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Lesung im Kirchenjahr
8. Sonntag nach Trinitatis
Früchte des Geistes


Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag

 

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit.
Eph 5, 8b.9
 
Das geistliche Leben schauen wir an in einem doppelten Bild: Das Leben Christi ist wie ein Baum, den Gott in den Acker dieser Welt, in den Grund unserer Herzen gepflanzt hat; hier will er wurzeln und wachsen, blühen und reifen, und das lebendige Wachstum vollendet sich darin, daß durch uns neues Leben vermittelt, erzeugt und erweckt wird; denn Frucht ist Ende und Anfang zugleich. Das gleiche Geheimnis lebt in dem Wunder des Lichts. Der Geist Christi ist das himmlische Feuer, das uns entzündet, verzehrt und verwandelt; so werden wir nicht nur bestrahlt von seinem Glanz, sondern erleuchtet, daß wir leuchten im Dunkel dieser Welt. »Gerechtigkeit, Güte und Wahrheit« schauen wir als Wirkungen dieses geistlichen Lebens, in dem sich das Gleichnis des Lichtes und der Fruchtbarkeit in gleicher Weise erfüllt; daher im griechischen Text in einer seltsamen Vermischung beider Bilder ursprünglich von Früchten des Lichtes geredet wird.
(Spieker [5], S. 218)

Sonntag

8. SONNTAG NACH TRINITATIS

 

Wochenspruch

 

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit

Wochenlied

 

O gläubig Herz, gebenedei (EG 318)

Vorabend
 
Ich [Mose] stand auf dem Berge wie das erstemal, vierzig Tage und vierzig Nächte, und der HERR erhörte mich auch diesmal und wollte dich nicht verderben. Er sprach zu mir: Mach dich auf, geh hin und zieh vor dem Volk her, damit sie hineinkommen und das Land einnehmen, das ich ihnen geben will, wie ich ihren Vätern geschworen habe. Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als daß du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, daß du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, daß du die Gebote des HERRN hältst und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf daß dir's wohlgehe? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes. Und doch hat er nur deine Väter angenommen, daß er sie liebte, und hat ihre Nachkommen, nämlich euch, erwählt aus allen Völkern, so wie es heute ist.
[So beschneidet nun eure Herzen und seid hinfort nicht halsstarrig. Denn der HERR, euer Gott, ist der Gott aller Götter und der Herr über alle Herren, der große Gott, der Mächtige und der Schreckliche, der die Person nicht ansieht und kein Geschenk nimmt und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, daß er ihnen Speise und Kleider gibt. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Den HERRN, deinen Gott, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhangen und bei seinem Namen schwören. Er ist dein Ruhm und dein Gott, der bei dir solche großen und schrecklichen Dinge getan hat, die deine Augen gesehen haben. Deine Väter zogen hinab nach Ägypten mit siebzig Seelen; aber nun hat dich der HERR, dein Gott, zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel.]
5.Mose 10, 10-15 (16-22) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Alttestamentliche Lesung
 
Dies ist's, was Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat über Juda und Jerusalem: Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, laßt uns wandeln im Licht des HERRN!
Jes 2, 1-5 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Berg Gottes ragt über alle Berge der Erde - so strahlt Gottes Heiligkeit aus in alle Welt. Das Licht Seiner Offenbarung kommt zu den Völkern. Darum werden die Völker kommen und Weisung suchen bei dem  E i n e n  Gott. Vor Seinem Heiligtum senken sie die Schwerter und Lanzen - fortan wird kein Volk mehr wider das andere Krieg führen. (Spieker [5], S. 40 f.)
 
Epistel
 
Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. Das alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.
Eph 5, 8b-14 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Morgenhymnus, der uns in dieser Lesung (V. 14) aufbewahrt ist, ist vielleicht bei der Taufe gesungen worden; die Taufe ruft uns aus der Nacht in den neuen Tag, der mit Christus anhebt. (Spieker [5], S. 151)
 
Evangelium
 
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es wegschüttet und läßt es von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Matth 5, 13-16 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Wie das Salz die Früchte vor Fäulnis bewahrt und sie erhält, so ist die Aufgabe der Jünger, mitten in einer Welt voll sittlichen Zerfalls der allgemeinen Zersetzung entgegenzuwirken durch die reinigende und bewahrende Kraft christlichen Wesens und christlicher Opferbereitschaft. Wie das Licht einen dunklen Raum erhellt, so ist es die Aufgabe der Jünger, in die dunkle Welt das Licht göttlicher Offenbarung hinausstrahlen zu lassen, das Dunkel der Welt zu erhellen durch die Leuchtkraft christlicher Liebe. (Spieker [5], S. 220)
 
