem Volk Genüge tun und gab ihnen Barabbas los und ließ Jesus geißeln und überantwortete Ihn, dass Er gekreuzigt würde. Die Soldaten aber führten Ihn hinein in den Palast, das ist ins Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen und zogen Ihm einen Purpurmantel an und flochten eine Dornenkrone und setzten sie Ihm auf und fingen an, Ihn zu grüßen: Gegrüßet seist Du, der Juden König! Und sie schlugen Ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spien Ihn an und fielen auf die Knie und huldigten Ihm. Und als sie Ihn verspottet hatten, zogen sie Ihm den Purpurmantel aus und zogen Ihm Seine Kleider an. Und sie führten Ihn hinaus, dass sie Ihn kreuzigten.
Mk 15, 1-20 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

oder die Passion nach Markus (Mk (14, 17-72) 15, 1-41)

KARWOCHE

Mittwoch

8. April 2020


Morgen

Geh hin, mein Volk, in deine Kammer und schließ die Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe. Denn siehe, der HERR wird ausgehen von Seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Bewohner der Erde. Dann wird die Erde offenbar machen das Blut, das auf ihr vergossen ist, und nicht weiter verbergen, die auf ihr getötet sind.
Jes 26, 20-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie Ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darüber, wie er ihnen Jesus überantworten könnte. Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben. Und er sagte es zu und suchte eine Gelegenheit, dass er Ihn an sie ausliefere ohne Aufsehen.
Lk 22, 1-6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

oder die Passion nach Lukas (Lk 22, 1 - 23, 49)

GRÜNDONNERSTAG

Donnerstag

9. April 2020

Trauermette


1. Lesung

Mose kam und sagte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechtsordnungen. Da antwortete alles Volk mit einer Stimme: Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun. Da schrieb Mose alle Worte des HERRN nieder und machte sich früh am Morgen auf und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Steinmale nach den zwölf Stämmen Israels und sandte junge Männer der Israeliten hin, dass sie darauf dem HERRN Brandopfer opferten und Dankopfer von jungen Stieren. Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und goss es in die Becken, die andere Hälfte aber sprengte er an den Altar. Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volks. Und sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören. Da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Seht, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat aufgrund aller dieser Worte.
[Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf und sahen den Gott Israels. Unter Seinen Füßen war es wie eine Fläche von Saphir und wie der Himmel, wenn es klar ist. Und er reckte Seine Hand nicht aus wider die Edlen der Israeliten. Und als sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.]
2. Mose 24, 3-8 (9-11) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gleichwie die Ältesten auf dem Berge Sinai essen und trinken in der furchtgebietenden Gegenwart des heiligen Gottes, so sind auch wir beim Heiligen Mahle die Tischgenossen des Herrn, dessen Gegenwart uns mit heiliger Scheu und Furcht erfüllen muß. "Wer Mir nahe ist, ist dem Feuer nahe" (versprengtes Herrenwort). (Spieker [5], S. 288)

2. Lesung

Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum Eingang in das Heiligtum, den Er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch Sein Fleisch, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn Er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.
Hebr 10, 19-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Im Alten Bund darf nur der Hohepriester einmal im Jahr das Allerheiligste betreten; die Gemeinde des Neuen Bundes, durch Jesu Blut besprengt und gereinigt , darf zuversichtlich vor Gott treten. Ein neuer und lebendiger Weg zum Herzen Gottes ist ihr durch Jesu Opfer erschlossen. Das wird der Gemeinde kund getan durch das Zerreißen des Vorhangs in der Stunde Seines Todes. (Spieker [5], S. 108)

3. Lesung

Es kam nun der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem man das Passalamm opfern musste. Und Jesus {Er} sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passalamm, damit wir's essen. Sie aber fragten Ihn: Wo willst Du, dass wir's bereiten? Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasserkrug; folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht, und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist die Herberge, in der ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großen Saal zeigen, schön ausgelegt; dort bereitet das Mahl. Sie gingen hin und fanden's, wie Er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm.
Lk 22, 7-13



GRÜNDONNERSTAG (ABEND)

Das Mahl des Neuen Bundes

Tagesspruch

 

Er hat ein Gedächtnis gestiftet Seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR.

