VORLETZTER SONNTAG IM KIRCHENJAHR

Weltgericht

Sonntag

17. November 2019

Wochenspruch

 

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.

Lied

 

Es ist gewisslich an der Zeit (EG 149)
Es mag sein, dass alles fällt (EG 378)


Vorabend

(Aus der Bergpredigt Jesu:) Es werden nicht alle, die zu Mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun Meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu Mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in Deinem Namen viele Machttaten getan? Dann werde Ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von Mir, die ihr das Gesetz übertretet! Darum, wer diese Meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese Meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.
[Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, dass sich das Volk entsetzte über Seine Lehre; denn Er lehrte sie mit Vollmacht und nicht wie ihre Schriftgelehrten.]
Mt 7, 21-27 (28-29) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Alttestamentliche Lesung

Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. Doch Du tust Deine Augen über einen solchen auf, dass Du mich vor Dir ins Gericht ziehst. Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer! Sind seine Tage bestimmt, steht die Zahl seiner Monde bei Dir und hast Du ein Ziel gesetzt, das er nicht überschreiten kann: so blicke doch weg von ihm, damit er Ruhe hat, bis sein Tag kommt, auf den er sich wie ein Tagelöhner freut.
[Denn ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist; er kann wieder ausschlagen, und seine Schösslinge bleiben nicht aus. Ob seine Wurzel in der Erde alt wird und sein Stumpf im Staub erstirbt, so grünt er doch wieder vom Geruch des Wassers und treibt Zweige wie eine junge Pflanze. Stirbt aber ein Mann, so ist er dahin; kommt ein Mensch um - wo ist er? Wie Wasser ausläuft aus dem See, und wie ein Strom versiegt und vertrocknet, so ist ein Mensch, wenn er sich niederlegt, er wird nicht wieder aufstehen; er wird nicht aufwachen, solange der Himmel bleibt, noch von seinem Schlaf erweckt werden.]
Ach dass Du mich im Totenreich verwahren und verbergen wolltest, bis Dein Zorn sich legt, und mir eine Frist setzen und dann an mich denken wolltest!
[Meinst du, einer stirbt und kann wieder leben? Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung kommt.]
Du würdest rufen und ich Dir antworten; es würde Dich verlangen nach dem Werk Deiner Hände. Dann würdest Du meine Schritte zählen und nicht achtgeben auf meine Sünde. Du würdest meine Übertretung in ein Bündlein versiegeln und meine Schuld übertünchen.
Hiob 14, 1-6 (7-12) 13 (14) 15-17 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Epistel

[Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht über Meinungen. Der eine glaubt, er dürfe alles essen. Der Schwache aber isst kein Fleisch. Wer isst, der verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, der richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen. Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er wird aber stehen bleiben; denn der Herr kann ihn aufrecht halten. Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut's im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch.]
Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei. Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. Denn es steht geschrieben: »So wahr Ich lebe, spricht der Herr, Mir sollen sich alle Knie beugen, und alle Zungen sollen Gott bekennen.« So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite.
Röm 14, (1-6) 7-13 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Dahin zielte Christi Tod und Auferstehen, daß Er der Herr sei über Lebende und Tote. Darum ist das mein »einziger Trost im Leben und im Sterben, daß ich mit Leib und Seele nicht mein, sondern meines getreuen Heilandes Jesu Christi eigen bin« (Heidelberger Katechismus). (Spieker [5], S. 35)

