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Lesung im Kirchenjahr
12. Sonntag nach Trinitatis
Die große Krankenheilung


Sonntag
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Samstag

 

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42, 3 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das geknickte Rohr, der glimmende Docht: das zwiefache Bild für alles, was schwach, gefährdet, gebrechlich, »halbe Kraft« ist. Die Kraft des gesunden Lebens zu wenden an die Erhaltung und Pflege des schwachen »lebensunwerten« Lebens, ist gar nicht menschlich-vernünftig, und die Selbsterhaltung des gesunden Lebens setzt solcher »Verschwendung« notwendige Grenzen. Aber eben diese »Verschwendung« gehört zu dem Wesen Christi. Wir können nicht aufhören, im Dienst an den Schwachen, Alten, Siechen das Wunder der Liebe Christi zu bezeugen. (Spieker [5], S. 238)
 

Sonntag

12. SONNTAG NACH TRINITATIS

 

Wochenspruch

 

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen

Wochenlied

 

Nun lob, mein Seel, den Herren (EG 289)

Vorabend
 
Jesus ging hinab nach Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie am Sabbat. Und sie verwunderten sich über seine Lehre; denn er predigte mit Vollmacht. Und es war ein Mensch in der Synagoge, besessen von einem unreinen Geist, und der schrie laut: Halt, was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu vernichten. Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der böse Geist warf ihn mitten unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden. Und es kam eine Furcht über sie alle, und sie redeten miteinander und sprachen: Was ist das für ein Wort? Er gebietet mit Vollmacht und Gewalt den unreinen Geistern, und sie fahren aus. Und die Kunde von ihm erscholl in alle Orte des umliegenden Landes.
Luk 4, 31-37 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Alttestamentliche Lesung
 
Wohlan, es ist noch eine kleine Weile, so soll der Libanon fruchtbares Land werden, und was jetzt fruchtbares Land ist, soll wie ein Wald werden. Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen; und die Elenden werden wieder Freude haben am HERRN, und die ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels. Denn es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spöttern aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten, welche die Leute schuldig sprechen vor Gericht und stellen dem nach, der sie zurechtweist im Tor, und beugen durch Lügen das Recht des Unschuldigen. Darum spricht der HERR, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Jakob soll nicht mehr beschämt dastehen, und sein Antlitz soll nicht mehr erblassen. Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner Hände - seine Kinder - in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten. Und die, welche irren in ihrem Geist, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen.
Jes 29, 17-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gottes Volk hat in der Welt viel zu leiden. Mehr noch als körperliche Gebrechen bedrücken die Nöte, die von Gewalthabern und Verführern dieser Welt den Kindern Gottes bereitet werden. Alles Leid der Seinen wird Gott zu Seiner Zeit in Freude wandeln. Seine Heilstat in der Vergangenheit - Abraham, Christus - verbürgt uns Wunder seiner Gnade auch für die Zukunft. (Spieker [5], S. 239)
 
Epistel
 
Saulus schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe. Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst. Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, aber sahen niemanden. Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn nach Damaskus; und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.
[Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr. Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend werde. Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört über diesen Mann, wieviel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat; und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangenzunehmen, die deinen Namen anrufen. Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, daß er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. Ich will ihm zeigen, wieviel er leiden muß um meines Namens willen. Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, daß du wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfüllt werdest. Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen und nahm Speise zu sich und stärkte sich. Saulus blieb aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus. Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, daß dieser Gottes Sohn sei.]
Apg 9, 1-9 (10-20) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Verfolger ist in Wirklichkeit der Verfolgte. Seit dem Zeugentode des Stephanus kann er der Gewalt Dessen nicht mehr entrinnen, welchem verheißen ist: "Er soll die Starken zum Raube haben, darum daß seine Seele gearbeitet hat." Jetzt erweist sich der Gekreuzigte als der Sieger: in der Lichtgestalt (Doxa) des Auferstandenen durchbricht Er den irdischen Raum, umleuchtet mit Seiner Klarheit den Verfolger und wirft ihn zu Boden. (Spieker [5], S. 333)
 
