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Lesung im Kirchenjahr
Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr
Mitten unter uns


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Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils
2.Kor 6, 2b Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Sonntag

DRITTLETZTER SONNTAG

 

Wochenspruch

 

Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils

Wochenlied
oder

 

Wir warten dein, o Gottes Sohn (EG 152)
Mitten wir im Leben sind (EG 518)

Vorabend
 
{Und} als Jesus {er} aus dem Tempel ging, sprach zu ihm einer seiner Jünger: Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten! Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Nicht ein Stein wird auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde. Und als er auf dem Ölberg saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wenn das alles vollendet werden soll? Jesus fing an und sagte zu ihnen: Seht zu, daß euch nicht jemand verführe! Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin's, und werden viele verführen. Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht. Es muß so geschehen. Aber das Ende ist noch nicht da.Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere. Es werden Erdbeben geschehen hier und dort, es werden Hungersnöte sein. Das ist der Anfang der Wehen.
Mark 13, 1-8 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Verführung, Krieg und Schrecken, Verfolgung, Zwiespalt und Haß - durch alles muß die Gemeinde hindurch, wenn sie ihrem Herrn entgegengeht. In dieser ständigen Bedrohtheit sollen die Jünger acht haben auf sich selber, damit sie der Stunde gewachsen sind, in der sie gefordert werden. Auch das »résistez« der Hugenotten war nur möglich in der Kraft des heilligen Geistes. (Spieker [5], S. 9)
 
Alttestamentliche Lesung
 
Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. Doch du tust deine Augen über einen solchen auf, daß du mich vor dir ins Gericht ziehst. Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer! Sind seine Tage bestimmt, steht die Zahl seiner Monde bei dir und hast du ein Ziel gesetzt, das er nicht überschreiten kann: so blicke doch weg von ihm, damit er Ruhe hat, bis sein Tag kommt, auf den er sich wie ein Tagelöhner freut.
Hiob 14, 1-6 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Epistel
 
{Denn} unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, daß er über Tote und Lebende Herr sei.
Röm 14, 7-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Dahin zielte Christi Tod und Auferstehen, daß Er der Herr sei über Lebende und Tote. Darum ist das mein »einziger Trost im Leben und im Sterben, daß ich mit Leib und Seele nicht mein, sondern meines getreuen Heilandes Jesu Christi eigen bin« (Heidelberger Katechismus). (Spieker [5], S. 35)
 
Evangelium
 
Als Jesus {er aber} von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! Oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da! Oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein.
[Zuvor aber muß er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.
Luk 17, 20-24 (25-30) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Heimliche Gegenwart und plötzliches Hervorbrechen des göttlichen Reiches wehrt aller Berechnung und aller menschlichen Sicherheit. Christus ist jetzt schon mitten unter uns und kann jeden Augenblick aus Seiner Verborgenheit heraustreten. Er kommt plötzlich wie der Blitz, der aus dunklen Wolken flammt und das Land darunter taghell erleuchtet. (Spieker [5], S. 9)
 
Abend
 
Seht zu, liebe Brüder, daß keiner unter euch ein böses, ungläubiges Herz habe, das abfällt von dem lebendigen Gott; sondern ermahnt euch selbst alle Tage, solange es »heute« heißt, daß nicht jemand unter euch verstockt werde durch den Betrug der Sünde. Denn wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn wir die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende festhalten. Wenn es heißt: »Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht, wie es bei der Verbitterung geschah« - wer hat sie denn gehört und sich verbittert? Waren's nicht alle, die von Ägypten auszogen mit Mose? Und über wen war Gott zornig vierzig Jahre lang? War's nicht über die, die sündigten und deren Leiber in der Wüste zerfielen? Wem aber schwor er, daß sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten, wenn nicht den Ungehorsamen? Und wir sehen, daß sie nicht dahin kommen konnten wegen des Unglaubens. o laßt uns nun mit Furcht darauf achten, daß keiner von euch etwa zurückbleibe, solange die Verheißung noch besteht, daß wir zu seiner Ruhe kommen.
Hebr 3, 12 - 4, 1 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das göttliche Wort fordert dich in dem Augenblick, in dem du es hörst. Du kannst es nicht auf morgen vertagen noch dich damit beruhigen, daß du es gestern gehört oder gelesen hast. In dem »Jetzt« und »Hier« entscheidet sich dein Leben, in dem »Heute« gewinnst oder verlierst du die göttliche Verheißung. (Spieker [5], S. 79)

