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Lesung im Kirchenjahr
24. Sonntag nach Trinitatis
Der Überwinder des Todes


Sonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag

 

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
Kol 1, 12  Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die "Heiligen" Gottes haben ein Erbe, auf das sie warten dürfen, weil es ihnen schon zugesprochen ist. Dieses Erbe schauen wir an in dem geheimnisvollen Bild des Lichtes; denn im Licht ist der Erdenstoff befreit von seiner lastenden Schwere und verwandelt in Kraft, zu scheinen und zu leuchten. Aber keiner sage, er habe sich zu der Stufe der Vollendung empor entwickelt, auf der er dieses Erbes würdig wäre! Gott allein ist es, der uns dazu bereitet, daß wir dieses Erbe empfangen können. Darum mündet alle christliche Erwartung in einem großen Dank: Dank aber lebt davon, daß ein gehobenes Lebensgefühl und die Demut sich einander vermählen.
(Spieker [5], S. 312)

Sonntag

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

 

Wochenspruch

 

Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.

Wochenlied

 

Mitten wir im Leben sind (EG 518)

Vorabend
 
{Aber} die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual rührt sie an. In den Augen der Unverständigen gelten sie als tot, und ihr Abscheiden wird für Strafe gehalten und ihr Weggehen von uns für Verderben; aber sie sind im Frieden. Denn wenn sie auch nach Meinung der Menschen viel zu leiden haben, so sind sie doch erfüllt von Hoffnung auf Unsterblichkeit. Sie werden ein wenig gezüchtigt, aber viel Gutes wird ihnen widerfahren; denn Gott versucht sie und findet sie seiner wert. Er prüft sie wie Gold im Schmelzofen und nimmt sie an wie ein Ganzopfer. Und zur Zeit ihrer gnädigen Heimsuchung werden sie aufleuchten und aufsteigen wie Funken überm Stoppelfeld. Sie werden die Heiden richten und über die Völker herrschen, und der Herr wird König sein über sie in Ewigkeit. Die auf ihn vertrauen, werden seine Zuverlässigkeit erfahren, und die treu sind in der Liebe, werden bei ihm bleiben. Denn Gnade und Barmherzigkeit wohnt bei seinen Heiligen, und er sucht seine Auserwählten gnädig heim.
Weish 3, 1-9 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Hinter der sichtbaren Welt steht die unsichtbare Welt Gottes. Den Gläubigen ist der Blick aufgetan für die wahre Wirklichkeit. Sterben heißt für sie Heimfahrt aus dem Verderben in Gottes Frieden. Darum sind sie auch unter Leiden und Trübsalen getrost, sie müssen hindurch durch das Feuer der Läuterung, bis sie leuchten gleich des Himmels Glanz. (Spieker [5], S. 259)
 
oder
 
{Denn} ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist; er kann wieder ausschlagen, und seine Schößlinge bleiben nicht aus. Ob seine Wurzel in der Erde alt wird und sein Stumpf im Boden erstirbt, so grünt er doch wieder vom Geruch des Wassers und treibt Zweige wie eine junge Pflanze. Stirbt aber ein Mann, so ist er dahin; kommt ein Mensch um - wo ist er? Wie Wasser ausläuft aus dem See, und wie ein Strom versiegt und vertrocknet, so ist ein Mensch, wenn er sich niederlegt, er wird nicht wieder aufstehen; er wird nicht aufwachen, solange der Himmel bleibt, noch von seinem Schlaf erweckt werden. Ach daß du mich im Totenreich verwahren und verbergen wolltest, bis dein Zorn sich legt, und mir ein Ziel setzen und dann an mich denken wolltest! Meinst du, ein toter Mensch wird wieder leben? Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung kommt.
Hiob 14, 7-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Alttestamentliche Lesung
 
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit. Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon. Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie sich damit plagen. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur daß der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Da merkte ich, daß es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, daß man sich vor ihm fürchten soll.
Pred 3, 1-14 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das Werl des Menschen ist zeitlich und endlich, er vermag nichts als endgültig aufzurichten. Allein das Tun Gottes steht über den Zeiten, in ihm findet unser Tun und Leiden allein Ziel und Ende. (Spieker [5], S. 321)
 
