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Lesung im Kirchenjahr
1. Sonntag nach dem Christfest
Simeon und Hanna


Sonntag
27.12.
28.12.
29.12.
30.12.
31.12.

 

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.
Joh 1, 14a
 
In dem Wunder der Heiligen Nacht beten wir an das große Geheimnis, daß Gott sich verbindet mit dem menschlichen Geschlecht. Alles, was Er uns zu sagen hat als Sein "Wort" vom Urbeginn, geht ein in die leibhafte Wirklichkeit einer menschlichen Gestalt und schlägt sein Zelt auf in unserer Mitte. Dem Frevel des Menschen, der sein will wie Gott, begegnet die Erbarmung Gottes, der uns Menschen gleich wird. - Dieses "sieht" der Glaube in der Geburt des armen Kindes, den ganzen Glanz der göttlichen Herrlichkeit, aber verborgen in der Hülle menschlicher Armut und Niedrigkeit, am Rande der Welt, die keinen Raum mehr hat für den Gott, der sie heimsucht.
(Spieker [5], S. 22)

Sonntag

1. SONNTAG NACH DEM CHRISTFEST

 

Wochenspruch

 

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.

Wochenlied
oder

 

Vom Himmel kam der Engel Schar (EG 25)
Freuet euch, ihr Christen alle (EG 34)


Alttestamentliche Lesung
 
Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen. Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.
Jes 49, 13-16 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gott wird sich selber Seiner Kirche annehmen und ihre zerstörten Mauern wieder aufrichten, ihren Grundriß hat er in Seine Hand gezeichnet. (Spieker [5], S. 329)
 
Epistel
 
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens - und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.
1.Joh 1, 1-4 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Jünger, der beim heiligen Mahl an des Herrn Brust lag, bezeugt uns das Leben aus Gott, welches in dieser Todeswelt erschienen ist: nicht als bloße Idee, sondern als geschichtliche Person, und dennoch das ganze, heilige und gewaltige Leben Gottes in sich tragend. An diesem Leben Anteil zu geben mit den Mitteln, die ihr anvertraut sind, ist die Aufgabe der Kirche. (Spieker [5], S. 26)
 
Evangelium
 
[Als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben«.]
Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war mit ihm. Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun läßt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird - und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen -, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden. Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser; die war hochbetagt. Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte, und war nun eine Witwe an die vierundachtzig Jahre; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
[Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm.]
Lk 2, (22-24) 25-38 (39-40) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Simeon ist eine der Hoffnungsgestalten des Alten Bundes, welche hereinragen in das Neue Testament; sein Zeugendienst ist erfüllt, als er das Heil auf den Armen hält. »Der Tod mag schon an ihm gezerrt haben: - Nein! hieß es dann in ihm, du darfst mich gleich nehmen, aber vorher muß ich's gesehen haben, eher nicht« (J.Chr. Blumhardt).
Das Leben dieses Kindes ist als ein Zeichen in die Welt gestellt, welches den Widerspruch aller weckt, die dem Willen Gottes widerstreben. Dies Zeichen ist als Kreuz mitten in der Kirche aufgerichtet, um sie auf den Weg Christi zurückzurufen. wenn sie in Gefahr ist, sich an die Welt zu verlieren. Es ist als Zeichen der Hoffnung der Welt gegeben, an dem auch nach tiefem Fall Menschen sich wieder aufrichten und die Rettung ihres Lebens finden. (Spieker [5], S. 29 f.)

27. Dezember

Apostel und Evangelist Johannes

 

Tagesspruch

 

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten,
die da Frieden verkündigen, Gutes predigen und Heil verkündigen. (Jes 52, 7)

Tageslied

 

Wunderbarer Gnadenthron (EG 38)

Alttestamentliche Lesung
 
Wohl dem, der über die Weisheit nachsinnt und sie aufnimmt in sein ganzes Denken; der ihre Wege von Herzen betrachtet und ihren Geheimnissen immer weiter nachforscht. Das alles tut nur, wer den Herrn fürchtet; und wer sich an Gottes Wort hält, der findet die Weisheit. Und sie wird ihm begegnen wie eine Mutter und wird ihn empfangen wie eine junge Frau. Sie reicht ihm die Speise der Einsicht und den Trank der Weisheit. Er wird durch sie feststehen, daß er nicht fällt, und wird sich an sie halten, daß er nicht zuschanden wird. Sie wird ihn erhöhen über seine Nächsten und ihm den Mund auftun in der Gemeinde. Sie wird ihn krönen mit Freude und Wonne und ihm einen ewigen Namen verleihen.
Sir 14, 22-23a; 15, 1-6 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Vom liebenden Umgang mit der göttlichen Weisheit. Die Kirche hat die »Weisheit« gedeutet auf den Herrn Jesus, in dem alle Fülle der Weisheit und der Erkenntnis wohnt; sie hat den, der die Weisheit sucht, auf den Jünger gedeutet, den der Herr lieb hatte. (Spieker [5], S. 26)
 