Lied

 

Das Wort geht von dem Vater aus (EG 223)
Ich bin das Brot, lade euch ein (EG E 11/SJ 61)


Alttestamentliche Lesung

Der HERR {aber} sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland: Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus. Wenn aber in einem Hause für ein Lamm zu wenige sind, so nehme er's mit seinem Nachbarn, der seinem Hause am nächsten wohnt, bis es so viele sind, dass sie das Lamm aufessen können.
[Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen]
und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und den Türsturz damit bestreichen an den Häusern, in denen sie's essen, und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen.
[Ihr sollt es weder roh essen noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen.]
Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen. So sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es in Eile essen; es ist des HERRN Passa. Denn Ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht halten über alle Götter der Ägypter. Ich bin der HERR. Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo Ich das Blut sehe, will Ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn Ich Ägyptenland schlage. Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den HERRN, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.
2. Mose 12, 1-4 (5).6-8 (9) 10-14 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

[Dies aber gebiete ich euch: Ich kann's nicht loben, dass ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammenkommt. Zum Ersten höre ich: Wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, sind Spaltungen unter euch; und zum Teil glaube ich's. Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass die unter euch offenbar werden, die bewährt sind. Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn. Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht.]
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
[Wer also unwürdig von dem Brot isst oder von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn. Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. Denn wer isst und trinkt und nicht bedenkt, welcher Leib es ist, der isst und trinkt sich selber zum Gericht. Darum, meine Brüder und Schwestern, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander. Hat jemand Hunger, so esse er daheim, auf dass ihr nicht zum Gericht zusammenkommt.]
1.Kor 11, (17-22) 23-26 (27-29.33.34a) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Evangelium

Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass Seine Stunde gekommen war, dass Er aus dieser Welt ginge zum Vater. Wie Er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte Er sie bis ans Ende. Und nach dem Abendessen - als schon der Teufel dem Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, ins Herz gegeben hatte, dass er Ihn verriete; Jesus aber wusste, dass Ihm der Vater alles in Seine Hände gegeben hatte und dass Er von Gott gekommen war und zu Gott ging - da stand Er vom Mahl auf, legte Seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete Sich. Danach goss Er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und zu trocknen mit dem Schurz, mit dem Er umgürtet war. Da kam Er zu Simon Petrus; der sprach zu Ihm: Herr, Du wäschst mir die Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was Ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Da sprach Petrus zu Ihm: Nimmermehr sollst Du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn Ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an Mir. Spricht zu Ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; er ist vielmehr ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn Er wusste, wer ihn verraten würde; darum sprach Er: Ihr seid nicht alle rein. Als Er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm Er seine Kleider und setzte Sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was Ich euch getan habe? Ihr nennt Mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn Ich bin's auch. Wenn nun Ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Denn ein Beispiel habe Ich euch gegeben, damit ihr tut, wie Ich euch getan habe. Ein neues Gebot gebe Ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie Ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr Meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Joh 13, 1-15.34-35 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die Fußwaschung bedeutet ein Doppeltes: sie ist ein Abbild jener sühnekräftigen Reinigung, welche durch Christi Sterben an uns geschieht und uns vermittelt wird durch Christi Blut, für uns "vergossen zur Vergebung der Sünden". Sie ist zugleich für uns ein verpflichtendes Vorbild jener dienenden Liebe, von welcher das ganze Heilandswerk erfüllt ist: "Laß mich an andern üben, was Du an mir getan." (Spieker [5], S. 122)