Evangelium

P. Sinkwitz Wenn {aber} der Menschensohn kommen wird in Seiner Herrlichkeit und alle Engel mit Ihm, dann wird Er sich setzen auf den Thron Seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor Ihm versammelt werden. Und Er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu Seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn Ich bin hungrig gewesen und ihr habt Mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt Mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt Mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt Mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt Mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu Mir gekommen Dann werden Ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hungrig gesehen und haben Dir zu essen gegeben? Oder durstig und haben Dir zu trinken gegeben? Wann haben wir Dich als Fremden gesehen und haben Dich aufgenommen? Oder nackt und haben Dich gekleidet? Wann haben wir Dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu Dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, Ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen Meinen geringsten Brüdern, das habt ihr Mir getan. Dann wird Er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von Mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn Ich bin hungrig gewesen und ihr habt Mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt Mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt Mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt Mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt Mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben Dir nicht gedient? Dann wird Er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, Ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr Mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
Mt 25, 31-46 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wie das Auge Gottes Adams Versteck durchschaut, so wird vor dem Auge des Weltenrichters nichts unentdeckt, nichts im Zwielicht des Unentschiedenen zurückbleiben. Dann wird sich zeigen, daß zu aller Zeit Christus der heimliche Zeuge jeder echten Liebestat und aller selbstverständlichen Güte, aber auch aller Härte und Ungerechtigkeit gewesen ist, ja, daß Er selbst dir in den Menschen, die auf deine Hilfe angewiesen waren, begegnet ist, Darum laßt uns, solange wir noch Zeit haben, bitten um Mehrung der Liebe und Minderung der Trägheit des Herzens, denn von dem Gehalt an Liebe wird abhängen, auf welcher Seite des Weltenrichters wir stehen werden. (Spieker [5], S. 322)

Abend

{Und} ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor Seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.
Offb 20, 11-15 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Alle Ausmalungen menschlicher Phantasie vom Jüngsten Gericht reichen nicht an dies Entscheidende heran, daß die Toten ohne Ausnahme vor Gott stehen und mit ihrem ganzen Leben vor Ihm offenbar werden. Aus »den Büchern« geht hervor, was sie getan, gedacht, versäumt und gefehlt haben - nichts ist vergessen! Aus dem »Buch des Lebens« geht hervor, ob Gott sie erwählt hat. Darum bitten wir bei der Taufe: »Schreib meinem Nam aufs Beste ins Buch des Lebens ein.« (EG 523, 5) (Spieker [5], S. 325)

VORLETZTER SONNTAG IM KIRCHENJAHR

Montag

18. November 2019


Morgen
 
P. Jordan(Jesus sagte Seinen Jüngern:) {Denn} es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und ging außer Landes. Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu. Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe fünf Zentner dazugewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe zwei dazugewonnen. Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.
Mt 25, 14-30 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Herr hat vor Seinem Weggang Seine Gnadengaben ausgeteilt an Seine Jünger. Auf dem Geschenk der Gnade ruht die ernste Verpflichtung, mit der Gabe in ganzer Treue dem himmlischen Herrn zu dienen - vor Ihm wird es heißen; »Wer da hat, dem wird gegeben werden«! Wer aber die Gabe der Gottesgnade ungenutzt läßt, weil es ihm an Mut und Treue gebricht, die Gabe anzuwenden, den trifft das harte aber gerechte Urteil des himmlischen Richters, (Spieker [5], S. 329)

Abend

(Gott spricht:) Ist nicht das ein Fasten, an dem Ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Heißt das nicht: Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen. Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird Er sagen: Siehe, hier bin Ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne«.
Jes 58, 6-12  Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Unser Liebesdienst, den wir dem Nächsten erweisen, versucht, etwas von dem wieder gutzumachen, was Selbstsucht und Gewalt unter den Menschen zerstört haben. Gott bekennt sich zu solchem Werk, Er leiht dir Sein Ohr und macht dich zu Seinem Werkzeug. (Spieker [5], S. 264)

VORLETZTER SONNTAG IM KIRCHENJAHR

Dienstag

19. November 2019


Morgen

Sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme? Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie halten so fest am Trug, dass sie nicht umkehren wollen. Ich sehe und höre, dass sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was hab ich doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der Schlacht dahinstürmt. Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber Mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. Wie könnt ihr sagen: »Wir sind weise und haben das Gesetz des HERRN bei uns«? Ist's doch lauter Lüge, was die Schreiber daraus machen. Die Weisen müssen zuschanden, erschreckt und gefangen werden; denn was können sie Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?
Jer 8, 4-7 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend 1. Alternative