oder
 
Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst, so daß dein Ohr auf Weisheit achthat, und du dein Herz der Einsicht zuneigst, ja, wenn du nach Vernunft rufst und deine Stimme nach Einsicht erhebst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschest wie nach Schätzen: dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. Er läßt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen. Er behütet, die recht tun, und bewahrt den Weg seiner Frommen. Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg. Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein, Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten.
Spr 2, 1-11 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Epistel
 
Der Älteste an die auserwählte Herrin und ihre Kinder, die ich liebhabe in der Wahrheit, und nicht allein ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und bei uns sein wird in Ewigkeit: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, sei mit uns in Wahrheit und in Liebe! Ich bin sehr erfreut, daß ich unter deinen Kindern solche gefunden habe, die in der Wahrheit leben, nach dem Gebot, das wir vom Vater empfangen haben. Und nun bitte ich dich, Herrin - ich schreibe dir kein neues Gebot, sondern das, was wir gehabt haben von Anfang an -, daß wir uns untereinander lieben. Und das ist die Liebe, daß wir leben nach seinen Geboten; das ist das Gebot, wie ihr's gehört habt von Anfang an, daß ihr darin lebt.
[Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist.]
2.Joh 1-6 (7) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
oder
 
Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens - und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.
1.Joh 1, 1-4 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Jünger, der beim heiligen Mahl an des Herrn Brust lag, bezeugt uns das Leben aus Gott, welches in dieser Todeswelt erschienen ist: nicht als bloße Idee, sondern als geschichtliche Person, und dennoch das ganze, heilige und gewaltige Leben Gottes in sich tragend. An diesem Leben Anteil zu geben mit den Mitteln, die ihr anvertraut sind, ist die Aufgabe der Kirche. (Spieker [5], S. 26)
 
Evangelium
 
Petrus wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebhatte, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist's, der dich verrät? Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! Da kam unter den Brüdern die Rede auf: Dieser Jünger stirbt nicht. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, daß er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Dies ist der Jünger, der dies alles bezeugt und aufgeschrieben hat, und wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist.
Joh 21, 20-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Zwei verschiedene Wege der Jüngerschaft: auf dem einen wird der Herr gepriesen durchs Martyrium, auf dem andern durch die Glut der Liebe und die Tiefe der Erkenntnis. (Spieker [5], S. 26)
 
Abend
 
Wer sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. Wer sagt, daß er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat. Meine Lieben, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört habt. Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist in ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. Wer sagt, er sei im Licht, und haßt seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und durch ihn kommt niemand zu Fall.
[Wer aber seinen Bruder haßt, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet.]
1.Joh 2, 5-10 (11) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
»Dieses alte Gebot ist immer unerhört neu, wenn es nicht als kluge Berechnung sozialer Vorteile, sondern als das Abbild der Liebe verstanden wird, mit der Christus die Seinen geliebt hat. Mitten in einer Welt des Hasses, der Vergeltung und des Grauens gibt es einen Ort des Lichtes und der Güte. Welche christliche Aufgabe, daß wir mit unserem Leben glaubhaft bezeugen sollen, daß die Finsternis im Weichen ist und das 'wahre Licht' schon scheint!« (Wilhelm Stählin)

28. Dezember

Unschuldige Kinder von Bethlehem

 

Tagesspruch

 

Der Tod seiner Heiligen wiegt schwer vor dem HERRN.
Dir will ich Dank opfern und des HERRN Namen anrufen. (Ps. 116, 15.17)

Tageslied

 

Vom Himmel kam der Engel Schar (EG 25)

