2. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Der Freudenmeister

Sonntag

19. Januar 2020

Wochenspruch

 

Von Seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Lied

 

In dir ist Freude (EG 398)
Du Morgenstern, du Licht vom Licht (EG 74)


Vorabend

{Und} das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes zeugt von Ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn Er war eher als ich. Von Seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Joh 1, 14-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Im Gesetz des Mose wird jene heilige Ordnung offenbar, durch welche Gott Seine Schöpfung erhält und Seine Gaben schützt. Deshalb hebt Christus keines der alten Gebote vom Sinai auf, sondern Er faßt sie in einer neuen Tiefe und in ihrem göttlichen Sinn. Die Wandlung von Wasser in Wein, von der unser Sonntags - Evangelium redet, ist ein Gleichnis für jene Wandlung des Gesetzes durch Christi Geist. "Gnade und Wahrheit" sind die Gaben, durch welche uns die Erfüllung des Gesetzes erst ermöglicht wird. (Spieker [5], S. 51)

Alttestamentliche Lesung

{Und} Mose sprach: Lass mich Deine Herrlichkeit sehen! Und Er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all Meine Güte vorübergehen lassen und will ausrufen den Namen des HERRN vor dir: Wem Ich gnädig bin, dem bin Ich gnädig, und wessen Ich Mich erbarme, dessen erbarme Ich Mich. Und Er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der Mich sieht. Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei Mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn dann Meine Herrlichkeit vorübergeht, will Ich dich in die Felskluft stellen und Meine Hand über dir halten, bis Ich vorübergegangen bin. Dann will Ich Meine Hand von dir tun, und du darfst hinter Mir her sehen; aber Mein Angesicht kann man nicht sehen.
2.Mose 33, 18-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Gottes Angesicht bleibt uns verborgen. Wir können nichts anderes tun. als uns Ihm ergeben in blindem Gehorsam, im Vertrauen darauf, daß doch Gottes Angesicht uns leitet. Erst wenn ein Geschehen abgeschlossen hinter uns liegt, leuchtet vor uns auf, wie auch im dunkelsten und schwersten Schicksal die ewige Güte am Werke war. (Spieker [5], S. 93)

Epistel

Auch ich, meine Brüder und Schwestern, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu predigen. Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, Ihn, den Gekreuzigten. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und der Kraft, auf dass euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft. Von Weisheit reden wir aber unter den Vollkommenen; doch nicht von einer Weisheit dieser Welt, auch nicht der Herrscher dieser Welt, die vergehen. Sondern wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit, die keiner von den Herrschern dieser Welt erkannt hat; denn wenn sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. Sondern wir reden, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die Ihn lieben.« Uns aber hat es Gott offenbart durch den Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes.
1. Kor 2, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Evangelium

P- JordanUnd am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und Seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu Ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus spricht zu ihr: Was habe Ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was Er euch sagt, das tut. Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maße. Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. Und Er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten's ihm. Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam - die Diener aber wussten's, die das Wasser geschöpft hatten -, ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie trunken sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat. Es geschah zu Kana in Galiläa, und Er offenbarte Seine Herrlichkeit. Und Seine Jünger glaubten an Ihn.
Joh 2, 1-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mit dem Wort an Seine Mutter "Meine Stunde ist noch nicht gekommen" deutet Christus auf ein Geheimnis, dessen die Menschen zu warten haben: Es ist die Stunde Seines Opfers. In der Stunde, da Sein Blut vergossen wird, spendet Er den Trank des Heils, der unerschöpflich ist und der uns bis in diese Stunde gespendet wird im Sakrament des Altars. (Spieker, [5] S. 40)

Abend

P- JordanAls sie nun Mose aussandte, das Land Kanaan zu erkunden, sprach er zu ihnen: Zieht da hinauf ins Südland und geht auf das Gebirge und was es für ein Land ist, darin sie wohnen, ob's gut oder schlecht ist. Und sie kamen bis an den Bach Eschkol und schnitten dort eine Rebe ab mit einer Weintraube und trugen sie zu zweien auf einer Stange, dazu auch Granatäpfel und Feigen. Der Ort heißt Bach Eschkol nach der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten. Und nach vierzig Tagen, als sie das Land erkundet hatten, kehrten sie um, gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch und brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Kunde, wie es stand, und ließen sie die Früchte des Landes sehen. Und sie erzählten ihnen und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, in das ihr uns sandtet; und wahrlich, Milch und Honig fließen darin, und dies sind seine Früchte.
4. Mose 13, 17-19a. 23-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

2. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Montag

20. Januar 2020


Morgen

{Und} Mose rief ganz Israel zusammen und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Gebote und Rechte, die ich heute vor euren Ohren rede, und lernt sie und bewahrt sie, dass ihr danach tut! Der HERR, unser Gott, hat einen Bund mit uns geschlossen am Horeb. Nicht mit unsern Vätern hat der HERR diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier sind und alle leben. Er hat von Angesicht zu Angesicht mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet. Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem HERRN und euch, um euch des HERRN Wort zu verkündigen; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und gingt nicht auf den Berg. Und Er sprach: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben Mir.
[Du sollst dir kein Bildnis machen in irgendeiner Gestalt, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn Ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die Mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die Mich lieben und Meine Gebote halten. Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der Seinen Namen missbraucht. Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligst, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du. Denn du sollst daran denken, dass auch du Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und dir's wohlgehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was sein ist.
5. Mose 5, 1-7 (8-21) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

[Brüder und Schwestern, ich will nach menschlicher Weise reden: Man hebt doch das Testament eines Menschen nicht auf, wenn es bestätigt ist, noch setzt man etwas hinzu. Nun sind die Verheißungen Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: »und den Nachkommen«, als wären viele gemeint, sondern es gilt einem: »und deinem Nachkommen«, welcher ist Christus. Ich meine aber dies: Das Testament, das von Gott zuvor bestätigt worden ist, wird nicht aufgehoben durch das Gesetz, das vierhundertdreißig Jahre danach gegeben wurde, sodass die Verheißung zurückgenommen würde.]
Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt. Was soll dann das Gesetz? Es wurde hinzugefügt um der Übertretungen willen, bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung gilt; verordnet wurde es von Engeln durch die Hand eines Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht Mittler eines Einzigen, Gott aber ist Einer. Wie? Ist dann das Gesetz gegen Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Denn nur, wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig machen könnte, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. Aber die Schrift hat alles eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, die glauben. Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und eingeschlossen, bis der Glaube offenbart werden sollte. So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden. Da nun der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister.
Gal 3, (15-17) 18-25 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Unumstößlich ist die Verheißung des Heils - dem Abraham zugesprochen und auf Christus hindeutend; sie kann durch das so viel jüngere Gesetz nicht aufgehoben werden. Aus dem Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde, aus der Verheißung aber kommt als Geschenk freier Gnade das verheißene "Erbe", d. i. das Heil in Christus. (Spieker [5], S. 243)

2. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Dienstag

21. Januar 2020


Morgen

P- Jordan{Und} es begab sich, dass Jesus {Er} am Sabbat durch die Kornfelder ging, und Seine Jünger fingen an, während sie gingen, Ähren auszuraufen. Und die Pharisäer sprachen zu Ihm: Sieh doch! Warum tun Deine Jünger am Sabbat, was nicht erlaubt ist? Und Er sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, da er Mangel hatte und ihn hungerte, ihn und die bei ihm waren: wie er ging in das Haus Gottes zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar und aß die Schaubrote, die niemand essen darf als die Priester, und gab sie auch denen, die bei ihm waren? Und Er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen. So ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
Mk 2, 23-28 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Er, der im Begriff steht, Sein eignes Blut zu opfern und damit den tiefsten Sinn alles Opferns in der Liebe zu offenbaren, ist berufen, den Sinn des Ruhetages zu deuten. Wenn Gott Erbarmen hat mit der Arbeitsmühe des Menschen, dann gestattet dies Erbarmen auch den Jüngern, die freiwillig des Meisters Armut teilen, am Ruhetag ihren Hunger zu stillen mit einer Hand voll Ähren. Schon der Sabbat, erst recht der christliche Sonntag werden zur Vorahnung der erlösten Welt und der Freiheit der Kinder Gottes. (Spieker [5], S. 261)

Abend

P- JordanAls Jesus und Seine Jünger {sie nun} nach Kapernaum kamen, traten zu Petrus, die den Tempelgroschen einnehmen, und sprachen: Zahlt euer Meister nicht den Tempelgroschen? Er sprach: Ja. Und als er in das Haus kam, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll oder Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? Da sprach zu Ihm Petrus: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei. Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh hin an das Meer und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm; und wenn du sein Maul aufmachst, wirst du ein Zweigroschenstück finden; das nimm und gib's ihnen für Mich und dich.
Mt 17, 24-27 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Jedes Glied des Alten Bundes hatte den Tempelzins zu zahlen "zur Versöhnung seiner Seele"; durch ihn bekannte er sich zum Verband der Gemeinde. Für die Jünger wird ein anderes Versöhnungsopfer gezahlt, dadurch sind die freigekauften Gotteskinder auch zu keinem anderen Versöhnungszins verpflichtet. Aber um der Liebe willen will der Herr alle Gerechtigkeit erfüllen und verheißt dem Petrus die Aufbringung des Zinses durch ein Gnadenwunder. (Spieker [5], S. 261 f.)

2. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Mittwoch

22. Januar 2020


Morgen

Israel {aber}, das dem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, hat das Gesetz nicht erreicht. Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus Glauben suchte, sondern als komme sie aus Werken. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, wie geschrieben steht: »Siehe, Ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.« Brüder und Schwestern, meines Herzens Wunsch ist und ich flehe auch zu Gott für sie, dass sie gerettet werden. Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer für Gott haben, aber ohne Einsicht. Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. Mose schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt: »Der Mensch, der dies tut, wird dadurch leben.« Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht so: »Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren?« - nämlich um Christus herabzuholen; oder: »Wer will hinab in die Tiefe fahren?« - nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen. Aber was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.« Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen.
Röm 9, 31 - 10, 8 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auch für Denken und Erkennen liegen alle Schätze der Weisheit in Christus verborgen, weil die Fülle der Gottheit in Ihm Gestalt gewonnen hat. Wer wachstümlich mit Christus, dem Weinstock, verbunden ist, der darf durch Ihn hineinwachsen in den Reichtum des Lebens Gottes selber. (Spieker [5], S. 179)

Abend

Das alles hörten die Pharisäer, die am Geld hingen, und sie spotteten über Jesus {Ihn}. Und Er sprach zu ihnen: Ihr seid's, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen. Denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott. Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein. Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein Tüpfelchen vom Gesetz fällt.
Lk 16, 14-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

2. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Donnerstag

23. Januar 2020


Morgen (1. Alternative)

Da beschlossen die Apostel und Ältesten mit der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, angesehene Männer unter den Brüdern. Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend: Wir, die Apostel und Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Kilikien. Weil wir gehört haben, dass einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irregemacht und eure Seelen verwirrt haben, so haben wir, einmütig versammelt, beschlossen, Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unsern geliebten Brüdern Barnabas und Paulus, Menschen, die ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe mitteilen werden. Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopferfleisch und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl! Als man sie hatte ziehen lassen, kamen sie nach Antiochia und versammelten die Gemeinde und übergaben den Brief. Als sie ihn lasen, wurden sie über den Zuspruch froh
Apg 15, 22-31 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Morgen (2. Alternative)

Am nächsten Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dorthin. Und als er sie begrüßt hatte, erzählte er eins nach dem andern, was Gott unter den Heiden durch seinen Dienst getan hatte. Da sie aber das hörten, lobten sie Gott und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wie viele Tausende unter den Juden gläubig geworden sind und alle sind Eiferer für das Gesetz. Ihnen ist aber berichtet worden über dich, dass du alle Juden, die unter den Heiden wohnen, den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den Ordnungen leben. Was nun? Auf jeden Fall werden sie hören, dass du gekommen bist. So tu nun das, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die haben ein Gelübde auf sich genommen; die nimm zu dir und lass dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, dass sie ihr Haupt scheren können; so werden alle erkennen, dass es nicht so ist, wie man ihnen über dich berichtet hat, sondern dass du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hältst. Wegen der gläubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und geschrieben, dass sie sich hüten sollen vor dem Götzenopferfleisch, vor Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht. Da nahm Paulus die Männer zu sich und reinigte sich am nächsten Tag mit ihnen und ging in den Tempel und zeigte an, dass die Tage der Reinigung beendet sein sollten, sobald für jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre.
Apg 21, 18-26 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats. Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; der Leib aber ist Christus eigen. Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken. Wenn ihr nun mit Christus den Elementen der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt: »Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühre« - was doch alles verbraucht und vernichtet werden soll. Es sind menschliche Gebote und Lehren. Diese haben zwar einen Schein von Weisheit durch selbst erwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, dass sie den Leib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.
Kol 2, 16-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

2. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Freitag

24. Januar 2020


Morgen

Danach zog Jesus umher in Galiläa; denn Er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil Ihm die Juden nach dem Leben trachteten. Es war aber nahe das Laubhüttenfest der Juden. Da sprachen Seine Brüder zu Ihm: Mach Dich auf von hier und geh nach Judäa, auf dass auch Deine Jünger die Werke sehen, die Du tust. Denn niemand tut etwas im Verborgenen und will doch öffentlich bekannt sein. Willst Du das, so offenbare Dich vor der Welt. Denn auch Seine Brüder glaubten nicht an Ihn. Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit aber ist immer da. Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber hasst sie, denn Ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. Geht ihr hinauf zum Fest! Ich will nicht hinaufgehen zu diesem Fest, denn Meine Zeit ist noch nicht erfüllt. Das sagte er und blieb in Galiläa. Als aber Seine Brüder hinaufgegangen waren zum Fest, da ging auch Er hinauf, nicht offen, sondern heimlich. Da suchten Ihn die Juden auf dem Fest und fragten: Wo ist Er? Und es war ein großes Gemurmel über Ihn im Volk. Einige sprachen: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern Er verführt das Volk. Niemand aber redete offen über Ihn aus Furcht vor den Juden.
Joh 7, 1-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Christi Wirken geschieht im Verborgenen, es entfaltet sich nach anderen Wachstumsgesetzen und Bedingungen als irgendein menschliches Werk. Er läßt sich von den Menschen nicht drängen, noch läßt Er sich vorschreiben, wie Er handeln soll. Seine Stunde wird kommen und Sein Werk wird offenbar werden als Werk der Erlösung vor der ganzen Welt, wenn die Zeit erfüllt ist. (Spieker [5], S. 106)