Montag

DRITTLETZTER SONNTAG


Morgen
 
{Und er} Jesus fing abermals an, am See zu lehren. Und es versammelte sich eine sehr große Menge bei ihm, so daß er in ein Boot steigen mußte, das im Wasser lag; er setzte sich, und alles Volk stand auf dem Lande am See. Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen; und in seiner Predigt sprach er zu ihnen: Hört zu! Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen. Und es begab sich, indem er säte, daß einiges auf den Weg fiel; da kamen die Vögel und fraßen's auf. Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging alsbald auf, weil es keine tiefe Erde hatte. Als nun die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. Und einiges fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten's, und es brachte keine Frucht. Und einiges fiel auf gutes Land, ging auf und wuchs und brachte Frucht, und einiges trug dreißigfach und einiges sechzigfach und einiges hundertfach. Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
[Und als er allein war, fragten ihn, die um ihn waren, samt den Zwölfen, nach den Gleichnissen. Und er sprach zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben; denen aber draußen widerfährt es alles in Gleichnissen, damit sie es mit sehenden Augen sehen und doch nicht erkennen, und mit hörenden Ohren hören und doch nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde.
Mark 4, 1-9 (10-12) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Widersacher Gottes möchte die Lebenskeime des göttlichen Wortes unwirksam machen, ehe sie Frucht tragen. Die Hörer werden zur Entscheidung gerufen, ob sie die Botschaft annehmen oder verweigern, bewahren oder vergessen. Auch du bist gerufen. mit gesammelter Kraft und in großer Tiefe das dir anvertraute Wort aufzunehmen und zu bewahren. (Spieker [5], S. 77)
 
Abend
 
Es ist {aber} nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe; denn »die Liebe deckt auch der Sünden Menge«. Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: wenn jemand predigt, daß er's rede als Gottes Wort; wenn jemand dient, daß er's tue aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Sein ist die Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
1.Petr 4, 7-11 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Zucht und Bereitung machen Zeit und Kraft frei zum Gebet; treu geübtes Gebet macht Kraft frei für den mannigfaltigen Dienst an den Brüdern; in Liebe geleisteter Dienst weckt dankbaren Lobpreis für Gott. (Spieker [5], S. 164)

 

Dienstag

DRITTLETZTER SONNTAG

Morgen
 
Ihr aber seht euch vor! Denn sie werden euch den Gerichten überantworten, und in den Synagogen werdet ihr gegeißelt werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis. Und das Evangelium muß zuvor gepredigt werden unter allen Völkern. Wenn sie euch nun hinführen und überantworten werden, so sorgt euch nicht vorher, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid's nicht, die da reden, sondern der heilige Geist. Und es wird ein Bruder den andern dem Tod preisgeben und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören gegen die Eltern und werden sie töten helfen. Und ihr werdet gehaßt sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig. Wenn ihr aber sehen werdet das Greuelbild der Verwüstung stehen, wo es nicht soll - wer es liest, der merke auf! -, alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge. Wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinunter und gehe nicht hinein, etwas aus seinem Hause zu holen. Und wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht um, seinen Mantel zu holen. Weh aber den Schwangeren und den Stillenden zu jener Zeit! Bittet aber, daß es nicht im Winter geschehe. Denn in diesen Tagen wird eine solche Bedrängnis sein, wie sie nie gewesen ist bis jetzt vom Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, und auch nicht wieder werden wird. Und wenn der Herr diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er diese Tage verkürzt.
Mark 13, 9-20 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia: Mach dich auf und geh hinab in des Töpfers Haus; dort will ich dich meine Worte hören lassen. Und ich ging hinab in des Töpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe. Und der Topf, den er aus dem Ton machte, mißriet ihm unter den Händen. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel. Da geschah des HERRN Wort zu mir: Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer? spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand. Bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es ausreißen, einreißen und zerstören will; wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit, gegen die ich rede, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun. Und bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es bauen und pflanzen will; wenn es aber tut, was mir mißfällt, daß es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun.
Jer 18, 1-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Prophet »schaut« das Wort des Herrn in der Werkstatt des Töpfers: Gottes Hand preßt die Völker zusammen, wie der Töpfer den Ton zum gestaltlosen Klumpen zusammendrückt, daß man meint, nun sei's aus. Aber gerade dann fängt der Töpfer an, eine neue Form zu kneten, und bringt sie zur schönsten Vollendung. So kann Gott auch bei einem Volk einen neuen Anfang machen, wo menschliche Augen nur Ende und Vernichtung sehn. »Du danke Gott, wenn Er dich preßt / und dank Ihm, wenn Er dich wieder entläßt.« (Goethe) (Spieker [5], S. 233)

