1. SONNTAG NACH TRINITATIS

Zur Liebe gerufen

Sonntag

14. Juni 2020

Wochenspruch

 

Wer euch hört, der hört Mich, und wer euch verachtet der verachtet Mich.

Lied

 

Von Gott will ich nicht lassen (EG 365)
Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr (EG 382)


Vorabend

Können etwa zwei miteinander wandern, sie hätten sich denn getroffen? Brüllt etwa ein Löwe im Walde, wenn er keinen Raub hat? Schreit etwa ein junger Löwe aus seiner Höhle, er habe denn etwas gefangen? Fällt etwa ein Vogel zur Erde, wenn kein Fangnetz da ist? Oder springt eine Falle auf von der Erde, sie habe denn etwas gefangen? Bläst man etwa das Horn in einer Stadt, und das Volk entsetzt sich nicht? Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht getan? - Gott der HERR tut nichts, Er offenbarte denn Seinen Ratschluss Seinen Knechten, den Propheten. - Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten? Gott der HERR redet, wer sollte nicht Prophet werden?
Amos 3, 3-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrügen euch, sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN. Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen -, und allen, die im Starrsinn ihres Herzens wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen. Aber wer hat im Rat des HERRN gestanden, dass er Sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat Sein Wort vernommen und gehört? Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis Er tue und ausrichte, was Er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen. Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; Ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie. Denn wenn sie in Meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie Meine Worte Meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren. Bin Ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist? Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass Ich ihn nicht sehe?, spricht der HERR. Bin Ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt?, spricht der HERR. Ich höre es wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in Meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt. Wann wollen doch die Propheten aufhören, die Lüge weissagen und ihres Herzens Trug weissagen und wollen, dass Mein Volk Meinen Namen vergesse über ihren Träumen, die einer dem andern erzählt, so wie ihre Väter Meinen Namen vergaßen über dem Baal? Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber Mein Wort hat, der predige Mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen?, spricht der HERR. Ist Mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?
Jer 23, 16-29 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

[Daran erkennen wir, dass wir in Ihm bleiben und Er in uns, dass Er uns von Seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.]
Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollendet, auf dass wir die Freiheit haben, zu reden am Tag des Gerichts; denn wie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. Lasst uns lieben, denn Er hat uns zuerst geliebt. Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. Und dies Gebot haben wir von Ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.
1. Joh 4, (13-16a) 16b-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Je mehr du selber von der göttlichen Liebeskraft erfüllt und Werkzeug dieser Liebe wirst, desto kühner und getroster darfst du vor Gott treten. Deshalb bedürfen wir alle - Luthers 17. These - der "Minderung des Grauens und der Mehrung der Liebe". (Spieker [5], S. 182)

Evangelium

Paul SinkwitzEs war {aber} ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Ein Armer aber mit Namen Lazarus lag vor seiner Tür, der war voll von Geschwüren und begehrte sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tisch fiel, doch kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben. Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme. Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber. Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus; denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. Abraham aber sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.
Lk 16, 19-31  Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Paula JordanDer Entscheidungscharakter dieses irdischen Lebens wird deutlich an dem Lazarus, der vor deiner Türe liegt, an dem Wort der Apostel und Propheten, das dir gepredigt wird. Die Scheidung, die Gott vornimmt, ist endgültig. (Spieker, [5] S. 182)

Abend

Denn wie können wir euretwegen Gott genug danken für all die Freude, die wir durch euch haben vor unserm Gott? Wir bitten Tag und Nacht inständig, dass wir euch von Angesicht sehen und hinzutun, was eurem Glauben noch fehlt. Er selbst aber, Gott, unser Vater, und unser Herr Jesus lenke unsern Weg zu euch hin. Euch aber lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, wie auch wir sie zu euch haben, dass eure Herzen stark und untadelig seien in Heiligkeit vor Gott, unserm Vater, wenn unser Herr Jesus kommt mit allen Seinen Heiligen. Amen.
1. Thess 3, 9-13 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