GRÜNDONNERSTAG

Nach der Abendmahlsfeier


Abend

P. Jordan Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hierher, solange Ich dorthin gehe und bete. Und Er nahm mit Sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit Mir! Und Er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf Sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an Mir vorüber; doch nicht, wie Ich will, sondern wie Du willst! Und Er kam zu Seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Konntet ihr denn nicht eine Stunde mit Mir wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Zum zweiten Mal ging Er wieder hin, betete und sprach: Mein Vater, ist's nicht möglich, dass dieser Kelch vorübergehe, ohne dass Ich ihn trinke, so geschehe Dein Wille! Und Er kam und fand sie abermals schlafend, und ihre Augen waren voller Schlaf. Und Er ließ sie und ging wieder hin und betete zum dritten Mal und redete abermals dieselben Worte. Dann kam Er zu den Jüngern und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist da, dass der Menschensohn in die Hände der Sünder überantwortet wird. Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, er ist da, der Mich verrät.
Mt 26, 36-46 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Aller priesterliche Dienst stellt Einen stellvertretend heraus aus der Mitte des Volks. Christus hat sich herausrufen lassen aus der Schar Seiner Jünger zum Opfer des Gebets, zum Opfer Seiner selbst. So brach Er durch das Todesgrauen hindurch und bahnte uns einen neuen Weg zum Herzen Gottes. "Dessen habe der liebe Herr Jesus Dank von uns in Ewigkeit." (Spieker [5], S. 122)

KARFREITAG

Der Tod am Kreuz


Freitag

10. April 2020

Tagesspruch

 

Also hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.



Trauermette am Karfreitag


1. Lesung

Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und Er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den Ich dir sagen werde. Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. Und Abraham sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird Sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete. Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß Ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um Meinetwillen. Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt. Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR Sich sehen lässt. Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her und sprach: Ich habe bei Mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, will Ich dich segnen und deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du Meiner Stimme gehorcht hast.
1. Mose 22, 1-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

In der Opferung Isaaks, des Trägers der Verheißung, durch seinen Vater Abraham ist vorgebildet die Hingabe des Gottessohnes durch den ewigen Vater; sie läßt vorausblicken auf das große Volk, welches durch dieses Opfer zusammengebracht und gesegnet wird mit Vergebung der Sünden. (Spieker [5], S. 122)

2. Lesung

Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege und redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.
4. Mose 21, 4-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Die erhöhte Schlange ist Abbild für den am Kreuz Erhöhten. Das Zeichen des Fluches wird gewandelt in das Zeichen des Lebens. (Spieker [5], S. 105)

3. Lesung

(Jesus sprach zu Nikodemus:) Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, auf dass alle, die an Ihn glauben, das ewige Leben haben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat Seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass Er die Welt richte, sondern dass die Welt durch Ihn gerettet werde. Wer an Ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
Joh 3, 14-19

Christus, der Welt zum Heil gesandt, wird ihr zum Gericht. Das Licht leuchtet mit gölttlicher Klarheit bis in die verborgensten Tiefen des menschlichen Herzens und macht das Innerste offenbar. Die Glaubenden gewähren dem Licht Zutritt, sie "tun" die Wahrheit indem sie sich dem Urteil Gottes stellen. (Spieker [5], S. 42)

Vormittag am Karfreitag


Lied

 

O Haupt, voll Blut und Wunden (EG 85)
In einer fernen Zeit (SJ 17)