Alttestamentliche Lesung
 
So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen. Aber so spricht der HERR: Laß dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird noch belohnt werden, spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes, und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HERR, denn deine Söhne sollen wieder in ihre Heimat kommen.
Jer 31, 15-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Schon beim Propheten ist die Klage der Mutter Rahel aufgenommen in tröstliche Zusage und Verheißung: das Volk, um welches Rahel trauert, wird wiederkehren und wird Zukunft haben. Auch die Rahel-Klage wird überwunden durch den Trost Gottes, der alles menschliche Weinen verwandeln wird in Freude. (Spieker [5], S. 28)
 
Epistel
 
Es erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, daß sie dort ernährt werde tausendzweihundertundsechzig Tage.
[Und als der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, daß sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.]
Offb 12, 1-6 (13-17) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Hier wird die Bedrohung des göttlichen Kindes in den riesenhaften Dimensionen des Weltganzen gezeigt. Der Widersacher Gottes steht wider den Sohn auf schon ehe Er geboren ist. Auf Erden beginnt dieser Kampf bei Herodes, er setzt sich fort durch die Jahrhunderte bis in unsere Tage. Aber Gott erweist sich als der Stärkere, indem er den Sohn aus dem Tode erweckt und in die himmlische Welt entrückt, während die »Mutter«, d. i. die messianische Heilsgemeinde auf Erden, dem »Zorn des alten Drachen« ausgesetzt bleibt, so lange diese Welt steht. (Spieker [5], S. 27 f.)
 
Evangelium
 
Als die Weisen aus dem Morgenland {sie aber} hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen. Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen." Als Herodes nun sah, daß er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte. Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht: "In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen."
Matth 2, 13-18 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Rettung des  e i n e n  Kindes wiegt das Sterben der vielen Kinder auf. An diesen  e i n e n  Kind hängt der Erlösungsrat Gottes und die Rettung der Welt. In diesem Kind wird der Trost erscheinen , welcher allein für die Trauer der bethlehemitischen Mütter ausreichend ist. Durch dieses Kind wird den bethlehemitischen Kindern das Tor aufgetan zur himmlischen Welt. (Spieker [5], S. 28)
 
Abend
 
Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne her, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit großer Stimme zu den vier Engeln, denen Macht gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zu tun: Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegeln die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels: Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm! Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Offb 7, 1-4. 9-12 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

29. Dezember

Morgen
 
Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und er in uns, daß er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt. Wer nun bekennt, daß Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.
1.Joh 4, 11-16a Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Nur wer in Jesus den Sohn Gottes erkannt hat, der ist über alle Zweifel an Gottes Wirklichkeit hinaus durch die unumstößliche Gewißheit der göttlichen Liebe. (Spieker [2], S. 48)
 
Abend
 
Hört mir zu, ihr vom Hause Jakob, und alle, die ihr noch übrig seid vom Hause Israel, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und vom Mutterschoße an mir aufgeladen seid: Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten. Gedenket des Vorigen, wie es von alters her war: Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.
Jes 46, 3-4. 9-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

30. Dezember

Morgen
 
[Zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt"? Und wiederum: "Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein"? Und wenn er den Erstgeborenen wieder einführt in die Welt, spricht er: "Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten."]
Von den Engeln spricht er zwar: "Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen", aber von dem Sohn: "Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches. Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehaßt die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen." Und: "Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alle veralten wie ein Gewand; und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören." Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache"? Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?
Hebr 1, (5.6) 7-14 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Mit der Erhöhung Christi zur Rechten Gottes ist erfüllt, worauf geheimnisvolle Worte des Alten Bundes vorausdeuten. Nur Einer trägt den Namen "der Sohn". Ihm dienen die Engel, Ihn fürchten die Mächte. Alle geschaffenen Wesen sind dem Wechsel unterworfen - Er aber bleibt, Seine Herrschaft ist unwandelbar. (Spieker [5], S. 276)
 
Abend
 
Es ist kein Gott wie der Gott Jeschuruns, der am Himmel daherfährt dir zur Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken. Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen. Er hat vor dir her deinen Feind vertrieben und geboten: Vertilge! Israel wohnt sicher, der Brunnquell Jakobs unbehelligt in dem Lande, da Korn und Wein ist, dessen Himmel von Tau trieft. Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich? Du Volk, das sein Heil empfängt durch den HERRN, der deiner Hilfe Schild und das Schwert deines Sieges ist! Deine Feinde werden dir huldigen, und du wirst auf ihren Höhen einherschreiten.
5.Mos 33, 26-29 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
In einer unvergeßlichen Gebärde ist uns kund getan, daß die ewigen Arme für uns offen stehen: die am Kreuz ausgebreiteten Arme des Sohnes zeigen uns, daß das Vaterherz Gottes für uns offen steht, daß Sein Erbarmen allzeit für uns da ist, daß wir dort Zuflucht haben, wenn kein irdischer Ort uns Halt und Trost gibt. (Spieker [5], S. 34)