Abend
 
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Matth 7, 7-12 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Montag

8. SO. NACH TRINITATIS

Morgen
 
Was hilft's, liebe Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann denn der Glaube ihn selig machen? Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an Kleidung und an der täglichen Nahrung und jemand unter euch spräche zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gäbet ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat - was könnte ihnen das helfen? So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber. Aber es könnte jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken. Du glaubst, daß nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern. Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, daß der Glaube ohne Werke nutzlos ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, daß der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden. So ist die Schrift erfüllt, die da spricht: »Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden«, und er wurde »ein Freund Gottes« genannt. So seht ihr nun, daß der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein. Desgleichen die Hure Rahab, ist sie nicht durch Werke gerecht geworden, als sie die Boten aufnahm und ließ sie auf einem andern Weg hinaus? Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
Jak 2, 14-26 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Es kann kein größeres Mißverständnis der Predigt vom Glauben geben, als würden mit ihr die guten Werke verachtet. Damm tritt Jakobus neben Paulus, um uns mit Nachdruck daran zu erinnern, daß wir im Jüngsten Gericht nicht gefragt werden: was habt ihr gewollt, empfunden oder geglaubt? sondern: was habt ihr getan? Zum rechten Glauben gehört die Frucht. wo Christus wirksam ist im Glauben, da läßt Er uns nicht unfruchtbar sein, »denn wir sind Sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken« [Eph 2,10]. (Spieker [5], S. 221)
 
Abend
 
Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden! Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Matth 7, 13-20 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
»Falsche Propheten« sind solche Lehrer, welche mit dem Schein der Wahrheit und geistlichen Wesens die Gemeinde verführen - inwendig aber sind sie voller Heuchelei und Lüge. Deshalb nennt der Herr das Kennzeichen für die Echtheit geistlichen Lebens: es ist die »Frucht«, d. i. die Kraft und Wirkung, welche hervorgeht aus einem gewandelten Sein, einer durch Gottes Gnade geheiligten Person. Denn es »muß der Mensch in der Person zuvor fromm oder böse sein, ehe er gute oder böse Werke tut«. (Spieker [5], S. 220)

Dienstag

8. SO. NACH TRINITATIS

Morgen
 
O ihr Korinther, unser Mund hat sich euch gegenüber aufgetan, unser Herz ist weit geworden. Eng ist nicht der Raum, den ihr in uns habt; eng aber ist's in euren Herzen. Ich rede mit euch als mit meinen Kindern; stellt euch doch zu mir auch so, und macht auch ihr euer Herz weit. Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: »Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.« Darum »geht aus von ihnen und sondert euch ab«, spricht der Herr; »und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein«, spricht der allmächtige Herr.
[Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so laßt uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.]
2.Kor 6, 11-18 (7, 1) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Gemeinde ist der Tempel des lebendigen Gottes, in ihr ist Christus gegenwärtig, sie ist als Sakramentsgemeinde »Gemeinschaft am Heiligen«. Das gibt ihr jene innere Geladenheit, we1che alle Kräfte abstößt, die nicht christusgemäß sind. Der Christusgeist, der in ihr wirksam ist, fordert die radikale Lösung von Mächten und Kreisen, die christusfeindlich sind. (Spieker [5], S. 290)
 
Abend
 
Ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben ihre Freunde. Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Denn die Sünder tun dasselbe auch. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch die Sünder leihen den Sündern, damit sie das Gleiche bekommen. Vielmehr liebt eure Feinde; tut Gutes und leiht, wo ihr nichts dafür zu bekommen hofft. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Luk 6, 27-35 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Mittwoch

8. SO. NACH TRINITATIS

Morgen
 
Wer ist weise und klug unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit. Habt ihr aber bittern Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider. Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, niedrig und teuflisch. Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, läßt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.
Jak 3, 13-18 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Irdische Klugheit, die sich selbst genug ist, wird zur teuflischen Schlauheit und Arglist. Will sie etwas Ersprießliches leisten, so bedarf sie eines festen Haltes an der Weisheit, die »von oben herab kommt«. Die heiligt den Menschen durch und durch und macht ihn frei von Eifersucht und Neid. Ungetrübt von eigennützigen Erwägungen bekommt sein Denken die Klarheit, die unparteiisch der Sache dient, die Wahrheit fördert und Frieden stiftet. (Spieker [5], S. 226)
 