Mittwoch

DRITTLETZTER SONNTAG

Morgen
 
Bleibt fest in der brüderlichen Liebe. Gastfrei zu sein vergeßt nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Denkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und an die Mißhandelten, weil ihr auch noch im Leibe lebt. Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten. Seid nicht geldgierig, und laßt euch genügen an dem, was da ist. Denn der Herr hat gesagt: »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.« So können auch wir getrost sagen: »Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?« Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach. Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Laßt euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.
Hebr 13, 1-9b Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Es geht um die Bewährung unsres christlichen Lebens im Gehorsam gegen das Liebesgebot, in der Gastfreundschaft, der Hilfeleistung für die Gefangenen und alle vom Unglück Betroffenen, in der rechten Führung der Ehe, in der Freiheit gegenüber dem irdischen Besitz. Der Christ weiß sich in der Fürsorge Gottes geborgen, das macht ihn frei von Lebensangst und Menschenfurcht.
Im Vorbild unserer Lehrer steckt jene verpflichtende Kraft, ihrem Glauben und Wandel nachzufolgen. Ihr größter Dienst besteht darin, daß sie uns zu Jesus Christus geführt haben, der für sie ebenso Inhalt ihres Lebens und Kraft ihres Sterbens bedeutete wie für uns und unsere Nachkommen. In Seiner Gnade wird uns allein Festigkeit und Glaubenszuversicht verliehen. (Spieker [5], S. 319 f.)

 
Abend
 
[Über die Jungfrauen habe ich kein Gebot des Herrn; ich sage aber meine Meinung als einer, der durch die Barmherzigkeit des Herrn Vertrauen verdient. So meine ich nun, es sei gut um der kommenden Not willen, es sei gut für den Menschen, ledig zu sein. Bist du an eine Frau gebunden, so suche nicht, von ihr loszukommen; bist du nicht gebunden, so suche keine Frau. Wenn du aber doch heiratest, sündigst du nicht, und wenn eine Jungfrau heiratet, sündigt sie nicht; doch werden solche in äußere Bedrängnis kommen. Ich aber möchte euch gerne schonen.]
Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. Ich möchte aber, daß ihr ohne Sorge seid.
[Wer ledig ist, der sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er dem Herrn gefalle; wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle, und so ist er geteilten Herzens.]
1.Kor 7, (25-28) 29-32a (32b-33) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Alle irdischen Gaben, nicht zuletzt die Menschen, die uns anertraut sind, auch die irdischen Gemeinschaften, in denen wir leben - alles ist uns nur zu Lehen gegeben und kann jederzeit von uns wieder zurückgefordert werden. Wir dürfen uns ihrer freuen, denn Gott hat sie uns gegeben. Aber wir sind auch gewärtig, uns jederzeit aus diesen irdischen Bindungen heraus- und von den zeitlichen Gütern hinwegrufen zu lassen. Wir haben in ihnen nicht das Bleibende und Ewige, denn das Wesen dieser Welt vergeht. (Spieker [5], S. 296)

Donnerstag

DRITTLETZTER SONNTAG

Morgen
 
Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, daß es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie ja bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, daß sie nicht alle von uns sind. Doch ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen. Ich habe euch nicht geschrieben, als wüßtet ihr die Wahrheit nicht, sondern ihr wißt sie und wißt, daß keine Lüge aus der Wahrheit kommt. Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater. Was ihr gehört habt von Anfang an, das bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet ihr auch im Sohn und im Vater bleiben. Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben. Dies habe ich euch geschrieben von denen, die euch verführen.
[Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand lehrt; sondern, wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm. Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm, wenn er kommt. Wenn ihr wißt, daß er gerecht ist, so erkennt ihr auch, daß, wer recht tut, der ist von ihm geboren.]
1.Joh 2, 18-26 (27-29) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Welt eilt dem Ende zu - das ist die Zeit der Entscheidung. Wir erleben mit Erschrecken, daß mitten durch die Gemeinde der Riß geht: Menschen lösen sich von der Kirche wie welke Blätter im Herbst. Nur der ist wirklich »Christ«, dem das »Chrisma« geschenkt ist, die Salbung mit dem Heiligen Geist; dieser gibt das sichere Wissen um Christus als den Weg, die Wahrheit und das Leben. (Spieker [5], S. 317)
 
