Symbol
Lesung im Kirchenjahr
3. Sonntag nach Epiphanias
Der Heiden Heiland


Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag

 

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.
Luk 13, 29  Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Evangelium ist die Einladung zum festlichen Mahl, und der König will, daß sein Haus voll werde. Niemand hat Privileg und Anspruch, daß er teilhaben wird an der Tischgemeinschaft des himmlischen Reiches. Wenn die, die berufen sind und geladen, sich selber auschließen, so werden die Menschen von den Enden der Erde einen Platz finden, der für sie bereitet ist; für die Heiden, die von Gott nichts gewußt haben, ist der Heiland da. Sie werden kommen aus allen vier Winden; und die Weisheit des Ostens und die Klugheit des Westens, die kindliche Heiterkeit des Südens und der ringende Ernst des Nordens werden zu Gast sein in dem weiten Haus des großen Königs; sie werden einander dienen, wie die Gäste an einem Tisch einander bedienen, und jeder wird empfangen, was ihm mangelt.
(Spieker [5], S. 52)

Sonntag

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

 

Wochenspruch

 

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Wochenlied

 

Lobt Gott, den Herrn, ihr Heiden all (EG 293)


Vorabend
 
Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde. Ihr Diener bin ich geworden durch das Amt, das Gott mir gegeben hat, daß ich euch sein Wort reichlich predigen soll, nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber ist es offenbart seinen Heiligen, denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Den verkündigen wir und ermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen in aller Weisheit, damit wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen. Dafür mühe ich mich auch ab und ringe in der Kraft dessen, der in mir kräftig wirkt.
Kol 1, 24-29 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Kühner Gedanke: die Leiden des Apostels, die Leiden der Gemeinde empfangen darin ihren Sinn, daß sie ergänzen helfen, was noch fehlt an den Trübsalen Christi! Gerade durch die Leidensgestalt der Kirche wird das Christusgeheimnis bezeugt, so daß es hinausstrahlt in die Weite der Völkerwelt. (Spieker [5], S. 70)
 
Alttestamentliche Lesung
 
[Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein trefflicher Mann vor seinem Herrn und wertgehalten; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Und er war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans. Die sprach zu ihrer Herrin: Ach, daß mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.Da ging Naaman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm an und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Lande Israel geredet. Der König von Aram sprach: So zieh hin, ich will dem König von Israel einen Brief schreiben. Und er zog hin und nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Goldgulden und zehn Feierkleider und brachte den Brief dem König von Israel; der lautete: Wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, so wisse, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist. Und als der König von Israel den Brief las, zerriß er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, daß ich töten und lebendig machen könnte, daß er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht! Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, daß der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu ihm und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Laß ihn zu mir kommen, damit er innewerde, daß ein Prophet in Israel ist.]
So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien. Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, so daß ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wieviel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit allen seinen Leuten. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, daß kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: ich nehme es nicht. Und er nötigte ihn, daß er es nehme; aber er wollte nicht. Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, soviel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern und Brandopfer darbringen, sondern allein dem HERRN. Nur darin wolle der HERR deinem Knecht gnädig sein: wenn mein König in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und er sich auf meinen Arm lehnt und ich auch anbete im Tempel Rimmons, dann möge der HERR deinem Knecht vergeben. Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!
2.Kön 5, (1-8) 9-19a Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
"Viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman aus Syrien" (Luk 4, 27). Mit diesen Worten weist Jesus in Nazareth darauf hin, daß es vor Gott kein Privileg der Hilfe für Israel gibt. Er ist Herr der Welt und auch der Heiden Gott. An der erfahrenen Hilfe erkennt der Heide den allein wahren Gott und gibt Ihm die Ehre. (Spieker [5], S. 54)
 
Epistel
 
Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen; darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen. Das Evangelium als Kraft Gottes. Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«
Röm 1, 14-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
An den Schlußversen dieser Lesung ging Martin Luther auf, was "Gerechtigkeit Gottes" sei, nämlich ein Handeln Gottes am Menschen, durch welches dieser vor Gott gerecht wird. Gott teilt dem Sünder Seine "Gerechtigkeit", Sein göttliches Leben mit; der Mensch ist dabei der Empfangende, er gibt sich im Glauben dem Handeln Gottes hin. "Da ward ich fröhlich, da tat sich mir die Heilige Schrift und der Himmel selbst auf." (Spieker [5], S. 356)
 