1. SONNTAG NACH TRINITATIS

Montag

15. Juni 2020


Morgen

{Und} es erhob sich ein großes Geschrei des Volks und ihrer Frauen gegen ihre jüdischen Brüder. Die einen sprachen: Unsere Söhne und Töchter sind viele, wir müssen Getreide kaufen, damit wir essen und leben können. Nun sind wir doch von gleichem Fleisch und Blut wie unsere Brüder, und unsere Kinder sind wie ihre Kinder; und siehe, wir müssen unsere Söhne und Töchter als Sklaven dienen lassen, und schon sind einige unserer Töchter erniedrigt worden, und wir können nichts dagegen tun, und unsere Äcker und Weinberge gehören andern. Da ich aber ihr Schreien und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig. Und ich hielt Rat mit mir selbst und schalt die Vornehmen und die Vorsteher und sprach zu ihnen: Ihr treibt Wucher, einer gegen den andern! Und ich brachte eine große Versammlung gegen sie zusammen und sprach zu ihnen: Wir haben unsere jüdischen Brüder losgekauft, die den Heiden verkauft waren, soweit es uns möglich war; ihr aber wollt eure Brüder verkaufen, damit wir sie wieder zurückkaufen müssen? Da schwiegen sie und fanden nichts zu antworten. Und ich sprach: Es ist nicht gut, was ihr tut. Solltet ihr nicht in der Furcht Gottes wandeln um des Hohnes der Heiden willen, die ja unsere Feinde sind? Ich und meine Brüder und meine Leute haben unsern Brüdern auch Geld geliehen und Getreide. Erlassen wir ihnen doch diese Schuld! Gebt ihnen noch heute ihre Äcker, Weinberge, Ölgärten und Häuser zurück und erlasst ihnen die Schuld an Geld, Getreide, Wein und Öl, die ihr von ihnen zu fordern habt. Da sprachen sie: Wir wollen es zurückgeben und wollen nichts von ihnen fordern und wollen tun, wie du gesagt hast. Und ich rief die Priester und nahm einen Eid von ihnen, dass sie so tun sollten. Auch schüttelte ich den Bausch meines Gewandes aus und sprach: So schüttle Gott einen jeden aus seinem Hause und aus seinem Besitz, der dies Wort nicht hält: So sei er ausgeschüttelt und leer! Und die ganze Gemeinde sprach »Amen« und lobte den HERRN. Und das Volk tat so.
Neh 5, 1.2.5-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht. Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden. Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch zu den niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.
Röm 12, 9-16 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

1. SONNTAG NACH TRINITATIS

Dienstag

16. Juni 2020


Morgen

(Jesus sprach:) {Aber} Ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! Und wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben, die ihnen Liebe erweisen. Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Das tun die Sünder auch. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche zurückbekommen. Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn Er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Lk 6, 27-35 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Ich rufe aber Gott zum Zeugen an bei meinem Leben, dass ich euch schonen wollte und darum nicht wieder nach Korinth gekommen bin. Nicht dass wir Herren wären über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude; denn ihr steht im Glauben. Ich hatte nun dies bei mir beschlossen, dass ich nicht abermals in Traurigkeit zu euch käme. Denn wenn ich euch traurig mache, wer macht mich dann fröhlich? Der, der von mir traurig gemacht wird? Und eben dies habe ich geschrieben, damit ich nicht, wenn ich komme, von denen traurig gemacht werde, über die ich mich freuen sollte. Habe ich doch zu euch allen das Vertrauen, dass meine Freude euer aller Freude ist. Denn ich schrieb euch aus großer Bedrängnis und Angst des Herzens unter vielen Tränen; nicht damit ihr betrübt werdet, sondern damit ihr die Liebe erkennt, die ich habe, besonders zu euch.
2. Kor 1, 23 - 2,4 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

1. SONNTAG NACH TRINITATIS

Mittwoch

17. Juni 2020


Morgen

Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten. Dort machten sie Ihm ein Mahl, und Marta diente bei Tisch; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen. Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar Seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls. Da sprach einer Seiner Jünger, Judas Iskariot, der Ihn hernach verriet: Warum wurde dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft und das Geld den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil ihm an den Armen lag, sondern er war ein Dieb; er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben wurde. Da sprach Jesus: Lass sie. Es soll gelten für den Tag Meines Begräbnisses. Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; Mich aber habt ihr nicht allezeit.
Joh 12, 1-8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Der Älteste an die auserwählte Herrin und ihre Kinder, die ich lieb habe in der Wahrheit, und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und bei uns sein wird in Ewigkeit: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, sei mit uns in der Wahrheit und in der Liebe! Ich habe mich sehr gefreut, dass ich unter deinen Kindern solche gefunden habe, die in der Wahrheit wandeln, nach dem Gebot, das wir vom Vater empfangen haben. Und nun bitte ich dich, Herrin - nicht als schriebe ich dir ein neues Gebot, sondern das, das wir gehabt haben von Anfang an -, dass wir uns untereinander lieben. Und das ist die Liebe, dass wir wandeln nach Seinen Geboten; das ist das Gebot, wie ihr's gehört habt von Anfang an, dass ihr darin wandelt.
2. Joh 1-6 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

1. SONNTAG NACH TRINITATIS

Donnerstag

18. Juni 2020


Morgen

Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du Mich mehr, als Mich diese lieb haben? Er spricht zu Ihm: Ja, Herr, Du weißt, dass ich Dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide Meine Lämmer! Spricht Er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du Mich lieb? Er spricht zu Ihm: Ja, Herr, Du weißt, dass ich Dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide Meine Schafe! Spricht Er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du Mich lieb? Petrus wurde traurig, weil Er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du Mich lieb?, und sprach zu Ihm: Herr, Du weißt alle Dinge, Du weißt, dass ich Dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide Meine Schafe! Wahrlich, wahrlich, Ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst. Das sagte Er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott preisen würde. Und als Er das gesagt hatte, spricht Er zu ihm: Folge Mir nach!
Joh 21, 15-19 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der Jünger, der seinen Herrn dreimal verleugnet hat, wird ins Hirtenamt berufen. Er wird das Amt nicht übernehmen im Vertrauen auf die eigne Kraft, sondern in der bedingungslosen Hingabe an Den, der die Herzen erforscht. (Spieker [5], S. 144)