Alttestamentliche Lesung

Siehe, Meinem Knecht wird's gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein. Wie sich viele über ihn entsetzten - so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch und seine Gestalt nicht wie die der Menschenkinder -, so wird er viele Völker in Staunen versetzen, dass auch Könige ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn was ihnen nie erzählt wurde, das werden sie nun sehen, und was sie nie gehört haben, nun erfahren. Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des HERRN offenbart? Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wen aber kümmert sein Geschick? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat seines Volks geplagt war. Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. Aber der HERR wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und lange leben, und des HERRN Plan wird durch ihn gelingen. Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Durch seine Erkenntnis wird er, Mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden. Darum will Ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben dafür, dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.
Jes 52, 13-15; 53, 1-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Hier wird nicht bloß vor uns hingestellt das große Opfergesetz der Welt, die erlösende Macht des stellvertretenden Dienens, sondern hier wird eine Gestalt geschaut, welche Zug um Zug dieses Opfergesetz verwirkicht und damit der Welt, die in Auflösung begriffen ist, wieder eine Mitte gibt. Die Kirche las zu allen Zeiten dieses geheimnisvolle Kapitel als eine Darstellung und Deutung der Leiden Christi und sah darin vorausverkündet Seinen Sieg und die Frucht Seines Sieges. Zwischen uns und unserm Herrn vollzieht sich jener merkwürdige Schicksalstausch, von dem wir im Liede dieser Woche singen: "Dein Kampf ist unser Sieg, dein Tod ist unser Leben / in Deinen Banden ist die Freiheit uns gegeben." (EG 87, 3) (Spieker [5], S. 124)

P. Jordan
Epistel

[(Wir haben erkannt,) dass einer für alle gestorben ist und so alle gestorben sind. Und Er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde. Darum kennen wir von nun an niemanden mehr nach dem Fleisch; und auch wenn wir Christus gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir Ihn doch jetzt so nicht mehr. Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Aber das alles ist von Gott, der uns mit Sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt. ]
Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit Ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn Er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in Ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.
2. Kor 5, (14b-18) 19-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

An  e i n e r  Stelle ist die Welt wirklich anders geworden: in Christus ist sie in das ursprüngliche Kindesverhältnis zurückgeführt, d. i. versöhnt, die rechte Gottesordnung, die durch den Sündenfall zerstört war, ist wieder hergestellt. Wer an dem neuen Sein in Christo Anteil hat, der hat auch teil an Christi Gerechtigkeit, d. h. dem völligen Zusammenklang mit Gottes Willen und Ordnung. (Spieker [5], S. 149)

Evangelium

Da überantwortete Pilatus den Hohenpriestern {er ihnen} Jesus, dass Er gekreuzigt würde. Sie nahmen Ihn aber, und Er trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. Dort kreuzigten sie Ihn und mit Ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass Er gesagt hat: Ich bin der Juden König. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. Die Soldaten aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen Seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten. Es standen aber bei dem Kreuz Jesu Seine Mutter und Seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. Als nun Jesus Seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den Er lieb hatte, spricht Er zu Seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht Er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht Er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten Ihm den an den Mund. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach Er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.
Joh 19, 16-30 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Er wird durch die Überschrift in den drei heiligen Sprachen der Welt kundgetan als der wahre König der Juden. Er bezeichnet am Kreuz durch Zusammenführung von Maria und Johannes die Einheit der Kirche. Er vollendet Sein Priestertum durch das Opfer Seiner selbst. (Spieker [5], S. 124)

Mittag am Karfreitag




Lesung

Wenn man alle Gefangenen auf Erden unter die Füße tritt und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugt und eines Menschen Sache verdreht, - sollte das der Herr nicht sehen? Wer darf denn sagen, dass solches geschieht ohne des Herrn Befehl und dass nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten? Was murren denn die Leute im Leben, ein jeder über die Folgen seiner Sünde? Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN bekehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel! Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast Du nicht vergeben. Du hast Dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen getötet. Du hast Dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurchkonnte. Du hast uns zu Kehricht und Unrat gemacht unter den Völkern. Alle unsere Feinde reißen ihr Maul auf über uns. Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst. Wasserbäche rinnen aus meinen Augen über den Jammer der Tochter meines Volks. Meine Augen fließen und können's nicht lassen, und es ist kein Aufhören da, bis der HERR vom Himmel herabschaut und darein sieht.
Klgl 3, 34-50 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Nicht weil Gott nicht hört, sondern weil unsre Sünden uns von Gott scheiden, darum dringt unser Gebet nicht an Gottes Ohr, und Gottes Angesicht ist uns verborgen. Nur ein rückhaltloses Bekenntnis stellt uns vor die Wirklichkeit Gottes und gibt uns die Gewißheit, daß Gott auf uns sieht, daß Er ein Einsehen hat mit unsrer Not. (Spieker [5], S. 299)