BERUFUNG DES APOSTELS PAULUS

Botschafter Christi

Samstag

25. Januar 2020

Tagesspruch

 

Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

Lied

 

In dem Herren freuet euch (EG 359)
Erneure mich, o ewigs Licht (EG 350)


Vorabend

Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, dass ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangt. Denn Er spricht: »Ich habe dich zur willkommenen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! Und wir geben in nichts irgendeinen Anstoß, damit dieser Dienst nicht verlästert werde; sondern in allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Bedrängnissen, in Nöten, in Ängsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühen, im Wachen, im Fasten, in Lauterkeit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, im Heiligen Geist, in ungefärbter Liebe, in dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken, in Ehre und Schande; in bösen Gerüchten und guten Gerüchten, als Verführer und doch wahrhaftig; als die Unbekannten und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe, wir leben; als die Gezüchtigten und doch nicht getötet; als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben und doch alles haben.
2. Kor 6, 1-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auch die Kirche ist, gleich dem Apostel, in allen Leiden und Entbehrungen dieser Zeit von einer heimlichen Freude erfüllt, weil sie in aller Bedrängnis etwas spüren darf von Christi unvergänglichem Leben und von Seiner tröstlichen Gegenwart. (Spieker [5], S. 89)

Alttestamentliche Lesung

(Der HERR spricht:) Wendet euch zu Mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn Ich bin Gott, und sonst keiner mehr. Ich schwöre bei Mir selbst, und Gerechtigkeit geht aus Meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Aber alle, die Ihm widerstehen, werden zu Ihm kommen und beschämt werden. Im HERRN wird gerecht werden Israels ganzes Geschlecht und wird sich Seiner rühmen.
Jes 45, 22-25 Lutherbibel 2017 © 2017 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

(Paulus verteidigt sich vor Agrippa:) Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt, die mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der strengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als Pharisäer. Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die unsern Vätern von Gott gegeben ist. Auf sie hoffen die zwölf Stämme unsres Volkes, wenn sie Gott bei Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, o König, von den Juden beschuldigt. Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt? Zwar meinte auch ich selbst, ich müsste viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun. Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige ins Gefängnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie getötet werden sollten, gab ich meine Stimme dazu. Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur Lästerung und ich wütete maßlos gegen sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Städte. Als ich darum nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester, sah ich mitten am Tage, o König, auf dem Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete. Als wir aber alle zu Boden stürzten, hörte ich eine Stimme zu mir reden, die sprach auf Hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du Mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken. Ich aber sprach: Herr, wer bist Du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin Ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du gesehen hast und wie Ich dir erscheinen will. Und Ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen Ich dich sende, um ihre Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil mit denen, die geheiligt sind durch den Glauben an Mich. Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, sondern verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem, dann im ganzen Land Judäa und unter den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun.
[Deswegen haben mich Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu töten. Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin Sein Zeuge bei Klein und Groß und sage nichts, als was die Propheten und Mose gesagt haben, dass es geschehen soll: dass Christus müsse leiden und als Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht Seinem Volk und den Heiden.]
Apg 26, 4-20 (21-23) Lutherbibel 2017 © 2017 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Evangelium

Da antwortete Petrus und sprach zu Jesus {Ihm}: Siehe, wir haben alles verlassen und sind Dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, Ich sage euch: Ihr, die ihr Mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron Seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um Meines Namens willen, der wird's hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben. Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.
Mt 19, 27-30 Lutherbibel 2017 © 2017 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Der himmlische Herr ist reich über alle, die sich Ihm ganz zu eigen geben und Ihm bedingungslos folgen. Er ist der Herr der Herrlichkeit, der die himmlischen Reiche zu vergeben hat. In der Welt der Auferstehung setzt Er die, welche auf Erden von ihrem Volk verworfen sind, zu Richtern über die zwölf Stämme; durch die zwölf Apostel werden diese zum Grundstock des neuen Volkes Gottes.
Schon hier auf Erden werden die reich entschädigt, welche um Christi willen alles verlassen haben; vor allem aber sind sie Bürger der himmlischen Welt und dürfen der ewigen Heimat gewiß sein. (Spieker, S. 320)



© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 19-11-06
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