Evangelium
 
Als Jesus wieder fortging aus dem Gebiet von Tyrus, kam er durch Sidon an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der Zehn Städte. Und sie brachten zu ihm einen, der taub und stumm war, und baten ihn, daß er die Hand auf ihn lege. Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! Und sogleich taten sich seine Ohren auf, und die Fessel seiner Zunge löste sich, und er redete richtig. Und er gebot ihnen, sie sollten's niemandem sagen. Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus. Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend.
Mark 7, 31-37 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Hier auf Erden, wo gekämpft und gelitten wird, kommt Gott zu uns, hier nimmt Er teil an unsrer Not - das verkündet uns die enge leibliche Berührung, in die Christus mit diesem Taubstummen tritt. Er heilt durch die Macht Seines Wortes, durchbricht die Schranke, welche den Kranken trennt von der Welt der Gesunden. Er öffnet ihm die Welt himmlischen Trostes und göttlicher Offenbarung und löst das Band seiner Zunge. Auch mit dieser Heilung wird ein Zeichen aufgerichtet, daß die furchtbaren Zerstörungen, welche Abfall und Sünde in dieser Welt angerichtet haben, aufgehoben sind und alles wieder werden soll wie zu Anfang, da Gott die Welt gut geschaffen hat. (Spieker [5], S. 239)
 
Abend
 
Zu dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. Er aber wandte sein Antlitz zur Wand und betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, gedenke doch, daß ich vor dir in Treue und mit rechtschaffenem Herzen gewandelt bin und getan habe, was dir wohlgefällt. Und Hiskia weinte sehr. Als aber Jesaja noch nicht zum mittleren Hof hinausgegangen war, kam des HERRN Wort zu ihm: Kehre um und sage Hiskia, dem Fürsten meines Volks: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen - am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des HERRN gehen -, und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben hinzutun und dich und diese Stadt erretten vor dem König von Assyrien und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen. Und Jesaja sprach: Bringt her ein Pflaster von Feigen! Und als sie das brachten, legten sie es auf das Geschwür, und er wurde gesund.
2.Kön 20, 1-7 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Wie wichtig, wenn auch heute noch ein Bote Gottes mit Warnung und Mahnung an ein Krankenlager tritt. Da ist die Möglichkeit gegeben, daß die Krankheit den Dienst tut, zu dem sie gesandt ist: den Menschen in die Beugung vor Gott und in die alleinige Ausrichtung auf Seine gnädige Hilfe zu treiben. (Spieker [5], S. 240)

Montag

12. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien: Ach, du Sohn Davids, erbarme dich unser! Und als er heimkam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sprach zu ihnen: Glaubt ihr, daß ich das tun kann? Da sprachen sie zu ihm: Ja, Herr. Da berührte er ihre Augen und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus drohte ihnen und sprach: Seht zu, daß es niemand erfahre! Aber sie gingen hinaus und verbreiteten die Kunde von ihm in diesem ganzen Lande. Als diese nun hinausgegangen waren, siehe, da brachten sie zu ihm einen Menschen, der war stumm und besessen. Als aber der böse Geist ausgetrieben war, redete der Stumme. Und das Volk verwunderte sich und sprach: So etwas ist noch nie in Israel gesehen worden. Aber die Pharisäer sprachen: Er treibt die bösen Geister aus durch ihren Obersten.
Matth 9, 27-34 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Er heilt die beiden Blinden »an der Schwelle des Himmelreiches« und den dämonischen Stummen »an der Pforte der Hölle«: den Blinden war bereits das innere Auge geöffnet für seine Herrlichkeit, während der stumme in dämonischer Besessenheit bereits den Mächten der Zerstörung anheimgefallen war. Durch die gleichen Geschehnisse lassen sich die einen zum Glauben führen und die innerlich widerstrebenden immer tiefer in Blindheit und Verstockung hineintreiben. (Spieker [5], S. 241)
 
Abend
 
Jesus kam abermals nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Mann im Dienst des Königs; dessen Sohn lag krank in Kapernaum. Dieser hörte, daß Jesus aus Judäa nach Galiläa kam, und ging hin zu ihm und bat ihn, herabzukommen und seinem Sohn zu helfen; denn der war todkrank. Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Der Mann sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Und während er hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt. Da erforschte er von ihnen die Stunde, in der es besser mit ihm geworden war. Und sie antworteten ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber. Da merkte der Vater, daß es die Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause. Das ist nun das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam.
Joh 4, 46-54 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Groß und gebieterisch steht Christi Herrschermacht über der Erdennot, Er rettet vom Tode und erhält am Leben allein durch sein allmächtiges Wort. Er hat die Vollmacht, dem betrübten Vater zu sagen: »Geh hin, dein Sohn lebt.« Der Vater traut dieser Verheißung und darf ihre Erfüllung schauen. Weil der Glaube dieses Mannes sich nicht auf »Zeichen und Wunder« gründet, sondern allein auf Christi tröstliches Wort, darum ist er echt und wirkt fortzeugend, so daß auch sein ganzes Haus zum Glauben kommt. (Spieker [5], S. 293)