Evangelium
 
Als Jesus nach Kapernaum hineinging, trat ein Hauptmann zu ihm; der bat ihn und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gelähmt und leidet große Qualen. Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's. Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden! Aber ich sage euch: Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; aber die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
Matth 8, 5-13 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
In diesem Evangelium kommt ein Mensch zu Jesus mit bedingungslosem Vertrauen, mit dem er Jesus bittet: "sprich nur ein Wort", ein Wort, das Befehlsgewalt hat. Jesu Hilfe geschieht "supra et contra naturam", über die natürliche Erwartung hinaus. Er gibt dem gläubigen Heiden die Zusage, daß ihm nach seinem Glauben geschieht. In ihm sieht Jesus eine Hoffnungsgestalt für die Zukunft, in welcher ferne Völker zum Heil kommen, während die Angehörigen des ursprünglich erwählten Volkes ausgeschlossen sind.(nach Spieker, [5] S. 53 f.)
 
Abend
 
[Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, und meinten, er wäre gestorben. Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt.]
Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe; und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu Jüngern. Dann kehrten sie zurück nach Lystra und Ikonion und Antiochia, stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen. Und sie setzten in jeder Gemeinde Älteste ein, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren. Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien und sagten das Wort in Perge und zogen hinab nach Attalia. Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun ausgerichtet hatten. Als sie aber dort ankamen, versammelten sie die Gemeinde und verkündeten, wieviel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan hätte. Sie blieben aber dort eine nicht geringe Zeit bei den Jüngern.
Apg 14, (19-20a) 20b-28 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 

Montag

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Morgen
 
Zu der Zeit wird für den HERRN ein Altar mitten in Ägyptenland sein und ein Steinmal für den HERRN an seiner Grenze; das wird ein Zeichen und Zeugnis sein für den HERRN Zebaoth in Ägyptenland. Wenn sie zum HERRN schreien vor den Bedrängern, so wird er ihnen einen Retter senden; der wird ihre Sache führen und sie erretten. Denn der HERR wird den Ägyptern bekannt werden, und die Ägypter werden den HERRN erkennen zu der Zeit und werden ihm dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern und werden dem HERRN Gelübde tun und sie halten. Und der HERR wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum HERRN, und er wird sich erbitten lassen und sie heilen. Zu der Zeit wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien, daß die Assyrer nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen und die Ägypter samt den Assyrern Gott dienen. Zu der Zeit wird Israel der dritte sein mit den Ägyptern und Assyrern, ein Segen mitten auf Erden; denn der HERR Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du, Israel, mein Erbe!
Jes 19, 19-25 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Wunderbare Schau: ein Altar des wahren Gottes mitten in Ägyptenland uns eine Heerstraße ohne Sperren, ohne Festungen von Ägypten nach Assur. In der Mitte in Israel werden beide sich treffen zu gemeinsamer Anbetung, und Israel wird ihnen den Segen Gottes vermitteln! Hier ist vorausgeschaut, was in der Christnacht verheißen ist: auf Erden Friede den Menschen des göttlichen Wohlgefallens. (Spieker [5], S. 54)
 
Abend
 
Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, gewiß, daß uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen. Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nächsten Tag nach Neapolis und von da nach Philippi, das ist eine Stadt des ersten Bezirks von Mazedonien, eine römische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in dieser Stadt. Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Fluß, wo wir dachten, daß man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen. Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, so daß sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, daß ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.
Apg 16, 9-15 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Apostel wird durch ein Nachtgesicht in Troas berufen, nach Europa zu gehn; damit fällt ein Stück abendländischer Entscheidung. Nicht wir Menschen treffen die großen Entscheidungen in der Geschichte der Kirche, sondern es wird über uns entschieden, wir können nichts Besseres tun, als Gottes Entscheidung annehmen und uns in ihren Dienst stellen. (Spieker [5], S. 94)

Dienstag

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Morgen
 
Das Wort des HERRN kam zu Elia: Mach dich auf und geh nach Zarpat, das bei Sidon liegt, und bleibe dort; denn ich habe dort einer Witwe geboten, dich zu versorgen. Und er machte sich auf und ging nach Zarpat. Und als er an das Tor der Stadt kam, siehe, da war eine Witwe, die las Holz auf. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir ein wenig Wasser im Gefäß, daß ich trinke! Und als sie hinging zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir auch einen Bissen Brot mit! Sie sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt: ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig öl im Krug. Und siehe, ich hab ein Scheit Holz oder zwei aufgelesen und gehe heim und will mir und meinem Sohn zurichten, daß wir essen - und sterben. Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mach's, wie du gesagt hast. Doch mache zuerst mir etwas Gebackenes davon und bringe mir's heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch etwas backen. Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden. Sie ging hin und tat, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch und ihr Sohn Tag um Tag. Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte.
1.Kön 17, 8-16 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gott weiß freilich Seinen Diener in der Not wunderbar zu erhalten und der Diener weiß sich geborgen in Gottes Macht, ja, er überträgt dieses Wissen und diese Geborgenheit auch auf andere. Aber es darf nicht übersehn werden, daß vor dem "Sorget nicht" das große Wagnis für Gott und Sein Reich steht, die bedingungslose Bereitschaft, Seinem Ruf Gehorsam zu leisten, und, wenn es sein muß, das Kreuz auf sich zu nehmen. (Spieker [5], S. 252)
 