31. Dezember

 

Altjahrsabend

 

Tagesspruch

 

Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. (Ps. 103, 8)

Tageslied
oder

 

Das alte Jahr vergangen ist (EG 59)
Der du die Zeit in Händen hast (EG 64)

Morgen
 
Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN in allem, was uns der HERR getan hat, und der großen Güte an dem Hause Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und großen Gnade. Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Söhne, die nicht falsch sind. Darum ward er ihr Heiland in aller ihrer Not. Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern sein Angesicht half ihnen. Er erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. Aber sie waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist; darum ward er ihr Feind und stritt wider sie. Da gedachte sein Volk wieder an die vorigen Zeiten, an Mose: Wo ist denn nun, der aus dem Wasser zog den Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen heiligen Geist in ihn gab? Der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose gehen ließ? Der die Wasser spaltete vor ihnen her, auf daß er sich einen ewigen Namen machte? Der sie führte durch die Fluten, wie Rosse, die in der Wüste nicht straucheln; wie Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN uns zur Ruhe. So hast du dein Volk geführt, auf daß du dir einen herrlichen Namen machtest.
Jes 63, 7-14 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Volk Israel hat Anlaß, zu "gedenken". Es hat Gottes Führung erfahren nach beiden Seiten hin: als wunderbare Durchhilfe und als verdientes Gericht. - Er ist der Vater. Deshalb dürfen wir immer wieder zu Ihm zurückkehren. (Spieker [5], S. 30)
 
Am Abend
 
Alttestamentliche Lesung
 
[So geh nun hin und schreib es vor ihnen nieder auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch, daß es bleibe für immer und ewig. Denn sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Söhne, die nicht hören wollen die Weisung des HERRN, sondern sagen zu den Sehern: "Ihr sollt nicht sehen!" und zu den Schauern: "Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schauet, was das Herz begehrt! Weicht ab vom Wege, geht aus der rechten Bahn! Laßt uns doch in Ruhe mit dem Heiligen Israels!" Darum spricht der Heilige Israels: Weil ihr dies Wort verwerft und verlaßt euch auf Frevel und Mutwillen und trotzet darauf, so soll euch diese Sünde sein wie ein Riß, wenn es beginnt zu rieseln an einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt; wie wenn ein Topf zerschmettert wird, den man zerstößt ohne Erbarmen, so daß man von seinen Stücken nicht eine Scherbe findet, darin man Feuer hole vom Herde oder Wasser schöpfe aus dem Brunnen.]
Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht und sprecht: "Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahinfliehen", - darum werdet ihr dahinfliehen, "und auf Rennern wollen wir reiten", - darum werden euch eure Verfolger überrennen. Denn euer tausend werden fliehen vor eines einzigen Drohen; ja vor fünfen werdet ihr alle fliehen, bis ihr übrigbleibt wie ein Mast oben auf einem Berge und wie ein Banner auf einem Hügel.
Jes 30, (8-14) 15-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Wir suchen dem Arm Gottes zu entfliehen, weil wir selber unser Schicksal wenden wollen. Gott aber harrt auf den Zeitpunkt, wo Er uns Seine Gnade zuwenden kann. (Spieker [5], S. 318)
 
Epistel
 
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? wie geschrieben steht: "Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe." Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Röm 8, 31b-39 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
In der dreifachen Bedrohung durch die Welt, unser eignes Gewissen und die "Mächte" ist dies unser Halt und Trost, daß Gott für uns da ist. Gott hat gehandelt, Er hat Seinen Sohn für uns dahingegeben. Diese Tatsache ist der tragende Grund unserer Zuversicht. Wir brauchen die uns entgegenstehenden »Mächte« nicht mehr zu fürchten. (Spieker [5], S. 31)
 
Evangelium
 
Laßt eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.
Luk 12, 35-40 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Am Abend des alten Jahres lassen wir uns aufrufen zu solcher Wachsamkeit und Treue in unserm irdischen Werk, daß wir jederzeit vor unsern himmlischen Herrn treten und Rechenschaft ablegen können, wenn Er kommen wird zum Gericht. (Spieker [5], S. 31)

 


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-22
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