Abend

Danach setzte der Herr zweiundsiebzig andere ein und sandte sie je zwei und zwei vorSich her in alle Städte und Orte, wohin Er gehen wollte, und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass Er Arbeiter aussende in Seine Ernte. Geht hin; siehe, Ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche, keine Schuhe, und grüßt niemanden auf der Straße. Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. In demselben Haus aber bleibt, esst und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen. Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird, und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.
[Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht: Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt.]
Wer euch hört, der hört Mich; und wer euch verachtet, der verachtet Mich; wer aber Mich verachtet, der verachtet den, der Mich gesandt hat.
Lk 10, 1-9 (10-12) 16 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mit den Boten Christi kommt wirklich Gottes Friede, ja Gottes Herrschaft zu den Menschen. Darum legt der Ruf der Boten den Hörenden die höchste Verantwortung auf: entweder sie nehmen Christus selber auf oder sie weisen den Herrn ihres Lebens von der Schwelle. (Spieker [5], S. 183)

1. SONNTAG NACH TRINITATIS

Freitag

19. Juni 2020


Morgen

Es erhob sich auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte gelten sollte. Er aber sprach zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener. Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist's nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener.
Lk 22, 24-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auch im Reiche Gottes gibt es Rangstufen, und der Dienstauftrag Christi schafft keine öde Gleichmacherei. Christus bleibt auch als der Dienende der König und Herr, der Seinen Getreuen die Teilnahme an Seinem Reich zuspricht. In diesem Reich liegt die wahre Größe im Dienen. (Spieker [5], S. 98)

Abend

Wie Mich Mein Vater liebt, so liebe Ich euch auch. Bleibt in Meiner Liebe! Wenn ihr Meine Gebote haltet, bleibt ihr in Meiner Liebe, so wie Ich Meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in Seiner Liebe. Das habe Ich euch gesagt, auf dass Meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. Das ist Mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie Ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid Meine Freunde, wenn ihr tut, was Ich euch gebiete. Ich nenne euch hinfort nicht Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe Ich Freunde genannt; denn alles, was Ich von Meinem Vater gehört habe, habe Ich euch kundgetan. Nicht ihr habt Mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, auf dass, worum ihr den Vater bittet in Meinem Namen, Er's euch gebe. Das gebiete Ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.
Joh 15, 9-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wir leben davon, daß wir von Gott geliebt sind. Seine unbegreiflich große Liebe ist uns in Jesus Christus offenbar geworden. Er nennt uns Seine Freunde - wir dürfen teilhaben an Seiner Liebe. Wir können einander nur lieb haben, weil wir Seine Liebe empfangen haben- wie die Rebe nur Frucht bringen kann, weil sie die Wärme der Sonne empfangen hat. Nur durch Ihn bringt unser Leben bleibende Frucht. (Spieker [5], S. 265)

1. SONNTAG NACH TRINITATIS

Samstag

20. Juni 2020


Morgen

Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beharrliche Liebe; denn »Liebe deckt der Sünden Menge zu«. Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Und dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: Wenn jemand redet, rede er's als Gottes Wort; wenn jemand dient, tue er's aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
1. Petr 4, 7-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zucht und Bereitung machen Zeit und Kraft frei zum Gebet; treu geübtes Gebet macht Kraft frei für den mannigfaltigen Dienst an den Brüdern; in Liebe geleisteter Dienst weckt dankbaren Lobpreis für Gott. (Spieker [5], S. 164)

Wochenspruch

Wer euch hört, der hört Mich, und wer euch verachtet der verachtet Mich. Luk 10, 16

Christus ist das Wort, das Gott selbst zu der Welt gesprochen hat. Wer dies "Wort des Vaters" in sich aufnimmt, der hat Gott selbst die Türe aufgetan; wer ihm widerspricht, kämpft gegen Gott. Das gleiche aber gilt von den Boten, die im Dienst und Auftrag des Herrrn Christus der Welt sagen, was sie gehört, gesehen und empfangen haben: sie fordern Gehör nicht für ihre Person, sondern für den Herrn, dem sie dienen; wer ihnen die Tür weist, hat nicht ihnen Schimpf angetan, sondern sich selber verschlossen für die befreiende und heilende Wahrheit. Nur wer von sich selber ganz frei geworden, von aller Eitelkeit und aller Herrschsucht gereinigt ist, nur mehr Gefäß und Vermittlung einer anvertrauten Wahrheit, kann diese Wahrheit glaubwürdig bezeugen mit dem vollen Gewicht ihres unerbittlichen Anspruchs.
(Spieker [5], S. 181)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 20-05-29
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