Todesstunde




Lesung

Passion nach Johannes
Joh 18, 1 - 19, 37


Die Kirche hat dem Karfreitag die Passsion nach dem vierten Evangelisten zugeordnet, weil dieser am klarsten bezeugt, daß Leiden und Sterben unsers Heilands nicht Zusammenbruch und Niederlage bedeuten, sondern höchste Vollendung und Sieg, wie es in dem doppelsinnigen Kreuzeswort zum Ausdruck kommt: »es ist vollbracht«. An ihr Ende gebracht sind Qual und Leiden; aber auch zur Vollendung gebracht ist Sein dreifaches Amt als Prophet, König und Hoherpriester, vollendet ist das Werk unsrer Erlösung. Er bezeugt vor dem Sterben die Einheit der Kirche, Er erschließt ihr im Tode durch Blut und Wasser, die aus Seiner Seite strömen, den Born der Gnaden, welche wir als Frucht Seines Todes in Taufe und Abendmahl empfangen. (Spieker [5], S. 125)

Abend am Karfreitag




Lesung

P. Jordan Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über - denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag -, baten die Juden Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Soldaten und brachen dem ersten die Beine und auch dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern einer der Soldaten stieß mit einer Lanze in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: »Ihr sollt ihm kein Bein zerbrechen.« Und ein anderes Schriftwort sagt: »Sie werden auf den sehen, den sie durchbohrt haben.« Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden Ihn in Leinentücher mit Spezereien, wie die Juden zu begraben pflegen. Es war aber an der Stätte, wo Er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war. Dahin legten sie Jesus wegen des Rüsttags der Juden, weil das Grab nahe war.
Joh 19, 31-42 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Am Abend wird Christi Leib ins Grab gesenkt, es wird die Liebe der Menschen kund, die ihn mit königlichen Ehren bestatten. Am Abend des Karfreitags wird offenbar, daß Gottes Zorngericht zu Ende ist und Sein Erbarmen sich herabsenkt auf die sündige Welt. (Spieker [5], S. 125)

KARSAMSTAG

Der Tod am Kreuz


Samstag

11. April 2020

Lied

 

O Traurigkeit, o Herzeleid (EG 80)
Du Schöpfer aller Wesen (EG 495)



Trauermette am Karsamstag


1. Lesung
 
(Höret, ihr Israeliten, des HERRN Wort!) Ich will wieder an Meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld büßen und Mein Angesicht suchen; wenn's ihnen übel ergeht, so werden sie Mich suchen. »Kommt, wir wollen wieder zum HERRN; denn Er hat uns zerrissen, Er wird uns auch heilen, Er hat uns geschlagen, Er wird uns auch verbinden. Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, Er wird uns am dritten Tage aufrichten, dass wir vor Ihm leben. Lasst uns darauf achthaben und danach trachten, den HERRN zu erkennen; so gewiss wie die schöne Morgenröte bricht Er hervor und kommt über uns wie der Regen, wie Spätregen, der das Land feuchtet.«
Hos 5, 15 - 6, 3 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
2. Lesung
 
{Denn} Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns; auch nicht, um Sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht; sonst hätte Er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, am Ende der Zeiten, ist Er ein für alle Mal erschienen, um durch Sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben. Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal erscheint Er nicht der Sünde wegen, sondern zur Rettung derer, die Ihn erwarten.
Hebr 9, 24-28 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Hohepriester ist eingegangen in das "Heilige Gottes", von dem das Allerheiligste des Tempels nur ein irdisches Abbild war. Sein Opfer wird zu einem "neuen und lebendigen Wege", auf dem wir aus dem Tode ins Leben gehn, auf dem wir hineingehn in die neue Welt Gottes. (Spieker [5], S. 107)