Alle Männer in Israel schrien inständig zu Gott und demütigten sich selbst mit großer Inbrunst. Sie selbst, ihre Frauen und Kinder, ihr Vieh und alle Fremden, Knechte und Sklaven legten Säcke um ihre Hüften. Alle Männer, Frauen und Kinder, die in Jerusalem wohnten, fielen vor dem Tempel nieder auf ihr Angesicht, streuten Asche auf ihre Häupter und breiteten ihre Bußgewänder vor dem Herrn aus. Sogar den Brandopferaltar umhüllten sie mit Säcken, und sie schrien zu dem Gott Israels einmütig und inständig, dass er nicht den Heiden überlasse ihre Kinder zum Raub und ihre Frauen zur Beute, die Städte ihres Erbteils zur Vernichtung und das Heiligtum zu Entweihung, Spott und Schändung. Und der Herr hörte auf ihr Rufen und schaute ihre Bedrängnis an. Das Volk in Judäa und Jerusalem aber fastete mehrere Tage lang vor dem Heiligtum des Herrn, des Allmächtigen.
[Auch der Hohepriester Jojakim und alle Priester, die vor dem Herrn standen, und alle, die dem Herrn dienten, hatten Säcke um ihre Hüften gelegt und brachten so das tägliche Brandopfer sowie die Opfer und Gaben des Volkes dar. Sie hatten Asche auf ihre Häupter gestreut und schrien zum Herrn mit aller Kraft, er möge das Haus Israel gnädig bewahren.]
Judit 4, 9-13 (14.15) Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend 2. Alternative

Die Weisheit ruft laut auf der Straße und lässt ihre Stimme hören auf den Plätzen. Sie ruft im lautesten Getümmel, am Eingang der Tore, sie redet ihre Worte in der Stadt: Wie lange wollt ihr Unverständigen unverständig sein und ihr Spötter Lust zu Spötterei haben und ihr Toren die Erkenntnis hassen? Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun. Wenn ich aber rufe und ihr euch weigert, wenn ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet, wenn ihr fahren lasst all meinen Rat und meine Zurechtweisung nicht wollt, dann will ich auch lachen bei eurem Unglück und euer spotten, wenn Schrecken über euch kommt; wenn Schrecken über euch kommt wie ein Sturm und euer Unglück wie ein Wetter; wenn über euch Angst und Not kommt. Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen und nicht finden.
Spr 1, 20-28 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

BUẞ- UND BETTAG

Ruf zur Umkehr

Mittwoch

20. November 2019

Tagesspruch

 

Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben.

Lied

 

Aus tiefer Not schrei ich zu dir (EG 299)
Komm in unsre stolze Welt (EG 428)


Alttestamentliche Lesung

Höret des HERRN Wort, ihr Herren von Sodom! Nimm zu Ohren die Weisung unsres Gottes, du Volk von Gomorra! Was soll mir die Menge eurer Opfer?, spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke. Wenn ihr kommt, zu erscheinen vor meinem Angesicht - wer fordert denn von euch, dass ihr meine Vorhöfe zertretet? Bringt nicht mehr dar so vergebliche Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, den Ruf zur Versammlung - Frevel und Festversammlung - ich mag es nicht! Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahresfesten; sie sind mir eine Last, ich bin's müde, sie zu tragen. Und wenn ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut. Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen. Lasst ab vom Bösen, lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache! So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden.
Jes 1, 10-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Nicht Opfer und Festfeier heiligen den Menschen. Es hilft der Seele nichts, ob ein Mensch »leiblich bete, faste, walle und alle guten Werke tue«. Der wahre Gottesdienst beginnt mit der Reinigung unser selbst und dem Hören auf Gottes Wort, er wird verwirklicht durch Werke der Barmherzigkeit. »Darum sollte das billig aller Christen einziges Werk und Übung sein, daß sie das Wort und Christum wohl in sich bildeten, solchen Glauben stetig übten und stärkten.« (Luther) (Spieker [5], S. 262)