Epistel
 
[Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir's gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, daß ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut. Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.]
Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm. Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei. Denn es hat Gott wohlgefallen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.
Kol 1, (9-12) 13-20 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Weg der Gemeinde führt durch Gehorsam, Erkenntnis und Bewährung zur Erfahrung der Rettermacht Gottes. Auch wir waren dem Reich der Finsternis verhaftet, bis Christus kam und durch Seine Erlösertat uns ihrem Machtanspruch entzogen hat. Sein für uns vergossenes Blut macht die uns zugesprochene Vergebung gewiß und verheißt uns Anteil am himmlischen Erbe der Christen.
Das ewige Schöpfungswort, welches allem Geschaffenen zugrunde liegt, ist in Christus Gestalt geworden. Er ist das Ziel, auf das hin alle Kreaturen geschaffen sind, auch jene gewaltigen und ehrfurchtgebietenden Geistesmächte, welche die Kolosser mit solch abergläubischer Scheu verehren. Er ist das Haupt, der Herrscher, dem auch jene Geistesmächte dienen müssen. (Spieker [5], S. 313/148)

 
Evangelium
 
Als er dies mit ihnen redete, siehe, da kam einer von den Vorstehern der Gemeinde, fiel vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben gestorben, aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie lebendig. Und Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluß hatte, trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes. Denn sie sprach bei sich selbst: Könnte ich nur sein Gewand berühren, so würde ich gesund. Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und die Frau wurde gesund zu derselben Stunde. Und als er in das Haus des Vorstehers kam und sah die Flötenspieler und das Getümmel des Volkes, sprach er: Geht hinaus! Denn das Mädchen ist nicht tot, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff sie bei der Hand. Da stand das Mädchen auf. Und diese Kunde erscholl durch dieses ganze Land.
Matth 9, 18-26 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Hier wird zwei Menschen geholfen durch den Glauben. Dieser Glaube wird geweckt durch Christus, den Fürsten des Lebens. Von Ihm gehen Kräfte der Genesung aus, Er ruft das fast schon entflohene Leben zurück. Geschieht solches schon im Raum und den Grenzen des irdischen Lebens, wieviel Größeres wird die Kraft des Auferstandenen in der Welt des Todes vollbringen: "Wer an Mich glaubet, der hat das ewige Leben." (Spieker, [5] S. 313)
 
Abend
 
[Und als sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria heimlich und sprach zu ihr: Der Meister ist da und ruft dich. Als Maria das hörte, stand sie eilend auf und kam zu ihm. Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war noch dort, wo ihm Marta begegnet war. Als die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, sahen, daß Maria eilend aufstand und hinausging, folgten sie ihr, weil sie dachten: Sie geht zum Grab, um dort zu weinen.]
Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und sah ihn, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, ergrimmte er im Geist und wurde sehr betrübt und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh es! Und Jesus gingen die Augen über. Da sprachen die Juden: Siehe, wie hat er ihn liebgehabt! Einige aber unter ihnen sprachen: Er hat dem Blinden die Augen aufgetan; konnte er nicht auch machen, daß dieser nicht sterben mußte? Da ergrimmte Jesus abermals und kam zum Grab. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. Jesus sprach: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich weiß, daß du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast. Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und laßt ihn gehen! Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.
Joh 11, (28-31) 32-45 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Feind, vor den sich Jesus gestellt sieht, ist der Tod. Darum ergrimmt er "im Geist" über das, was der Feind in dieser Welt angerichtet hat, und darüber, daß auch seine Freunde so völlig im Bann der Todesmacht stehn. Darum richtet Er in dieser Welt voll Verwesungsgeruch ein Zeichen auf: Es gibt eine Macht, welche dieser Todesfurcht überlegen ist. Gott will auch  d e i n  Leben, diese sündige und verwesliche Fleischesnatur, verwandeln zu neuer Leiblichkeit aus der Kraft der Auferstehung Jesu Christi. (Spieker, [5] S. 104)

Montag

24. SONNTAG NACH TRINITATIS


Morgen
 
{Und} es begab sich danach, daß Jesus [er] in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seine Jünger gingen mit ihm und eine große Menge. Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr. Und als sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht! Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen Gott und sprachen: Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk besucht.
Luk 7, 11-16 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Der Zug des Todes wird zum Stehen gebracht durch einen Zug des Lebens, der geführt wird von Ihm, der selber dem Sterben entgegengeht, aber dem Tode die Macht nehmen und ein unvergängliches Wesen an das Licht bringen wird. Dieser hat die Vollmacht, der Mutter zu sagen: "Weine nicht!" und dem Sohn: "Jüngling, ich sage dir, steh auf!" (Spieker [5], S. 256)
 
