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Lesung im Kirchenjahr
15. Sonntag nach Trinitatis
Irdische Güter


Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag

 

Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch 
1.Petr 5, 7 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Was ist alles umschlossen von diesem ganz umfassenden Wort: »Alle eure Sorge«! Sorge um Nahrung und Wohnung, um Gesundheit und Leben; Sorge um das Gedeihen der Kinder und um den äußeren und inneren Weg all der Menschen, die wir lieb haben; Sorge nicht zuletzt auch um unsere eigene Seele und ihr Heil. Alle diese Sorge hat Gott auf uns gelegt, und wir können sie nicht abschütteln, wegwerfen, als ob uns das alles nichts anginge. Aber wir dürfen sie »auf Gott werfen«, dürfen sie dort ablegen und liegen lassen, wo sie lagen, ehe sie in unser Herz kamen. Wenn dies alles mit eingeschlossen ist in eine unendliche Liebe, die alles zum rechten Ziel führen will, wenn Er wirklich im Kleinen wie im Großen für uns sorgt, dann dürfen wir unsere Sorgen wirklich ablegen und »nicht sorgen«!
(Spieker [5], S. 250 f.)

Sonntag

15. SONNTAG NACH TRINITATIS
Irdische Güter

 

Wochenspruch

 

Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch

Wochenlied

 

Auf meinen lieben Gott (EG 345)
Wer nur den lieben Gott läßt walten (EG 369)


Vorabend
 
{Und es sprach} Elia, der Tischbiter, aus Tischbe in Gilead sprach zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe: es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn. Da kam das Wort des HERRN zu ihm: Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, daß sie dich dort versorgen sollen. Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.
1.Kön 17, 1-6 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gott geht mit den Seinen wunderbare Wege. Er macht Seinen Diener satt, während die Welt ringsumher Hunger und Durst leidet. Es kommt nur darauf an, dem Walten Seines Geistes Raum zu geben und sich gehorsam von Ihm leiten zu lassen. (Spieker [5], S. 254)
 
Alttestamentliche Lesung
 
Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
[Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme. Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila, und dort findet man Gold; und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat.]
Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte.
1.Mose 2, 4b-9 (10-14) 15 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Gott der Herr bestellte den Menschen zum Ordner und Pfleger Seiner Schöpfung und gab den ganzen Reichtum der Erde unter seine Hand. Aber Er gab ihm ein Gebot des Lebens, damit er daran seine Grenzen erkenne und seinen Gehorsam beweise. [vgl. V. 16-17] (Spieker [5], S. 251)
 
Epistel
 
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit. Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wißt, daß ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen. Ihm sei die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
1.Petr 5, 5c-11 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Unter Druck und Sorge versucht uns der Teufel auf zweierlei Weise: daß wir trotzig aufbegehren oder daß wir in Schwermut verfallen. Es ist gut zu wissen, daß wir in jedem Fall unter Gottes Hand sind - Seine Rechte kann alles ändern. (Spieker [5], S. 189)
 
Evangelium
 
Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage hat.
Matth 6, 25-34 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Menschen haben aus ihrer Existenzsicherung einen Götzendienst gemacht, den sie bezahlen mit ständiger Lebensangst. Diese »Sorge« macht blind für die wahre Wirklichkeit, von der allein das Leben abhängt und von der die Kreaturen vertrauensvoll sich tragen lassen. Wieviel mehr wird euch Menschen die göttliche Fürsorge kund als den Kreaturen! Gott hält euch für wert, teilzuhaben an Seinem Reich, und reicht euch täglich die Kraft dar, die ihr gerade für diesen Tag nötig habt. (Spieker [5], S. 252)
 
Abend
 
{Und} Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein. Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das macht zusammen einen Pfennig. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas eingelegt haben. Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluß eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte.
Mark 12, 41-44 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Almosen der armen Witwe wiegt bei Gott schwerer als die Gabe der Reichen, denn sie hat das Opfer ihrer ganzen Habe dargebracht. (Spieker [5], S. 245)