Epistel

Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. Wir wissen aber, dass Gottes Urteil zu Recht über die ergeht, die solches tun. Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst? Oder verachtest du den Reichtum Seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? Du aber, mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen, häufst dir selbst Zorn an für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeden geben wird nach seinen Werken: ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun, zuerst der Juden und auch der Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die das Gute tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen. Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.
Röm 2, 1-11 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Nicht das bessere Wissen, welches ein treffsicheres Urteil über andere abzugeben vermag, schafft vor Gott einen Vorzug; auch ist Gottes Nachsicht und zuwartende Geduld kein »Ja« zu deinem Leben, wie es ist. Gottes Langmut zielt auf deine radikale Umkehr, und Sein Urteil richtet sich nicht auf dein Wissen, sondern auf dein Tun. Gott fragt nach dem Werk des Glaubens und straft das selbstsüchtige Streben und den Ungehorsam, bei wem immer sie sich finden. (Spieker [5], S. 324)

Evangelium

[Es waren aber zu der Zeit einige da, die berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte. Und Er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen seien als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.]
Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn herum grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab.
Lk 13, (1-5) 6-9 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Tief ist in uns Menschen eingepflanzt ein Wissen um den Zusammenhang zwischen Schicksalsschlägen und menschlicher Schuld. Der Herr leugnet diesen Zusammenhang nicht, aber Er warnt davor, in den bei einer Katastrophe Umgekommenen vornehmlich die von Gott Gestraften zu erblicken, vielmehr läßt Er uns bei solchem Geschehen den Bußruf an alle vernehmen. Immer aber dürfen auch die Überlebenden die Gnadenfrist erkennen, die ihnen zur Umkehr gelassen ist. (Spieker [5], S. 324)

Abend

[Es nahten sich Ihm aber alle Zöllner und Sünder, um Ihn zu hören. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach:]
Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eines von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er's findet? Und wenn er's gefunden hat, so legt er sich's auf die Schultern voller Freude. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war. Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Oder welche Frau, die zehn Silbergroschen hat und einen davon verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie ihn findet? Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe meinen Silbergroschen gefunden, den ich verloren hatte. So, sage Ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
Lk 15, (1-3) 4-10 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Tagesspruch

Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben
Spr. 14, 34

Wir gehen den Nöten unseres Volkes auf den Grund, indem wir nicht nach den "Schuldigen" fragen, die wir bestrafen könnten, sondern indem wir jene Nöte begreifen als Gericht über unseren Ungehorsam; und in anderen Völkern mag das Gleiche geschehen. Welche Gebote Gottes sind übertreten, vergessen oder gar geleugnet? Welche Ordnungen sind zerbrochen und entheiligt? Daß wir nur nicht die deutliche Erkenntnis unseres konkreten Ungehorsams versäumen über bequemen und unverbindlichen Redensarten von allgemeiner menschlicher Schwäche und Sündhaftigkeit! Weil die Sünde, das heißt die Loslösung von Gott, nicht nur einzelnen "Leuten", sondern auch den Völkern zum Verderben gereicht, darum gibt es keinen wichtigeren "Dienst am Volk", als den Kampf für die "Gerechtigkeit", das heißt für die Erfüllung der Ordnung, die Gott dem Leben eingestiftet hat, für die Ehrfurcht vor dem heiligen Gott und für das rechte menschliche Miteinander, in dem sich die Liebe Gottes und das göttliche Werk der Versöhnung abbildet und verwirklicht. (Spieker [5], S. 228)