Abend
 
Und nach diesen Geschichten wurde der Sohn seiner Hauswirtin krank, und seine Krankheit wurde so schwer, daß kein Odem mehr in ihm blieb. Und sie sprach zu Elia: Was hab ich mit dir zu schaffen, du Mann Gottes? Du bist zu mir gekommen, daß meiner Sünde gedacht und mein Sohn getötet würde. Er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und ging hinauf ins Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett und rief den HERRN an und sprach: HERR, mein Gott, tust du sogar der Witwe, bei der ich ein Gast bin, so Böses an, daß du ihren Sohn tötest? Und er legte sich auf das Kind dreimal und rief den HERRN an und sprach: HERR, mein Gott, laß sein Leben in dies Kind zurückkehren! Und der HERR erhörte die Stimme Elias, und das Leben kehrte in das Kind zurück, und es wurde wieder lebendig. Und Elia nahm das Kind und brachte es hinab vom Obergemach ins Haus und gab es seiner Mutter und sprach: Sieh da, dein Sohn lebt! Und die Frau sprach zu Elia: Nun erkenne ich, daß du ein Mann Gottes bist, und des HERRN Wort in deinem Munde ist Wahrheit.
1.Kön 17, 17-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Dienstag

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Unterdessen kamen einige tausend Menschen zusammen, so daß sie sich untereinander traten. Da fing er an und sagte zuerst zu seinen Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei. Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. Darum, was ihr in der Finsternis sagt, das wird man im Licht hören; und was ihr ins Ohr flüstert in der Kammer, das wird man auf den Dächern predigen. Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts mehr tun können. Ich will euch aber zeigen, vor wem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch. Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen. Aber auch die Haare auf eurem Haupt sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.
Luk 12, (1-3) 4-7 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Es wurden auch sieben Brüder samt ihrer Mutter gefangen und mit Geißeln und Riemen geschlagen und vom König bedrängt, sie sollten Schweinefleisch essen, was ihnen im Gesetz verboten war. Da sagte der Älteste unter ihnen: Was willst du viel fragen und von uns wissen? Wir wollen eher sterben als etwas gegen das Gesetz der Väter tun. Als auch dieser aus dem Leben geschieden war, peinigten sie den vierten ebenso und geißelten ihn. Als es aber mit ihm zum Sterben ging, sprach er: Das ist für uns ein großer Trost: die Menschen können uns töten, aber wir hoffen auf Gottes Verheißung, daß er uns wieder auferwecken wird; du aber wirst nicht auferweckt werden zum Leben. Überaus bewundernswert aber war die Mutter und wert, daß man mit höchstem Lobe an sie denkt. Denn sie sah, wie ihre Söhne alle sieben nacheinander an einem einzigen Tag zu Tode gemartert wurden, und durchlitt es tapfer um der Hoffnung willen, die sie zu Gott hatte. Dadurch wurde sie so hochgesinnt, daß sie einen Sohn nach dem andern in ihrer Sprache tröstete, und faßte sich, obwohl sie nur eine schwache Frau war, ein männliches Herz und sprach zu ihnen: Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Schoß entstanden seid, und den Odem und das Leben habe ich euch nicht gegeben, noch habe ich zusammengefügt, woraus jeder von euch besteht. Darum wird der, der die Welt geschaffen und alle Menschen gemacht und das Werden aller Dinge erdacht hat, euch den Odem und das Leben gnädig zurückgeben, weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen keinerlei Rücksicht nehmt auf euch selbst.
2.Makk 7, 1.2.13.14.20-23 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Standhaftigkeit der sieben Brüder und ihrer Mutter bezeugt Geduld und Trost, die Gott ihnen ins Herz gegeben hat durch die Gewißheit der Auferstehung. (Spieker [5], S. 258)
 
oder
 
Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht der HERR: du sollst mit diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie als Gürtel um dich legen, wie eine Braut es tut. Denn dein wüstes, zerstörtes und verheertes Land wird dir alsdann zu eng werden, um darin zu wohnen, und deine Verderber werden vor dir weichen, so daß deine Söhne, du Kinderlose, noch sagen werden vor deinen Ohren: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, daß ich wohnen kann. Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer hat mir diese geboren? Ich war unfruchtbar, einsam, vertrieben und verstoßen. Wer hat mir diese aufgezogen? Siehe, ich war allein gelassen - wo waren denn diese? So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen. Und Könige sollen deine Pfleger und ihre Fürstinnen deine Ammen sein. Sie werden vor dir niederfallen zur Erde aufs Angesicht und deiner Füße Staub lecken. Da wirst du erfahren, daß ich der HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren. Kann man auch einem Starken den Raub wegnehmen? Oder kann man einem Gewaltigen seine Gefangenen entreißen?
Jes 49, 18-24 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Wie die alten Zimmerleute den Riß einer Balkenlage, so hat Gott den Grundriß Seiner Kirche selbst in Seine Hand gezeichnet. Er kann sie nicht vergessen, ihre Mauern sind Ihm vor Augen. Mag sie auch in der Gegenwart erscheinen wie eine verlassene Witwe - sie wird in der Zukunft umringt sein von einer fröhlichen Kinderschar. So schaut der Prophet die Zeit der Vollendung der Kirche, wenn die "Fülle der Heiden" in sie eingehen wird. (Spieker [5], S. 258)