Abend
 
Jesus ging durch Städte und Dörfer und lehrte und nahm seinen Weg nach Jerusalem. Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, daß nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt darum, daß ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können. Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf!, dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter! Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.
Luk 13, 22-30 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Letzter Aufruf zur Umkehr! Nur der ernsthaft Ringende wird durch die enge Pforte eingehen. Wer seine Buße spart bis zum Tode, wird den Eingang in die Welt Gottes verschlossen finden. Nicht die äußere Zugehörigkeit zu Jesus sondern das Bekenntnis der Tat und der ganzen Person entscheidet. Solche, die scheinbar fern aber heilsbegierig sind, werden zu Teilnehmern am himmlischen Freudenmahle. (Spieker [5], S. 66)

Mittwoch

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Morgen
 
Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Der hieß Elimelech und seine Frau Noomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort. Und Elimelech, Noomis Mann, starb, und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. Die nahmen moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Rut. Und als sie ungefähr zehn Jahre dort gewohnt hatten, starben auch die beiden, Machlon und Kiljon, so daß die Frau beide Söhne und ihren Mann überlebte. Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwiegertöchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, daß der HERR sich seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte. Und sie ging aus von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Und als sie unterwegs waren, um ins Land Juda zurückzukehren, sprach sie zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin und kehrt um, eine jede ins Haus ihrer Mutter! Der HERR tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und an mir getan habt.
[Der HERR gebe euch, daß ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Hause! Und sie küßte sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen. Aber Noomi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Wie kann ich noch einmal Kinder in meinem Schoße haben, die eure Männer werden könnten? Kehrt um, meine Töchter, und geht hin; denn ich bin nun zu alt, um wieder einen Mann zu nehmen. Und wenn ich dächte: Ich habe noch Hoffnung! und diese Nacht einen Mann nehmen und Söhne gebären würde, wolltet ihr warten, bis sie groß würden? Wolltet ihr euch so lange einschließen und keinen Mann nehmen? Nicht doch, meine Töchter! Mein Los ist zu bitter für euch, denn des HERRN Hand ist gegen mich gewesen. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küßte ihre Schwiegermutter, Rut aber blieb bei ihr. Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott; kehre auch du um, deiner Schwägerin nach.]
Rut antwortete: Rede mir nicht ein, daß ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden. Als sie nun sah, daß sie festen Sinnes war, mit ihr zu gehen, ließ sie ab, ihr zuzureden. So gingen die beiden miteinander, bis sie nach Bethlehem kamen.
[Und als sie nach Bethlehem hineinkamen, erregte sich die ganze Stadt über sie, und die Frauen sprachen: Ist das die Noomi? Sie aber sprach zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi, sondern Mara; denn der Allmächtige hat mir viel Bitteres angetan. Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht. Warum nennt ihr mich denn Noomi, da doch der HERR gegen mich gesprochen und der Allmächtige mich betrübt hat?]
Rut 1, 1-8 (9-15) 16-19a (19b-21) Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, daß er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was fragst du? Oder: Was redest du mit ihr? Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei! Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm. Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage da. Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen und sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.
Joh 4, 27-30.39-42 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Diese Frau, die in der Erregung ihren Krug stehen läßt, wird zur Botin für Christus: "Kommt, seht einen Menschen" ... Im Blick auf die aus dem Stadttor strömenden Scharen spricht Jesus das Wort von dem Erntefeld, das der Schnitter harrt. Das Wort an die Jünger deckt das Gesetz aller Missionsarbeit auf: die die Ernte einbringen stehen auf den Schultern derer, die gesät haben. Wer die Frucht seiner Arbeit nicht mehr sieht, braucht nicht zu resignieren, wer ernten darf, soll sich nicht überheben. Beide vereint die Freude auf die Ernte, die in der ewigen Welt Gottes eingebracht wird. (Spieker [5], S. 5)