VORLETZTER SONNTAG IM KIRCHENJAHR

Donnerstag

21. November 2019


Morgen
 
Wir müssen Gott allezeit für euch danken, Brüder und Schwestern, wie sich's gebührt. Denn euer Glaube wächst sehr und eure gegenseitige Liebe nimmt zu bei euch allen. Darum rühmen wir uns euer unter den Gemeinden Gottes wegen eurer Geduld und eures Glaubens in allen Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr erduldet. Das ist ein Anzeichen, dass Gott gerecht richten wird und ihr gewürdigt werdet des Reiches Gottes, für das ihr auch leidet. Denn es ist gerecht bei Gott, dass Er denen vergilt mit Bedrängnis, die euch bedrängen, euch aber, die ihr Bedrängnis leidet, Ruhe gibt zusammen mit uns, wenn der Herr Jesus offenbart wird vom Himmel her mit den Engeln Seiner Macht in Feuerflammen. Dann wird Gott Vergeltung üben an denen, die Ihn nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesus. Die werden Strafe erleiden, ewiges Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von Seiner herrlichen Macht, wenn Er kommen wird, dass Er verherrlicht werde bei Seinen Heiligen und Sich wunderbar erweise bei allen Gläubigen an jenem Tage; denn was wir euch bezeugt haben, das habt ihr geglaubt. Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig mache der Berufung und vollende alles Wohlgefallen am Guten und das Werk des Glaubens in Kraft, damit bei euch verherrlicht werde der Name unseres Herrn Jesus und ihr in Ihm nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.
2. Thess 1, 3-12 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Mit rückhaltlosem Ernst redet der Apostel von dem Gericht mit doppeltem Ausgang: Strafe für die Feinde Gottes, Erquickung für die Gläubigen. Aber was heißt hier »Strafe« und was »Erquickung«? Sie werden beide dem Angesicht des Herrn gegenübergestellt werden, und der Anblick Seiner Herrlichkeit wird für die einen höchste Seligkeit, für die andern tiefste Pein bedeuten - jeder empfängt, was in seinem Leben zuvor schon Wirklichkeit war. (Spieker [5], S. 322)

Abend

{Und} des HERRN Wort geschah zu mir: Du Menschenkind, wenn ein Land an Mir sündigt und Treubruch begeht und wenn Ich Meine Hand gegen das Land ausstrecke und ihm den Vorrat an Brot wegnehme und Hungersnot ins Land schicke, um Menschen und Vieh darin auszurotten, und wenn dann diese drei Männer im Lande wären, Noah, Daniel und Hiob, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit allein ihr Leben retten, spricht Gott der HERR. Und wenn Ich wilde Tiere ins Land bringen würde, die die Leute ausrotteten und das Land zur Einöde machten, sodass niemand mehr hindurchziehen könnte wegen der wilden Tiere, und diese drei Männer wären auch darin - so wahr Ich lebe, spricht Gott der HERR: Sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern allein sich selbst, und das Land müsste öde werden. Oder wenn Ich das Schwert kommen ließe über dies Land und sprechen würde: Schwert, fahre durchs Land!, und würde Menschen und Vieh ausrotten, und diese drei Männer wären darin - so wahr Ich lebe, spricht Gott der HERR: Sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern sie allein würden errettet werden. Oder wenn Ich die Pest in dies Land schicken und Meinen Grimm darüber ausschütten würde mit Blutvergießen, um Menschen und Vieh darin auszurotten, und Noah, Daniel und Hiob wären darin - so wahr Ich lebe, spricht Gott der HERR: Sie würden durch ihre Gerechtigkeit weder Sohn noch Tochter retten, sondern allein ihr eigenes Leben. Denn so spricht Gott der HERR: Wenn Ich meine vier schweren Strafen, Schwert, Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem schicken werde, um darin auszurotten Menschen und Vieh, siehe, so sollen einige übrig bleiben und davonkommen, die Söhne und Töchter herausbringen werden. Die sollen zu euch kommen, und ihr werdet ihren Wandel und ihre Taten sehen und euch trösten über das Unheil, das Ich über Jerusalem habe kommen lassen, und über all das andre, das Ich über die Stadt habe kommen lassen. Sie werden euer Trost sein, wenn ihr sehen werdet ihren Wandel und ihre Taten, und ihr werdet erfahren, dass Ich nicht ohne Grund getan habe, was Ich an Jerusalem getan habe, spricht Gott der HERR.
Hes 14, 12-23 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auch die Beter können die richtenden Gewalten nicht mehr aufhalten, das Vorhandensein der drei Gerechten kann ein Volksschicksal nicht mehr wenden, wenn ein Land oder Volk das Gericht Gottes auf sich herabgezogen hat. Auch das Verhalten der Überlebenden, die Gott scheinbar ausgespart hat, gibt Gottes Richten recht, denn sie sind alles andere als ein »heiliger Rest«! (Spieker [5], S. 325)