Mittwoch

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Weiter sah ich unter der Sonne: An der Stätte des Rechts war Gottlosigkeit, und an der Stätte der Gerechtigkeit war Frevel. Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird richten den Gerechten und den Gottlosen; denn alles Vorhaben und alles Tun hat seine Zeit. Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, damit Gott sie prüfe und sie sehen, daß sie selber sind wie das Vieh. Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben alle einen Odem, und der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärts fahre und der Odem des Viehes hinab unter die Erde fahre? So sah ich denn, daß nichts Besseres ist, als daß ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird?
Pred 3, 16-22 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Abend
 
Da traten zu ihm einige der Sadduzäer, die lehren, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben (5. Mose 25,5-6): »Wenn jemand stirbt, der eine Frau hat, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. Und der zweite nahm sie, und der dritte; desgleichen alle sieben, sie hinterließen keine Kinder und starben. Zuletzt starb auch die Frau. Nun in der Auferstehung: wessen Frau wird sie sein unter ihnen? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt. Und Jesus sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten; welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen. Denn sie können hinfort auch nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferstehen, darauf hat auch Mose gedeutet beim Dornbusch, wo er den Herrn nennt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle. Da antworteten einige der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht geredet.
Luk 20, 27-39 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Zeugung und Geburt gehören dieser endlichen Welt an, denn sie dienen der Erhaltung des sterblichen Menschengeschlechts. Wo der Tod überwunden ist, da bedarf es nicht mehr des Unterschieds der Geschlechter, hier sind Mann und Weib verwandelt und hinaufgehoben zur himmlischen Gestalt der Engel. Gott aber bekennt sich durch Sein gewaltiges »Ich bin« zur Gegenwart mit den Vätern, die heute, gestern und in Ewigkeit vor Ihm leben durch die Kraft Seiner Auferweckung. (Spieker [5], S. 314)

Donnerstag

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Als ich aber nach Troas kam, zu predigen das Evangelium Christi, und mir eine Tür aufgetan war in dem Herrn, da hatte ich keine Ruhe in meinem Geist, weil ich Titus, meinen Bruder, nicht fand; sondern ich nahm Abschied von ihnen und fuhr nach Mazedonien. Gott aber sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christus und offenbart den Wohlgeruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren werden: diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben. Wer aber ist dazu tüchtig? Wir sind ja nicht wie die vielen, die mit dem Wort Gottes Geschäfte machen; sondern wie man aus Lauterkeit und aus Gott reden muß, so reden wir vor Gott in Christus.
2.Kor 2, 12-17 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Nach dem ursprünglichen Wortlaut wird der Apostel selbst als ein Überwundener Gottes im Thriumphzug Christi durch die Welt geführt; und wie längs einer Triumphstraße Opferschalen aufgestellt werden, so steigt durch den Dienst des Apostels der Opferduft neuer Gotteserkenntnis auf. Wie durch die Wohlgerüche des Himmels - nach dem Glauben der Alten - die Teufel zur Hölle gescheucht und die Frommen mächtig angezogen werden, so wirkt das Evangelium für die einen wie belebender Wohlgeruch. für die andern abstoßend, ja ertötend. (Spieker [5], S. 315)
 
Abend
 
Nach fünf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten und dem Anwalt Tertullus herab; die erschienen vor dem Statthalter gegen Paulus. Paulus aber antwortete, als ihm der Statthalter winkte zu reden: Weil ich weiß, daß du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist, will ich meine Sache unerschrocken verteidigen. Du kannst feststellen, daß es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten. Und sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen Aufruhr im Volk gemacht hätte. Sie können dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen. Das bekenne ich dir aber, daß ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter so diene, daß ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten. Ich habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst haben, nämlich daß es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird. Darin übe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen für mein Volk zu überbringen und zu opfern. Als ich mich im Tempel reinigte, ohne Auflauf und Getümmel, fanden mich dabei einige Juden aus der Provinz Asien. Die sollten jetzt hier sein vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich hätten. Oder laß diese hier selbst sagen, was für ein Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand; es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute angeklagt. Felix aber zog die Sache hin, denn er wußte recht gut um diese Lehre und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. Er befahl aber dem Hauptmann, Paulus gefangenzuhalten, doch in leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen.
Apg 24, 1.10-23 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Freitag