Montag

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob - darauf seid bedacht! Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein. Ich bin aber hoch erfreut in dem Herrn, daß ihr wieder eifrig geworden seid, für mich zu sorgen; ihr wart zwar immer darauf bedacht, aber die Zeit hat's nicht zugelassen. Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's mir auch geht. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluß haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. Doch ihr habt wohl daran getan, daß ihr euch meiner Bedrängnis angenommen habt.
Phil 4, 8-14 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
{Und er} Jesus sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf. Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn[A] um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!
Luk 11, 5-13 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Jesus lehrt uns so beten, daß unser Bitten im Einklang steht mit Gottes Reich und Willen, daß wir unser Leben aus Seiner Hand nehmen, daß keine Kluft der Sünde und Schuld uns mehr von Ihm trennen kann. - Zugleich lehrt uns Jesus die Feinde unsers Betens, nämlich Trägheit, Traurigkeit und Verzagtheit der Seele zu überwinden, und weckt uns ein fröhliches und getrostes Vertrauen zum himmlischen Vater. (Spieker [5], S. 155)

Dienstag

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
[Wenn jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unseres Herrn Jesus Christus und bei der Lehre, die dem Glauben gemäß ist, der ist aufgeblasen und weiß nichts, sondern hat die Seuche der Fragen und Wortgefechte. Daraus entspringen Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn, Schulgezänk solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die meinen, Frömmigkeit sei ein Gewerbe.]
Die Frömmigkeit aber ist ein großer Gewinn für den, der sich genügen läßt. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe das!
1.Tim 6, (3-5) 6-11a Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Es ist eine der gefährlichsten Versuchungen des Teufels, daß er uns in Nahrung, Kleidung und Geld mehr erblicken läßt als Mittel, unser Leben zu fristen. Der »Mensch Gottes«, der das wahre Ziel im Auge behält, sieht die Grenze, bis wohin ihm diese Güter dienlich sind zum geistlichen Kampf, und trachtet nach einem Leben in Glauben, Gerechtigkeit und Liebe. (Spieker [5], S. 253)
 
Abend
 
{Er} Jesus sprach {aber auch} zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz. Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein. Der Verwalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln. Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde. Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und fragte den ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig? Er sprach: Hundert Eimer Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig. Danach fragte er den zweiten: Du aber, wieviel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Sack Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig. Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts. Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
Luk 16, 1-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Herr - das ist Jesus! - lobt diesen gewissenlosen Verwalter wegen seiner Klugheit und stellt diese Seite an dem schlauen Fuchs heraus als Vorbild für die Jünger: Wenn doch die »Kinder des Lichtes«, die Jünger, die sich dem himmlischen Richter verantwortlich wissen, ebenso schnell im Erfassen der Lage, ebenso umsichtig und vorausblickend in ihrem Handeln wären, wenn es sich um die Angelegenheiten des Reiches Gottes und das Heil ihrer Seelen handelt! (Spieker [5], S. 225)
 

Mittwoch

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
{Und} als es anfing hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, daß ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt. Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach's und fing an zu essen. Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich. Wir waren aber alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig. Und nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer. Als es aber Tag wurde, kannten sie das Land nicht; eine Bucht aber wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen, wenn es möglich wäre. Und sie hieben die Anker ab und ließen sie im Meer, banden die Steuerruder los und richteten das Segel nach dem Wind und hielten auf das Ufer zu. Und als sie auf eine Sandbank gerieten, ließen sie das Schiff auflaufen, und das Vorderschiff bohrte sich ein und saß fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen. Die Soldaten aber hatten vor, die Gefangenen zu töten, damit niemand fortschwimmen und entfliehen könne. Aber der Hauptmann wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem Vorhaben und ließ die, die schwimmen konnten, als erste ins Meer springen und sich ans Land retten, die andern aber einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom Schiff da war. Und so geschah es, daß sie alle gerettet ans Land kamen.
Apg 27, 33-44 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Durch eine himmlische Schau [Verse 20-24] hat der Apostel die Vollmacht empfangen, für viele in Seenot befindliche Menschen Verantwortung zu tragen. Das Beispiel des in Gott gegründeten Mannes, der vor ihren Augen das Brot bricht und darüber den Segen spricht, erfüllt die Herzen der Verzagten mit Trost und Zuversicht. (Spieker [5], S. 253 f.)
 