Dienstag

12. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Da redeten Mirjam und Aaron gegen Mose um seiner Frau willen, der Kuschiterin, die er genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine kuschitische Frau genommen. Und sie sprachen: Redet denn der HERR allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns? Und der HERR hörte es. Aber Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden. Und sogleich sprach der HERR zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam: Geht hinaus, ihr drei, zu der Stiftshütte! Und sie gingen alle drei hinaus. Da kam der HERR hernieder in der Wolkensäule und trat in die Tür der Stiftshütte und rief Aaron und Mirjam, und die gingen beide hin. Und er sprach: Hört meine Worte: Ist jemand unter euch ein Prophet des HERRN, dem will ich mich kundmachen in Gesichten oder will mit ihm reden in Träumen. Aber so steht es nicht mit meinem Knecht Mose; ihm ist mein ganzes Haus anvertraut. Von Mund zu Mund rede ich mit ihm, nicht durch dunkle Worte oder Gleichnisse, und er sieht den HERRN in seiner Gestalt. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht Mose zu reden? Und der Zorn des HERRN entbrannte gegen sie, und er wandte sich weg; auch wich die Wolke von der Stiftshütte. Und siehe, da war Mirjam aussätzig wie Schnee. Und Aaron wandte sich zu Mirjam und wird gewahr, daß sie aussätzig ist, und sprach zu Mose: Ach, mein Herr, laß die Sünde nicht auf uns bleiben, mit der wir töricht getan und uns versündigt haben. Laß Mirjam nicht sein wie ein Totgeborenes, das von seiner Mutter Leibe kommt und von dem schon die Hälfte seines Fleisches geschwunden ist. Mose aber schrie zu dem HERRN: Ach Gott, heile sie! Der HERR sprach zu Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Angesicht gespien hätte, würde sie nicht sieben Tage sich schämen? Laß sie abgesondert sein sieben Tage außerhalb des Lagers; danach soll sie wieder aufgenommen werden. So wurde Mirjam sieben Tage abgesondert außerhalb des Lagers. Und das Volk zog nicht weiter, bis Mirjam wieder aufgenommen wurde.
4.Mose 12, 1-15 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Jesus ging abermals in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie lauerten darauf, ob er auch am Sabbat ihn heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten. Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Tritt hervor! Und er sprach zu ihnen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, Leben erhalten oder töten? Sie aber schwiegen still. Und er sah sie ringsum an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde gesund. Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald Rat über ihn mit den Anhängern des Herodes, wie sie ihn umbrächten. Aber Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See, und eine große Menge aus Galiläa folgte ihm; auch aus Judäa und Jerusalem, aus Idumäa und von jenseits des Jordans und aus der Umgebung von Tyrus und Sidon kam eine große Menge zu ihm, die von seinen Taten gehört hatte. Und er sagte zu seinen Jüngern, sie sollten ihm ein kleines Boot bereithalten, damit die Menge ihn nicht bedränge. Denn er heilte viele, so daß alle, die geplagt waren, über ihn herfielen, um ihn anzurühren.
[Und wenn ihn die unreinen Geister sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist Gottes Sohn! Und er gebot ihnen streng, daß sie ihn nicht offenbar machten.]
Mark 3, 1-10 (11.12) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Sinn des Sabbats war Ruhe und Erquickung, denn »am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes«. Die Menschen haben aus Wohltat Plage gemacht, indem sie den siebenten Tag belasteten mit ihren gesetzlichen Vorschriften. Christus stellt durch die Tat seiner Hilfe den ursprünglichen Sinn dieses Tages wieder ins Licht. Durch seine Auferstehung weiht er den ersten Tag der Woche zum Tag heiliger Freude und dankbaren Lobpreises für seinen Ostersieg. (Spieker [5], S. 50)