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, kamen die Hohenpriester mit den Pharisäern zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.
Matth 27, 62-66 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das neue Grab, in welches Joseph den Leichnam Jesu legt, wird zur Stätte des Lebens werden. Selbst die Feinde haben das Wort behalten: "Ich will nach dreien Tagen auferstehen." Mit ihrem vergeblichen Bemühn, das Grab zu verwahren und sich menschlich zu sichern gegen das, was sie fürchten, müssen auch sie das Leben bezeugen helfen, welches Stein und Siegel sprengt. (Spieker [5], S. 125)
 
Abend
 
Der alte Tobias aber tat seinen Mund auf, lobte Gott und sprach: Groß bist du, Herr, in Ewigkeit, und dein Reich währt immerdar; denn du züchtigst und heilst wieder; du führst hinab zu den Toten und wieder herauf, und deiner Hand kann niemand entfliehen. Ihr Israeliten, lobt den Herrn, und vor den Heiden preist ihn! Denn darum hat er euch zerstreut unter die Völker, die ihn nicht kennen, damit ihr seine Wunder verkündigt und die Heiden erkennen laßt, daß kein allmächtiger Gott ist als er allein. Er hat uns gezüchtigt um unsrer Sünden willen, und um seines Erbarmens willen wird er uns wieder helfen. Darum bedenkt, was er an uns getan hat; mit Furcht und Zittern preist und rühmt ihn, der ewig herrscht, mit euren Werken! Und auch ich will ihn preisen in diesem Lande, in dem ich gefangen bin; denn er hat seine Macht erwiesen an einem sündigen Volk. Darum bekehrt euch, ihr Sünder, und tut, was recht ist vor Gott, und glaubt, daß er euch sein Erbarmen erweist! Ich aber will mich von Herzen freuen in Gott.
Tob 13, 1-8 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Das echte Lob Gottes ist immer ein Lobgesang "aus der Tiefe". Wir loben Gottes Heiligkeit mit Furcht und Zittern. Wer gleich dem alten Tobias durch tiefes Leid hindurchgegangen ist, der weiß von dem zu sagen, was Gott an ihm getan hat. Solche Erfahrung bewahrt vor dem Abgleiten in Oberflächlichkeit. (Spieker [5], S. 152)
 
oder
 
Zu der Zeit wird, was der HERR sprießen läßt, lieb und wert sein und die Frucht des Landes herrlich und schön bei denen, die erhalten bleiben in Israel. Und wer da wird übrig sein in Zion und übrigbleiben in Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben in Jerusalem. Wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abwaschen wird und die Blutschuld Jerusalems wegnehmen durch den Geist, der richten und ein Feuer anzünden wird, dann wird der HERR über der ganzen Stätte des Berges Zion und über ihren Versammlungen eine Wolke schaffen am Tage und Rauch und Feuerglanz in der Nacht. Ja, es wird ein Schutz sein über allem, was herrlich ist, und eine Hütte zum Schatten am Tage vor der Hitze und Zuflucht und Obdach vor dem Wetter und Regen.
Jes 4, 2-6 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Samstag

24. SONNTAG NACH TRINITATIS

Morgen
 
Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. Und seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen; und er trug einen Namen geschrieben, den niemand kannte als er selbst. Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und sein Name ist: Das Wort Gottes. Und ihm folgte das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen. Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, daß er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.
Offb 19, 11-16 Lutherbibel 1984 © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
 
Die Kirche auf Erden liegt im Streit, ihr Haupt ist nicht von dieser Welt, sondern der Fürst des Himmels. Der Kampf der Kirche ist Sein Kampf, Seine Macht triumphiert über alle Welt. Er ist der Sieger mit den vielen Kronen, hinter Ihm her zieht die Schar der Überwinder, berufen durch Sein allmächtiges Wort und gewonnen durch Sein vergossenes Blut. In dieser himmlischen Streiterschar hat die kämpfende Kirche auf Erden ihren starken Verbündeten und das Vorbild ihrer einstigen Vollendung. (Spieker [5], S. 312)
 
Abend


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-24
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