Donnerstag

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Morgen
 
Als sie aber aus der Synagoge hinausgingen, baten die Leute, daß sie am nächsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten. Und als die Gemeinde auseinanderging, folgten viele Juden und gottesfürchtige Judengenossen dem Paulus und Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und ermahnten sie, daß sie bleiben sollten in der Gnade Gottes. Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hören. Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten. Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch mußte das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und haltet euch selbst nicht für würdig des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Denn so hat uns der Herr geboten: »Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden der Erde.« Als das die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend. Aber die Juden hetzten die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die angesehensten Männer der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen zum Zeugnis gegen sie und kamen nach Ikonion. Die Jünger aber wurden erfüllt von Freude und heiligem Geist.
Apg 13, 42-52 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Übergang des Evangeliums von den Juden zu den Heiden vollzieht sich als ein zwiespältiges Geschehen: die Juden erkennen die Gefahr, die ihnen von den christlichen Missionaren droht und nehmen den Kampf auf. Die Heiden frohlocken über das Heil, das ihnen zuteil wird; die Apostel aber müssen erfahren, daß ihr Dienst mit Haß und Verfolgung erkauft wird. (Spieker [5], S. 55)
 
Abend
 
[Ich befehle euch unsere Schwester Phöbe an, die im Dienst der Gemeinde von Kenchreä ist, daß ihr sie aufnehmt in dem Herrn, wie sich's ziemt für die Heiligen, und ihr beisteht in jeder Sache, in der sie euch braucht; denn auch sie hat vielen beigestanden, auch mir selbst. Grüßt die Priska und den Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus.]
Dem aber, der euch stärken kann gemäß meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, durch die das Geheimnis offenbart ist, das seit ewigen Zeiten verschwiegen war, nun aber offenbart und kundgemacht ist durch die Schriften der Propheten nach dem Befehl des ewigen Gottes, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden: dem Gott, der allein weise ist, sei Ehre durch Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.
Röm 16, (1-3) 25-27 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Freitag

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS


Morgen
 
Sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich, daß solche Worte der Gnade aus seinem Munde kamen, und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet mir freilich dies Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die in Kapernaum geschehen sind! Tu so auch hier in deiner Vaterstadt! Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet gilt etwas in seinem Vaterland. Aber wahrhaftig, ich sage euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate und eine große Hungersnot herrschte im ganzen Lande, und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein zu einer Witwe nach Sarepta im Gebiet von Sidon. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman aus Syrien. Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfüllt, als sie das hörten. Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. Aber er ging mitten durch sie hinweg.
Luk 4, 22-30 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Jesu Hinweis auf die heidnische Witwe, bei der der Prophet Elia einkehrt und auf den Heiden Naaman, der vom Aussatz geheilt wird, deutet voraus, daß das Heil zu den Heiden kommt. Indem die Vaterstadt ihren Propheten verstößt, weist sie das Heil ab, das ihr nahe war. Der Heidenchrist Lukas sieht schon am Anfang der Wirksamkeit Jesu den künftigen Weg (Spieker [5], S. 54)
 
Abend
 
So spricht der HERR: Der Ägypter Erwerb und der Kuschiter Gewinn und die hochgewachsenen Leute von Seba werden zu dir kommen und dein eigen sein. Sie werden dir folgen, in Fesseln werden sie gehen und werden zu dir kommen und niederfallen und zu dir flehen: Nur bei dir ist Gott, und sonst ist kein Gott mehr. Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der Heiland. Aber die Götzenmacher sollen alle in Schmach und Schande geraten und miteinander schamrot einhergehen. Israel aber wird erlöst durch den HERRN mit einer ewigen Erlösung und wird nicht zuschanden noch zu Spott immer und ewiglich. Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat - er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat - er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, daß sie leer sein soll, sondern sie bereitet, daß man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr. Ich habe nicht im Verborgenen geredet an einem finstern Ort der Erde; ich habe nicht zu den Söhnen Jakobs gesagt: »Sucht mich vergeblich!« Denn ich bin der HERR, der von Gerechtigkeit redet und verkündigt, was recht ist. Versammelt euch und kommt miteinander herzu, ihr Entronnenen der Heiden. Keine Erkenntnis haben, die sich abschleppen mit den Klötzen ihrer Götzen und zu einem Gott flehen, der nicht helfen kann. Tut es kund, bringt es vor, beratet miteinander: Wer hat dies hören lassen von alters her und vorzeiten verkündigt? Hab ich's nicht getan, der HERR? Es ist sonst kein Gott außer mir, ein gerechter Gott und Heiland, und es ist keiner außer mir.
Jes 45, 14-21 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Samstag

3. SONNTAG NACH EPIPHANIAS

Morgen
 
Und ich sah ein andres Zeichen am Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes. Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.
Offb 15, 1-4 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-22
Steuerungtop

Impressum
Haftungsausschluss