oder
 
Was nun das Kommen unseres Herrn Jesus Christus angeht und unsre Vereinigung mit ihm, so bitten wir euch, liebe Brüder, daß ihr euch in eurem Sinn nicht so schnell wankend machen noch erschrecken laßt - weder durch eine Weissagung noch durch ein Wort oder einen Brief, die von uns sein sollen -, als sei der Tag des Herrn schon da. Laßt euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muß der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott. Erinnert ihr euch nicht daran, daß ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war? Und ihr wißt, was ihn noch aufhält, bis er offenbart wird zu seiner Zeit. Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit; nur muß der, der es jetzt noch aufhält, weggetan werden, und dann wird der Böse offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt. Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, daß sie gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, so daß sie der Lüge glauben, damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit.
2.Thess 2, 1-12 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Gemeinde auf Erden ist bedroht durch einen Ausbruch der antichristlichen Macht, welche unterirdisch heute schon am Werke ist, deren offenes Hervortreten aber vielleicht durch die Rechtsordnung des Staates - so haben es viele Kirchenväter gedeutet - noch aufgehalten wird. Wenn diese Schranke fällt, wird der Antichrist seine Macht entfalten unter betrügerischen Zeichen und Wundern, bis die Ankunft des Gottessohnes seinem Wirken ein Ende macht. (Spieker [5], S. 320)
 
Abend
 
Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus; siehe, da ist er!, so glaubt es nicht. Denn es werden sich erheben falsche Christusse und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, so daß sie die Auserwählten verführen würden, wenn es möglich wäre. Ihr aber seht euch vor! Ich habe euch alles zuvor gesagt! Aber zu jener Zeit, nach dieser Bedrängnis, wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann werden sie sehen den Menschensohn kommen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und dann wird er die Engel senden und wird seine Auserwählten versammeln von den vier Winden, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis: Wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Ebenso auch: wenn ihr seht, daß dies geschieht, so wißt, daß er nahe vor der Tür ist.
Mark 13, 21-29 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Freitag

DRITTLETZTER SONNTAG


Morgen
 
Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hier, solange ich dorthin gehe und bete. Und er nahm mit sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wacht mit mir! Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst! Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.
Matth 26, 36-41 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, daß ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangt. Denn er spricht: »Ich habe dich zur Zeit der Gnade erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! Und wir geben in nichts irgendeinen Anstoß, damit unser Amt nicht verlästert werde; sondern in allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Verfolgungen, in Mühen, im Wachen, im Fasten, in Lauterkeit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, im heiligen Geist, in ungefärbter Liebe, in dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken, in Ehre und Schande; in bösen Gerüchten und guten Gerüchten, als Verführer und doch wahrhaftig; als die Unbekannten, und doch bekannt; als die Sterbenden, und siehe, wir leben; als die Gezüchtigten, und doch nicht getötet; als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben, und doch alles haben.
2.Kor 6, 1-10 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Auch die Kirche ist, gleich dem Apostel, in allen Leiden und Entbehrungen dieser Zeit von einer heimlichen Freude erfüllt, weil sie in aller Bedrängnis etwas spüren darf von Christi unvergänglichem Leben und von Seiner tröstlichen Gegenwart. (Spieker [5], S. 89)

 

Samstag

DRITTLETZTER SONNTAG

Morgen
 
Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. Seht euch vor, wachet! Denn ihr wißt nicht, wann die Zeit da ist. Wie bei einem Menschen, der über Land zog und verließ sein Haus und gab seinen Knechten Vollmacht, einem jeden seine Arbeit, und gebot dem Türhüter, er solle wachen: so wacht nun; denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen, damit er euch nicht schlafend finde, wenn er plötzlich kommt. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!
Mark 13, 30-37 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gott hat uns zu Türhütern bestellt an Seinem Hause: am Heiligtum des Herzens, darin Er wohnen will. Der Türhüter muß seine Augen offenhalten, daß er die Tür zuschließt für alles Unreine, was das Heiligtum entheiligen und den Frieden stlren kann, daß er aufschließt für den Herrn, damit Er jederzeit eintreten kann. Zu solchem Türhüterdienst bestellt der Herr alle Seine Jünger: »Was Ich euch sage, das sage ich allen: Wachet!« (Spieker [5], S. 328)
 
Abend


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-24
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