Mittwoch

12. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Als sie zu dem Volk kamen, trat ein Mensch zu ihm, fiel ihm zu Füßen und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn! Denn er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm nicht helfen. Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch erdulden? Bringt ihn mir her! Und Jesus bedrohte ihn; und der böse Geist fuhr aus von ihm, und der Knabe wurde gesund zu derselben Stunde. Da traten seine Jünger zu ihm, als sie allein waren, und fragten: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Er aber sprach zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.
[Vers 21 findet sich erst in der späteren Überlieferung: Aber diese Art fährt nur aus durch Beten und Fasten.]
Matth 17, 14-20 (21) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des heiligen Geistes. Es geschah aber, als Petrus überall im Land umherzog, daß er auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten. Dort fand er einen Mann mit Namen äneas, seit acht Jahren ans Bett gebunden; der war gelähmt. Und Petrus sprach zu ihm: äneas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf. Da sahen ihn alle, die in Lydda und in Scharon wohnten, und bekehrten sich zu dem Herrn.
Apg 9, 31-35 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Gemeinde hat den lebendigen Herrn in ihrer Mitte. Von ihm gehn wunderbare Lebenskräfte aus. Im vollmächtigen Wort Seiner Knechte macht Er gesund, wo Menschenkraft nichts mehr vermag. Er erweckt Herzen und Hände zu tätiger Liebe. Er ruft aus dem Tode ins Leben und bezeugt sich als Herr des Lebens. (Spieker [5], S. 240)

Donnerstag

12. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen. Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die ältesten der Gemeinde, daß sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.
Jak 5, 13-16 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Not des Kranken liegt darin, daß er abgetrennt ist von der Gemeinschaft. Gewiß nimmt ihn Gott »besonders«, denn Er hat mit ihm allein zu reden und zu handeln. Aber der Kranke bleibt doch auch Glied der Gemeinde. Ihren Vertretern wird in unserm Text die doppelte Aufgabe gestellt: über dem Kranken zu beten und ihn mit Öl zu salben im Namen des Herrn - geistliche und leibliche Hilfe liegen ineinander. Der Dienst der Gemeinde umfaßt den ganzen Menschen, er geht bis an die Wurzel, wenn sie seine Beichte annimmt und ihm das Wort der Vergebung zuspricht. (Spieker [5], S. 240)
 
Abend
 
Es begab sich danach, daß er durch Städte und Dörfer zog und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf waren mit ihm, dazu einige Frauen, die er gesund gemacht hatte von bösen Geistern und Krankheiten, nämlich Maria, genannt Magdalena, von der sieben böse Geister ausgefahren waren, und Johanna, die Frau des Chuzas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit ihrer Habe.
Luk 8, 1-3 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Freitag

12. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Als aber Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch aus Galiläa wäre. Und als er vernahm, daß er ein Untertan des Herodes war, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war. Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen. Und er fragte ihn viel. Er aber antwortete ihm nichts. Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart. Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus. An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander feind.
Luk 23, 6-12 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Aber als Jesus das erfuhr, entwich er von dort. Und eine große Menge folgte ihm, und er heilte sie alle und gebot ihnen, daß sie ihn nicht offenbar machten, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: »Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, und mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Heiden das Recht verkündigen. Er wird nicht streiten noch schreien, und man wird seine Stimme nicht hören auf den Gassen; das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführt zum Sieg; und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.«
Matth 12, 15-21 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Mit der Heilung am Sabbat [vgl. die Lesung am Dienstag Abend] trifft Jesus den Sinn des Feiertags, an dem Leib und Seele sich freuen sollen in dem lebendigen Gott. Er führt den großen Sabbat herauf, an dem Leib und Seele gesunden und alles wieder »sehr gut« wird. Er erfüllt den längst geweissagten Gotteswillen. (Spieker [5], S. 238)

Samstag

12. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
So spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen; sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den ich geschaffen habe. Ich war zornig über die Sünde ihrer Habgier und schlug sie, verbarg mich und zürnte. Aber sie gingen treulos die Wege ihres Herzens. Ihre Wege habe ich gesehen, aber ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben; und denen, die da Leid tragen, will ich Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen. Aber die Gottlosen sind wie das ungestüme Meer, das nicht still sein kann und dessen Wellen Schlamm und Unrat auswerfen. Die Gottlosen haben keinen Frieden, spricht mein Gott.
Jes 57, 15-19 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gott gibt uns die Freiheit auch zum Ungehorsam. Er läßt uns unsre verkehrten Wege wandeln und verbirgt sich vor uns, bis wir wieder umkehren wie der verlorene Sohn, der die bitteren Früchte seiner Sünde geschmeckt hat. Dann will Er sich zu uns neigen und uns spüren lassen, daß von Seinem Angesicht ein Odem weht, der uns mit neuen Kräften erfüllt. (Spieker [5], S. 238)
 
Abend


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-24
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