3. Lesung
 
[Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß Josef und war auch ein Jünger Jesu. Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm den geben. Und Josef nahm den Leib und wickelte Ihn in ein reines Leinentuch und legte Ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon. Es waren aber dort Maria Magdalena und die andere Maria; die saßen dem Grab gegenüber.]
Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als Er noch lebte: Nach drei Tagen werde Ich auferweckt. Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht Seine Jünger kommen und Ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.
Mt 27, (57-61) 62-66 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das neue Grab, in welches Joseph den Leichnam Jesu legt, wird zur Stätte des Lebens werden. Selbst die Feinde haben das Wort behalten: "Ich will nach dreien Tagen auferstehen." Mit ihrem vergeblichen Bemühn, das Grab zu verwahren und sich menschlich zu sichern gegen das, was sie fürchten, müssen auch sie das Leben bezeugen helfen, welches Stein und Siegel sprengt. (Spieker [5], S. 125)

Mittag am Karsamstag


Lesung
 
Mein Auge macht mir Schmerzen wegen all der Töchter meiner Stadt. Meine Feinde haben mich ohne Grund gejagt wie einen Vogel. Sie haben mein Leben in der Grube zunichtegemacht und Steine auf mich geworfen. Wasser hat mein Haupt überschwemmt; da sprach ich: Nun bin ich verloren. Ich rief aber Deinen Namen an, HERR, unten aus der Grube, und Du erhörtest meine Stimme: »Verbirg Deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien!« Du nahtest Dich zu mir, als ich Dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht! Du führst, Herr, meine Sache und erlöst mein Leben. Du siehst, HERR, wie mir Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem Recht! Du siehst, wie sie Rache üben wollen, und kennst alle ihre Gedanken gegen mich. HERR, Du hörst ihr Schmähen und alle ihre Anschläge gegen mich, die Reden meiner Widersacher und ihr Geschwätz über mich den ganzen Tag.
Klgl 3, 51-62 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend am Karsamstag


1. Lesung
 
{Denn auch} Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit Er euch zu Gott führte; Er ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. In Ihm ist Er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, die einst ungehorsam waren, als Gott in Geduld ausharrte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch. Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet. Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen, sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher ist zur Rechten Gottes, aufgefahren gen Himmel, und es sind Ihm untertan die Engel und die Gewalten und die Mächte.
1. Petr 3, 18-22 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Christus der Sieger dringt vor bis zu den "Geistern im Gefängnis", die gebunden waren im Totenreich, und bringt ihnen die frohe Botschaft vom Sieg über den Tod. So hat auch uns Sein Ruf getroffen im Gefängnis der Welt bei unsrer Taufe. Sie holt uns heraus aus dem Raum des Todes ans Licht eines neuen Gottestages und verbindet uns mit Gott durch den "Bund eines guten Gewissens". (Spieker [5], S. 126)

2. Lesung
 
Da antworteten Jesus {Ihm} einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollen ein Zeichen von Dir sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht fordert ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden außer dem Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. Die Leute von Ninive werden auftreten beim Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona. Die Königin vom Süden wird auftreten beim Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen; denn sie kam vom Ende der Erde, Salomos Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo.
Mt 12, 38-42 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Alle ungläubigen und schwankenden Seelen begehren ein Zeichen, das ihren Glauben an Christus begründen oder befestigen soll. Aber ihnen wird, gleich den Schriftgelehrten und Pharisäern, das Zeichen verweigert - die Zeichen sind da: sie sind errichtet in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments, sie weisen hin auf Ihn, der gekreuzigt, gestorben und am dritten Tage auferstanden ist. (Spieker [5], S. 91)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 18-07-17
zurueck     top     weiter

Impressum
Haftungsausschluss