Abend
 
[Ich sah alles Mühen an und alles geschickte Tun: da ist nur Eifersucht des einen auf den andern. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind. Ein Tor legt die Hände ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch. Besser eine Hand voll mit Ruhe als beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind. Wiederum sah ich Eitles unter der Sonne:]
Da ist einer, der steht allein und hat weder Kind noch Bruder, doch ist seiner Mühe kein Ende, und seine Augen können nicht genug Reichtum sehen. Für wen mühe ich mich denn und gönne mir selber nichts Gutes? Das ist auch eitel und eine böse Mühe. So ist's ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft. Auch, wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden? Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.
Pred 4, (4-7) 8-12 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Donnerstag

15. SONNTAG NACH TRINITATIS


Morgen
 
Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, daß mich meine Schwester läßt allein dienen? Sage ihr doch, daß sie mir helfen soll! Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.
Luk 10, 38-42 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Martha ist in Gefahr, daß sie des Segens einer einmaligen Gottesstunde verlustig geht. Deshalb mahnt sie der Herr zur Einfachheit in der äußeren Fürsorge, damit ihre Seele Raum gewinne für das Eine und Entscheidende ihres Lebens. - Der Herr ist auch in die Mühe und Plage der Gebundenen eingekehrt, damit sie zu Seinen Füßen sitzen und Seiner Rede zuhören. (Spieker [5], S. 79)
 
Abend
 
Inzwischen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wißt. Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht? Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte. Wer erntet, empfängt schon seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet. Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. Ich habe euch gesandt, zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und euch ist ihre Arbeit zugute gekommen.
Joh 4, 31-38 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Für Christus wird die irdische Arbeit gewandelt und von ihrem Fluch erlöst. Sie wird Ihm zur Speise, welche Ihn auch leiblich nährt und stärkt. So wird Er frei von der Sorge um die Nahrung und um den Erfolg Seiner Arbeitsmühe und schaut gläubig als Frucht Seiner Sämannsarbeit die künftige Ernte. (Spieker [5], S. 254)

Freitag

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals. Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert. Denn ich sage euch: Es muß das an mir vollendet werden, was geschrieben steht: »Er ist zu den Übeltätern gerechnet worden.« Denn was von mir geschrieben ist, das wird vollendet. Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
Luk 22, 35-38 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Herr sieht Kampf- und Sichtungszeiten für die Jünger, für die Kirche voraus; dafür gilt es gerüstet zu sein. Das Wort vom Schwert meint jene geistliche Zurüstung, wie sie durch Fasten und Beten geschieht. (Spieker [5], S. 295)
 
Abend
 
Nur soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gott einen jeden berufen hat. Und so ordne ich es an in allen Gemeinden. Ist jemand als Beschnittener berufen, der bleibe bei der Beschneidung. Ist jemand als Unbeschnittener berufen, der lasse sich nicht beschneiden. Beschnitten sein ist nichts, und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten. Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde. Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es um so lieber. Denn wer als Knecht berufen ist in dem Herrn, der ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen, wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi. Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. Liebe Brüder, ein jeder bleibe vor Gott, worin er berufen ist.
1.Kor 7, 17-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Dies Wort des Apostels ist ursprünglich an die christlichen Sklaven gerichtet, deren äußerer Stand als eine von Gott auferlegte Schranke erscheint, die nicht willkürlich zu beseitigen ist. Innerhalb der christlichen Gemeinde aber wird diese Schranke unwirksam, ja unsichtbar, sofern Christus der Herr ist, der auch dem Sklaven die wahre Freiheit verleiht und der den Freigeborenen zu einem dienstbaren Knechte macht. (Spieker [5], S. 253)

Samstag

15. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
{Und er} Jesus hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und springt vor Freude; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das gleiche haben ihre Väter den Propheten getan. Aber dagegen: Weh euch Reichen! Denn ihr habt euren Trost schon gehabt. Weh euch, die ihr jetzt satt seid! Denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht! Denn ihr werdet weinen und klagen. Weh euch, wenn euch jedermann wohlredet! Denn das gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten getan.
Luk 6, 20-26 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Für die Armen, denen der Vater Sein Reich schenkt, wird die Armut zum Gewinn, für die Reichen, denen der irdische Besitz den Blick für die himmlischen Güter raubt, wird der Reichtum zum Fluch. Armut kann zum Hunger nach Lebensbrot werden, Reichtum kann Sattheit bedeuten, die sich der wesentlichen Gabe verschließt. (Spieker [5], S. 254)
 
Abend


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-24
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