VORLETZTER SONNTAG IM KIRCHENJAHR

Freitag

22. November 2019


Morgen
 
P. JordanDie Hohenpriester {aber} und der ganze Hohe Rat suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, dass sie Ihn töteten, und fanden keins, obwohl viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei herzu und sprachen: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu Ihm: Antwortest Du nichts auf das, was diese gegen Dich bezeugen? Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester sprach zu Ihm: Ich beschwöre Dich bei dem lebendigen Gott, dass Du uns sagst, ob Du der Christus bist, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch sage Ich euch: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Gotteslästerung gehörf. Was meint ihr? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig.
Mt 26, 59-66 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Abend

Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen, denn sie wachen über eure Seelen - und dafür müssen sie Rechenschaft geben -, damit sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das wäre nicht gut für euch. Betet für uns. Wir sind überzeugt, dass wir ein gutes Gewissen haben, und suchen in allen Dingen recht zu leben. Umso mehr aber ermahne ich euch, dies zu tun, auf dass ich euch möglichst bald wiedergegeben werde. Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun Seinen Willen, und schaffe in uns, was Ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Hebr 13, 17-21 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Wir sind Herausgerufene, wir haben den Zielpunkt unsres Lebens dort, wo das Keuz steht, »draußen vor dem Tor« (V. 12), wir stehn in der Wendung zu der zukünftigen Stadt, dem himmlischen Jerusalem. Das prägt sich darin aus, daß wir in dieser Welt unser Leben führen im Lobpreis Gottes, im Werk der Liebe, im Gehorsam und in der Fürbitte. Denn auch Er, der Seine Hirtentreue mit Seinem Blut besiegelt hat, tritt in der himmlischen Welt für uns ein und macht uns tüchtig auch für unser irdisches Werk. (Spieker [5], S. 145)

VORLETZTER SONNTAG IM KIRCHENJAHR

Samstag

23. November 2019


Morgen
 
[Wir warten {aber} auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.]
Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor Ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet, und erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung, wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen werden, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis. Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute mitgerissen werdet und euren festen Halt verliert. Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen.
2. Petr 3, (13) 14-18 Lutherbibel 2017 © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Warten auf die noch ausstehende Verwirklichung der christlichen Zukunftshoffnung darf für die Gemeinde nicht zu einem Verblassen des christlichen Hoffnungsbildes selber und zum Nachlassen der Spannkraft führen, mit der die Gemeinde sich zu diesem Hoffnungsziel ausstreckt. Vielmehr ist das Ausbleiben des Endes ein Zeichen für die zuwartende Geduld Gottes, der uns die Gnadenfrist zu unsrer Heiligung gegeben hat. (Spieker [5], S. 300)

Wochenspruch

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi
2. Kor 5, 10

Über den Altären ungezählter alter Kirchen ist Christus dargestellt als der Weltenrichter, thronend über dem Regenbogen, und Seine heiligen Engel sind um Ihn, und die Menschen alle empfangen ihr Urteil vor Seinem Thron. Hier wird das innerste Wesen, die eigentliche Richtung des Lebens offenbar, und niemand kann sich diesem Gericht entziehen, niemand an eine höhere und gerechtere Instanz appellieren. Warum hat der Vater deas Gericht dem Sohn übergeben? Darum, weil hier allen Menschen nach dem einen und einzigen Maßstab ihr Recht gesprochen wird, wieviel sie von der Liebe Christi in sich aufgenommen und mit der Tat bezeugt haben. Was ist vor diesem Richterstuhl groß, was klein? (Spieker [5], S. 321)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 18-11-04
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