Abend
 
Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deinen Eid halten.« Ich aber sage euch, daß ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen. Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
Matth 5, 33-37 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Donnerstag

8. SO. NACH TRINITATIS

Morgen
 
Niemand zündet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe. Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. So schaue darauf, daß nicht das Licht in dir Finsternis sei. Wenn nun dein Leib ganz licht ist und kein Teil an ihm finster ist, dann wird er ganz licht sein, wie wenn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein.
[Als er noch redete, bat ihn ein Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch. Als das der Pharisäer sah, wunderte er sich, daß er sich nicht vor dem Essen gewaschen hatte. Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer, ihr haltet die Becher und Schüsseln außen rein; aber euer Inneres ist voll Raubgier und Bosheit. Ihr Narren, hat nicht der, der das Äußere geschaffen hat, auch das Innere geschaffen? Gebt doch, was drinnen ist, als Almosen]
Luk 11, 33-36 (37-41a) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Auge, das Einfallstor der Seele, kann dich erleuchten oder verfinstern. An dem Auge wird deutlich, wie eng nicht nur Leib und Seele, sondern auch leibliches und geistliches Leben, äußeres und inneres Licht zusammengehören. Wenn das »Licht in dir« hell leuchtet, so wird es seinen Glanz auch der Leiblichkeit mitteilen.(Spieker [5], S. 217)
 
Abend
 
Ihr seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied. Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede. Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Sind alle Wundertäter? Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen? Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so daß ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen,und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
1.Kor 12, 27 - 13,3 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Zu dem Geheimnis der Kirche gehört die Einheit in der Mannigfaltigkeit. Es mag sein, daß die »Welt« nur eine Einheit erreichen kann auf dem Wege, daß sie alles unter eine Form prägt und einförmig macht. In der Kirche Christi ist es anders. Der eine Geist, der sie erfüllt, bringt eine Vielheit von Gaben mit sich. ja, gerade die Vielheit der Gaben ist der deutlichste Beweis für die Kraft und Gewalt des  e i n e n  Geistes. (Spieker [5], S. 351)

Freitag

8. SO. NACH TRINITATIS

Morgen
 
Der Hohepriester befragte nun Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, sie wissen, was ich gesagt habe. Als er so redete, schlug einer von den Knechten, die dabeistanden, Jesus ins Gesicht und sprach: Sollst du dem Hohenpriester so antworten? Jesus antwortete: Habe ich übel geredet, so beweise, daß es böse ist; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich? Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas.
Joh 18, 19-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Endlich aber seid allesamt gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, daß ihr den Segen ererbt. Denn »wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, daß sie nichts Böses rede, und seine Lippen, daß sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn aber steht wider die, die Böses tun«. Und wer ist's, der euch schaden könnte, wenn ihr dem Guten nacheifert? Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht; heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmut und Gottesfurcht, und habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen. Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, daß ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.
1.Petr 3, 8-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Es geht darum, sich in keiner Lebenslage das Gesetz des Handelns vom Gegner vorschreiben zu lassen. Gewiß gehört große Kraft dazu, dem Fluch den Segen, der Bosheit die Liebe entgegenzustellen. Aber das Gesetz des Handelns wird für den Nachfolger Christi von der Güte bestimmt, sie macht dich im Innersten unangreifbar. (Spieker [5], S. 207)

Samstag

8. SO. NACH TRINITATIS

Morgen
 
Also, meine Lieben, - wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit, - schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch daß ihr festhaltet am Wort des Lebens, mir zum Ruhm an dem Tage Christi, so daß ich nicht vergeblich gelaufen bin noch vergeblich gearbeitet habe. Und wenn ich auch geopfert werde bei dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. Darüber sollt ihr euch auch freuen und sollt euch mit mir freuen.
Phil 2, 12-18 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Wort von der Alleinwirksamkeit Gottes schließt das menschliche Streben nicht aus, denn Gott ist es, der in uns die Freude an Seinem göttlichen Willen weckt, der Seine Gnade zum Vollbringen gibt. Die geheimnisvolle Doppelschichtigkeit geistlichen Lebens wird uns anschaulich am Wunder der Sonne: allein unter ihren Strahlen gibt es Wachstum und Gedeihen, ohne sie kommt nichts aus der Stelle. Nur dann werden wir wandeln als Kinder des Lichts, wenn uns die Sonne der göttlichen Liebe bescheint. (Spieker [5], S. 222)
 
Abend


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-24
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